Gebet für den Frieden
Dienstag, 19. August, 14 Uhr
Gebet für den Frieden
Der Frauenbund Aarau lädt alle Friedensbewegten, auch Männer, herzlich ein, mit uns für den Frieden zu beten.
Als christliche Gemeinschaft ist es uns ein Anliegen – gerade in dieser Zeit –für den Frieden zusammenzukommen und zu beten.
Anschliessend sind alle zum gemeinsamen Zvieri eingeladen.
Dienstag, 19. August um 14 Uhr, Kirche
Seniorentreff
Dienstag, 26. August, 14 Uhr
Seniorentreff
Wir hören ein spannendes Referat von Thomas Waldmeier zum aktuellen Thema «Vielfalt von echtem und falschem Honig»
Dabei geht Thomas Waldmeier folgenden Fragen auf den Grund:
- Wie entsteht Honig?
- Wie wird Honig gefälscht?
- Wie können Sie sich vor gefälschtem Honig schützen?
Zudem bringt er verschiedene echte Honigsorten mit, die degustiert werden dürfen.
Anschliessend Zvieri
Dienstag, 26. August, 14 Uhr, Gartenzimmer
Feierabendwanderung des Frauenforums
15. August 2025
Feierabendwanderung des Frauenforums
Das Frauenforum lädt alle interessierten Frauen zur Feierabendwanderung ein am Freitag, 15. August 2025
Wir wandern durchs schöne Naherholungsgebiet entlang der Suhre. Ziel ist das Restaurant Dietiker, wo wir bei einem Znacht und/oder Dessert einen gemütlichen Abend verbringen werden.
Treffpunkt: vor der Kirche St. Martin
für die wanderlustigen Frauen um 18:00 Uhr
für alle anderen um 18:45 Uhr. Für sie steht ein Fahrdienst bereit.
Eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen nötig bis 14. August
an Elke Ballmer Tel. 062 723 94 11
oder E-Mail elke.ballmer@bluewin.ch.
Wir Vorstandsfrauen freuen uns auf gesellige Stunden mit Ihnen.
Mit Gott im Alltag
Tag der Begegnung im Zopf. Am Sonntag 17. August 2025
Am Sonntag, 17. August findet im Alterszentrum Zopf der traditionelle Tag der Begegnung statt. Der Gottesdienst zum Thema «Mit Gott im Alltag» feiern wir mit dem Akkordeonorchester Oberentfelden-Schöftland und Pfarreiseelsorgerin Ana Behloul sowie Sozialdiakonin Manuela Koller. Und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt – am reichhaltigen Getränke- und Speisenbuffet. Herzliche Einladung an alle!
Mit Gottes Segen ins neue Schuljahr
Sonntag, 24. August um 10.15 Uhr in der Kirche St. Martin
Wir feiern unseren traditionellen Generationen-Gottesdienst zum Schulstart zusammen mit der kroatischen Mission. Damit Gott uns auf unseren Schul- und Arbeitswegen begleiten möge, werden wir das neue Schuljahr dem Segen Gottes anvertrauen. Wie bereits letztes Jahr, soll dieser Gottesdienst auch dieses Jahr ein bunter und segensreicher Familien- und Pfarreianlass für ALLE werden.
Es freuen sich auf Sie Ana und Samuel Behloul, sowie Pater Niko und das Katecheseteam. Musikalisch wird die Feier begleitet von den St. Martin Singspatzen.
Anschliessend laden wir zum interkulturellen Apero ein. Herzlich willkommen!
Jubla
Sommerlagereindrücke von Präses Ohana
Eindrücke aus dem Sommerlager der Jubla Aarau
Eindrücke aus dem Sommerlager der Jubla Aarau – Präses Ohana berichtet
Seit diesem Jahr bin ich als Präses der Jubla Aarau im Amt. Als Mutter von drei Kindern kannte ich die Jubla bisher vor allem aus der Perspektive der Unterstützung im Hintergrund – als Fahrerin oder Materialhelferin. Entsprechend gespannt war ich, was mich im Lager auf dem „Rosenberg“ erwarten würde.
Schnell war ich mitten im Lagerleben angekommen: kein Handy, keine Uhr – nur das Horn, das den Tagesrhythmus bestimmt. Die Stimmung war herzlich, lebendig und von grossem Teamgeist geprägt.
Das Küchenteam beeindruckte mit seiner Kreativität und Energie – das Essen war abwechslungsreich und liebevoll zubereitet. Ich durfte zeitweise mithelfen und merkte bald: Nach dem Kochen ist vor dem Kochen!
Die Aktivitäten waren mit einem roten Faden an die Lagergeschichte „Werwölfe auf Rosenberg“ gebunden. Besonders eindrücklich war das tägliche „Gericht“, bei dem Kinder Anklage gegen Rollenfiguren erheben konnten – stets mit viel Humor, Einsatz und Fantasie. Auch die feierliche Namens-Taufe im Wald bleibt mir als schönes Ritual in Erinnerung. Ich bin stolz auf meinen neuen Namen: Ohana.
Mein Fazit: Die Jubla bietet jungen Menschen Raum, Verantwortung zu übernehmen, ihre Meinung auszudrücken und Gemeinschaft zu erleben. Der präventive Wert – etwa in Bezug auf Sucht oder den achtsamen Umgang miteinander – ist beeindruckend hoch. Dass all dies von Jugendlichen mit so viel Engagement in ihrer Freizeit organisiert wird, verdient grössten Respekt.
Herzlichen Dank für diese Erfahrung – eure Ohana
Irene Gadola, Präses Jubla Aarau

Bibel BeWEGt
Bibel beWEGt

Wir treffen uns am Donnerstag, 28. August, von 18.30 Uhr bis ca. 20 Uhr im Pfarreisaal Suhr
«Psalmen anziehen wie Kleider»
Psalmen sind Gebete, die das ganze Leben, mit allem, was es uns zumuten kann, beinhalten. Darum können sie auch «angezogen» werden, wenn eigene Worte fehlen. Am Abend schauen wir uns den Psalm 139 an, lassen ihn auf uns wirken und kommen ins Gespräch.
Brigitta Minich und Simone Isenring
Singen für eine andere Welt - Projektchor
Nächste Projekte: Weihnachten 2025 in Suhr & Firmung in Buchs
Singen für eine andere Welt
Weihnachten 2025 in Suhr und Firmung in Buchs
Nach dem lustvollen Chorprojekt für die Osternacht suchen wir wieder Menschen mit Freude am Singen – für ein kleineres und ein etwas grösseres Projekt: die Firmung am Samstag, 25. Oktober, um 16.00 Uhr, und die Christmette am 24. Dezember um 22.00 Uhr. Jeweils mit moderner Musiker:innenformation.
Firmung 2025 – Buchs
Ein Projektchor soll die Lieder in der Firmung animieren und dabei auch die jugendlichen Firmand:innen unterstützen. Es werden dafür ca. fünf Proben angesetzt, die noch bekanntgegeben werden.

Für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung die Stimme geben: Befreiend und poetisch um das Leben singen.
(Foto: Jason Rosewell auf unsplash.com)
Weihnachten
In Zukunft wird es eine gemeinsame Feier in der heiligen Nacht am 24. Dezember für Suhr und Buchs geben – und zwar in Suhr, auch weil Buchs in kurzer Entfernung mittig zwischen Suhr und Aarau liegt, wo am Heiligen Abend auch eine späte Feier angeboten wird. Die gemeinsame Christmette wird um 22.00 Uhr beginnen und als Eucharistiefeier mit Brigitta Minich und Peter Bernd gestaltet. Ein Projektchor soll den Kirchenchor bei neuen Liedern unterstützen. Musikalisch wird die Feier die befreiende Option der Bibel zum Ausdruck bringen – zusammen mit den thematisch abgestimmten Texten und Gebeten: Neben bekannten Weihnachtsliedern werden befreiungstheologisch-poetische Liedtexte prägend sein.
Die musikalische Leitung liegt bei Ruth Müller. Die Proben werden vor allem in Suhr und teils in Buchs stattfinden.
Das sind die angesetzten Proben:
- Dienstag, 4.11., 20.00–21.30 Uhr
- Dienstag, 11.11., 20.00–21.30 Uhr
- Dienstag, 18.11., 20.00–21.30 Uhr
- Mittwoch, 26.11., 20.00–21.30 Uhr
- Dienstag,2.12., 20.00–21.30 Uhr
- Dienstag,9.12., 20.00–21.30 Uhr Pfarreisaal Suhr
- Dienstag,16.12., 20.00–21.30 Uhr Pfarreisaal Suhr
- Dienstag,23.12., 20.00–21.30 Uhr Kath. Kirche Suhr – Generalprobe
- Mittwoch, 24.12., 22.00–23.30 Uhr Christmette für Ungläubige, Zweifler und andere gute Christ:innen – Vorprobe nach Absprache
Anmeldung
Anmeldungen für die Chorprojekte helfen uns sehr in der Planung. Eine spontane Entscheidung oder teilweise Teilnahme an den Proben sind natürlich beides auch Optionen. Teilen Sie die Freude am Singen.
Anmelden und Mitsingen
Zirkusfieber in Entfelden
Ein ökumenisches Spektakel der Superlative
Zirkusfieber in Entfelden! Ein ökumenisches Spektakel der Superlative

Drei Jahre akribische Planung der Sozialdiakonin und Projektleiterin Manuela Koller und des ökumenischen Projektteams von den reformierten Kirchgemeinden Ober- und Unterentfelden und der katholischen Pfarrei St. Martin Entfelden gipfelten in einer unvergesslichen ökumenischen Zirkuswoche in Entfelden, die alle Erwartungen übertraf! Ein Gemeinschaftsprojekt der Reformierten Kirchen Oberentfelden und Unterentfelden sowie der Katholischen Pfarrei St. Martin Entfelden brachte über 100 Kinder und Dutzende freiwillige Helferinnen und Helfer zusammen, um unter dem original Zirkuszelt und der grossartigen Unterstützung von Circus Luna unvergessliche Momente zu erleben.
Jeden Tag wurden über 140 köstliche Mahlzeiten vom Alterszentrum Zopf in das katholische Pfarreizentrum von St. Martin Entfelden geliefert, wo alle Beteiligten sich mit neuer Energie für die Proben gestärkten haben. Die reibungslose Zusammenarbeit mit der Schule und der Gemeinde trug massgeblich zum Erfolg bei.
Awuch die mediale Aufmerksamkeit war gross. Die Aargauer Zeitung berichtete begeistert über das einzigartige Vorhaben. Hier der Bericht.
Ein besonderes Highlight war das «kleine Entefest» am Freitag, bei dem lokale Vereine wie die Sanität Entfelden-Muhen, der Cevi Entfelden, der Simama Gospelchor und das Akkordeonorchester mitwirkten und mit ihren Köstlichkeiten von salzig bis süss für ausgelassene Zirkusstimmung sorgten. Der Geruch von Zuckerwatte und Popcorn und die fröhlichen Klänge des Akkordeons behrüssten alle grossen und kleinen Gäste.
Der Höhepunkt der Woche waren zweifellos die zwei restlos ausverkauften Vorstellungen, bei denen die jungen Artistinnen und Artisten unter tosendem Applaus ihr Können präsentierten. Es war ein bewegender Beweis für den Zusammenhalt und das Engagement, die in diesem Projekt steckten. Ein riesiger Dank gilt allen, die dieses unvergessliche Erlebnis möglich gemacht haben: den engagierten Minileitenden Teenagern, allen Helferinnen und Helfern, den beteiligten Kirchen, der Gemeinde, der Schule und den mitwirkenden Vereinen. Das perfekte Wetter und die spürbare Bewahrung und der Segen machten diese Woche zu etwas ganz Besonderem. Dafür gebührt der grösste Dank unserem himmlischen Vater.
Diese Zirkuswoche war nicht nur ein Fest der Artistik, sondern auch ein strahlendes Beispiel für gelebte Ökumene, Gemeinschaftssinn und das Potenzial, das entsteht, wenn Menschen gemeinsam Grosses schaffen. Manuela Koller.

Das Feuer ist bereit!
Sommerhöck 25 des Kirchenchors
Feuer ist bereit! Sommerhöck des St. Martins Kirchenchors

Das Feuer ist bereit! Die Grilladen aufgelegt – jetzt nur noch geniessen!
Das ist das Motto unseres traditionellen Sommerhöck’s, der wieder beim CEVI-Haus Unterentfelden stattfand. Die Sängerinnen waren für das «Drumherum» verantwortlich, das in gewohnter Manier perfekt ausgeführt wurde. So konnten die Grilladen mit den herrlichen Salaten bereichert werden und das Sommer-Znacht wurde zur Gaumenfreude!
Der Schönwetter- Vertrag mit Petrus wurde ebenfalls eingehalten und so durften wir einen wunderbaren lauen Sommerabend geniessen. Dies trug natürlich auch zur guten Stimmung bei, wo viele Gespräche und das Lachen nicht zu kurz kamen. Einmal mehr ist es mir bewusst geworden, dass das «Gesellschaftliche Miteinander« genauso wichtig ist für den Chor, wie das Singen!
Leider konnte unser Dirigent, Mirko und unser Präses, Samuel, den Abend nicht mit uns geniessen. Hoffentlich das nächste Jahr!!
Zur Unterhaltung zwischen Grillade und Dessert, bekamen wir die Aufgabe, anhand von Bildern die entsprechenden Lied-Titel heraus zu finden, was sich gar nicht als allzu einfach erwies. Die Interpretationen der Bilder waren so vielfältig wie die daraus geschlossenen Lied-Titel !! Ja, bekanntlich führen viele Wege nach Rom!! Doch die Jury blieb hart! Vielen Dank für die tolle Idee, Heidi.
Nach getaner Geistesanstrengung konnte nun endlich das ersehnte Dessertbuffet bewundert, aber noch besser, genossen werden.
Herzlichen Dank den fleissigen Händen der Sängerinnen, die uns allen einen super kulinarischen und gemütlichen Abend beschert haben. In diesem Sinne durfte die Präsidentin die Chormitglieder in die verdienten Sommerferien verabschieden, begleitet mit allen guten Wünschen für erholsame Tage. Sie freut sich, alle am 13. August gesund und munter wieder zur ersten Chorprobe begrüssen zu dürfen.
Liebe Grüsse, bleibt gesund, geniesst die wunderschönen Sommertage
Eure Präsidentin Beatrix
Den Bericht mit Fotos können Sie hier herunterladen
Erlösung aus der Sklaverei
Lernhaus Biblische Theologie - ein neues Angebot im Pastoralraum

Nach den Sommerferien wird zum ersten Mal das Lernhaus in biblischer Theologie angeboten. Es ist offen für alle biblisch interessierten Menschen. Menschen, die einerseits in Texte des auch kulturell so wichtigen "Buches" einsteigen wollen und die das andererseits mit vielen Fragen, Infragestellungen, Diskussionsbedarf tun möchten.
In der jüdischen Tradition gehören Liturgie und Lehrhaus zusammen: Das "kleine" Lehrhaus der Verkündigung im Rahmen der liturgischen Feier bedarf der Ergänzung und Vertiefung durch das Lehrhaus im Kreis derer, die an Autonomie und Egalität als gesellschaftspolitischer Vision der Bibel gegen die herrschende Ordnung unbedingt festhalten und mit der revolutionären Bibel Welt lesen wollen.
Inzwischen wird gerne die gefälligere Bezeichnung 'Lernhaus' verwendet.
Das Lernhaus schliesst ein wörtlich-fundamentalistisches Verständnis biblischer Texte ebenso wie dogmatische Festlegungen aus. - Gelesen wird im Laufe der nächsten Monate "Erlösung aus der Sklaverei" des niederländischen Theologen Dick Boer.
Adressat:innen:
· alle interessierten Menschen
· Katechet:innen aus dem Pastoralraum
· Lektor:innen aus dem Pastoralraum
Leitung: Peter Bernd
Ort: Buchs oder Aarau - Details folgen noch
Daten: 15.09. / 20.10. / 24.11. / 08.12. jeweils montags 19.30-21.00 Uhr – Fortsetzung: 2026
Teilnahme: Kostenlos
Anmeldung: erwünscht
Mindestteilnehmer:innenzahl: 7 Personen
Das Buch "Erlösung aus der Sklaverei" kann zum Richtpreis von CHF 35.- erworben werden.
Die, die sich das nicht leisten können, zahlen weniger oder erhalten das Buch gratis.
Den Sommer anfangen
Ich wünsch euch was!
Den Sommer anfangen – ich wünsch euch was!
Der Sommer fing bereits am 1. Juni an – der Jahreszeit nach. Dann sein astronomischer Beginn: 21. Juni – der längste Tag des Jahres. Und schon werden die Tage wieder kürzer. Die Ferien haben begonnen: Den Sommer anfangen! Wir rennen mehr der Erholung hinterher als dem guten Leben und schnaufen in heißer Luft. Die Jünger:innen damals, als sie Jesus aussandte, hatten Frieden im Gepäck – vermählt mit Gerechtigkeit. Wie viel Sehnsucht werden wir aus den Ferien nach Hause mitbringen?

An der Ostsee im Sommer 2023. (Foto: P. Bernd)
Ehrlich gesagt, in den letzten Jahren war ich sehr schlecht in Wirklich-Ferien-machen und ganz etwas anderes tun, im „die-Seele-baumeln-Lassen“, wie alle sagen. Ferienzeit 2025. „Sommer anfangen“ ist das Thema dieser wenigen Minuten meiner kleinen Rede. Und ich bin schon mitten drin, es zu vergeigen, indem die Erinnerung an wenig erholsame Ferien sich in den Vordergrund drängt: 2024, 2023, 2022…
Da stehen wir bei der verplanten Zeit, den verpatzten Ferien, dem enteilenden Leben und den inzwischen noch kürzer werdenden Tagen; eine Revolution hat es natürlich seitdem auch nicht gegeben, obwohl mehr als eine nötig wäre. Sommer anfangen. Die Tage werden schon wieder kürzer. Das Leben rennt. Walter Benjamin hat den schönen Satz gesagt: „Zum Denken gehört nicht nur die Bewegung der Gedanken, sondern auch ihre Stillstellung.“ Macht Ihr das auch hin und wieder: Einfach mal die Gedanken still zu stellen; sich zu einem Glas Wein hinzusetzen, oder im Sessel sitzend eine Zigarre anzuzünden oder Zigarette draußen oder einen Cognac zu nehmen oder irgendetwas in der Art? Den Kaffee im Café auf der Terrasse und da ist noch eine oder sind zwei… am Tisch. Den Wein dort, wo die Luft frei ist, weil gute Menschen an den Tischen sitzen, diskutieren, Hirngespinste spinnen, auf Gedanken kommen… Und eine rauchen. Nein, das macht ja keine:r mehr.
Sophie Scholl und ihr Bruder Hans und Christoph Probst teilten eine Zigarette in den Minuten vor dem Fallbeil, das ihrem jungen Leben ein Ende machte. Und ihr kurzes Leben bringt uns heute noch auf Gedanken. So gut. Sie haben Texte gelesen und Gedichte erdacht, einander geliebt, auf dem Rad gejohlt und im Theater sehen gelernt, an der Isar den Wein geleert, die Bibel gekannt und die Sommer gelebt.
Die Stilllegung der Gedanken, die Zigarette, der Wein in der Runde, der beste Kaffee der Stadt. Die Karikatur, die ich mitgebracht habe, spricht für sich.
Kaum etwas bringt das Leben von Menschen mehr voran als Unterbrechnungsriten. Sommer und Sehnsucht! Wir hätten eigentlich sogar jede Woche einen ganzen Tag als Unterbrechung und Einladung, auf ganz andere Gedanken zu kommen. Der Sonntag ist doch nicht der Tag zum Ausruhen von der Arbeit für die Arbeit der nächsten Woche. Er erinnert an eine Revolution. Und daran, dass es für alle gut sein soll.
Der Wiener Philosoph Robert Pfaller hat einmal in einem Interview auf die Bedeutung der Unterbrechungsriten hingewiesen: Man fühlt sich für eine Zeit als Mensch; man merkt, dass man nicht nur Arbeitstier ist; dass diese zeitlichen und räumlichen Refugien wichtig sind; dass dieses Stillstellen der Gedanken und des alltäglichen Trottes, diese lebensvolle Lust am Geschmack miteinander verbindet und der gute Boden für ganz neue Gedanken sein können. Eine Gesellschaft, die ihre Unterbrechungsriten liquidiert, laufe nicht nur Gefahr, eine Reihe neuer Krankheiten auszubilden, sondern merze die kleinen Refugien aus, wo Menschen sich souverän fühlen können, „wo sie eine bestimmte Würde, Eigenwilligkeit oder auch Renitenz ausbilden können“. Diese pseudomoralische Verschiebung zum ‚Was ,du rauchst noch?’, nennt Robert Pfaller asozial, entsolidarisierend und entpolitisierend. Hört her!
Um die Welt wirklich zu verändern, müssten wir schon ein bisschen böser werden. – Veränderung beginnt mit der Fähigkeit, zu unterbrechen – das Denken, den Alltag, das Übliche, das angeblich Moralische… Das Evangelium schildert den Beginn der großen Geschichte, die sich zwischen Jesus und seinen Jünger:innen entwickeln wird, als Unterbrechungsritus. Die Gruppe der Fischer ist einen ganzen Tag bei Jesus. „Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm.“ Wen interessiert da Arbeitsmoral? Die Jesusgeschichte beginnt mit einer Unterbrechung. Und geht weiter mit diesem Unterwegs-Sein mit Frieden als Gepäck.
Ich will im Sommer gerne eine Zigarette teilen, obwohl ich ja Nichtraucher bin. Den Wein unter freiem Himmel an der Ost- und der Nordsee trinken. Und mit anderen sein. Immer ein Buch dabei; vielleicht eines von denen, die ich mal bei Jos Fritz in Freiburg eingesteckt habe. Den Sommer anfangen. Die Tage werden schon wieder kürzer. Aber das Leben nie. – Es ist Sommer, ich wünsch euch was.
1. Juli 2025 | Peter Bernd
Schuleröffnungsgottesdienst
16. August, 18 Uhr
Zum Schulstart
Der Schuleröffnungsgottesdienst zum neuen Schuljahr mit Nicoletta Caruso und Irene Gadola findet statt am:
Samstag, 16. August um 18 Uhr
Goldene Hochzeit 2025
6. September, 15 Uhr in Solothurn
Liebe Jubilarinnen und Jubilare, Sie feiern dieses ihre Goldene Hochzeit?
Dann gratuliert Ihnen Bischof Felix Gmür herzlich. Ihr gemeinsamer Weg bis heute ist wahrlich ein Grund zum Feiern.
Deshalb lädt Sie Bischof Felix Gmür zum diesjährigen Festgottesdienst zur Goldenen Hochzeit ein, am:
Samstag, 6. September, 15 Uhr in der Kathedrale St. Urs und Victor in Solothurn
Wir danken Gott für die gemeinsamen Jahre mit ihren Höhen und Tiefen und bitten um seinen Segen für die kommende Wegstrecke.
Anmeldungen:
Per Mail im pfarramt oder unter 062 832 42 00
"Gott ist vielfältig und flexibel"
Rückblick zum Pfarreifest
Gott ist vielfältig und flexibel

Rückblick zum Pfarreifest St. Martin trifft sich 2025
Am Sonntag, 15. Juni feierten wir unser traditionelles Pfarreifest «Sankt Martin trifft sich». Zugleich wurde auch der Abschluss des Schuljahres für alle Klassen gefeiert. Der sehr gut besuchte Generationengottesdienst wurde auch dieses Jahr interkonfessionell gefeiert – zusammen mit der syrisch-orthodoxen Gemeinschaft, deren zahlreiche Angehörige auch in Ober- und Unterentfelden wohnen.
Unser Pfarreifest fand zugleich am Dreifaltigkeitssonntag statt. Was bedeutet es, an den einen, dreifaltigen Gott zu glauben, ihn zu feiern und zu ihm zu beten? Was genau kann und soll man sich unter Dreifaltigkeit vorstellen? Die Schülerinnen und Schüler der 4. und der 5. Klasse haben sich im Religionsunterricht mit diesem auch für Theologinnen und Theologen anspruchsvollen Thema auseinandergesetzt. Entsprechend präsentierten sie dazu im Gottesdienst die Ergebnisse ihrer Arbeit im Religionsunterricht – die eigens für das Thema Dreifaltigkeit angefertigten Zeichnungen und aufgeschriebenen Gedanken und Gebete zum dreifaltigen Gott. Die Oberstufenschüler drehten zu diesem Thema einen Kurzfilm zu Joh 16, 12-15 und gingen auf originelle Weise der Frage nach, wie wir uns Gott vorstellen und wie wir von ihm reden können: «Gott ist flexibel und vielfältig», so die Botschaft des Kurzfilms. Wer Gott in der Natur sucht, begegnet ihm als Schöpfer, wer Gott als Freund sucht, begegnet ihm in Jesus und wer Gott im Inneren sucht, spürt ihn durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Und die Schülerinnen und Schüler der 1. und der 2. Klasse brachten anschaulich mit Hilfe von Zeichnungen und mit Worten ihre verschiedenen Anliegen vor Gott – von der Bitte für den gesunden Rücken der Nonna über die Bitte um Siege der eigenen Schulmannschaft bei künftigen Fussballtournieren und guten Familienzusammenhalt bis hin zu der Bitte für Menschen aus dem vom Bergsturz betroffenen Dorf Blatten und für den Frieden in der Welt.
Auch die «St. Martins Singspatzen» gaben ihr Bestes. Jedes der mit viel Herzblut und Hingabe gesungenen Lieder erntete einen stürmischen Beifall und die Singspatzen geizten nicht mit der Zugabe. Im Anschluss an den Gottesdienst feierten wir im Pfarreizentrum und auf unserem Naturspielplatz «St. Martins Arche» weiter – beim feinen Essen vom Grill, und vielfältigem Salat- sowie interkulturellem Kuchenbuffet. Der spezielle Gast beim diesjährigen Pfarreifest war die international preisgekrönte Karikaturistin Agnes Avagyan, die mit ihrem Talent als Live- und Zwei-Hand-Karikaturistin Jung und Alt begeisterte. An dieser Stelle herzlichen Dank unseren Firmlingen für die Unterstützung bei der Verlosung für die Karikatur-Show und beim Buffet-Service.
Grosses Dankeschön allen, die dieses wunderschöne, sehr gut besuchte und gelungene Pfarreifest am Dreifaltigkeitssonntag ermöglicht haben. Samuel Behloul.
Fronleichnam
Liebeserweis Gottes
Fronleichnam. Liebeserweis Gottes.

« Brot,
das Leben nährt
und das Böse wehrt.
Brot,
das Dunkel klärt
und den Glauben mehrt.
Brot,
das teilen lehrt
und den Hass verzehrt.
Brot, für uns und
für die Welt.
Mit diesem Brot sind wir nun gesegnet,
von unserer Erde ist es genommen,
vom Himmel ist es durchtränkt.
Leib Christi, er selbst es nennt».
Fronleichnam ist das festliche Gedenken an den Hohen Donnerstag, an dem Jesus beim Abendmahl Brot nahm, es teilte und seinen Aposteln gab mit den Worten: Esset alle davon. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Haben wir uns auch schon einmal überlegt, warum Gott gerade Brot wählt, um in ihm uns nahe zu kommen. Wir reden vom täglichen Brot und meinen damit aber alles das, was wir zum Leben brauchen. Brot ist für uns der Inbegriff des Lebensnotwendigen. Damit haben wir bereits die Erklärung, warum Jesus die Gestalt des Brotes gewählt hat, um sich uns Menschen zu schenken. Im Brot sollen wir Jesus
- als den erkennen, den wir für das Leben brauchen,
- als denjenigen, der für uns Inbegriff des Lebensnotwendigen ist.
Jesus selber sagt es uns deutlich in seiner Eucharistierede in Kafarnaum: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben (Joh 6, 51). Die Konsequenz daraus liegt auf der Hand: Genau so, wie das tägliche Brot für uns wertvoll und wichtig ist, genau so brauchen wir auch das Brot Gottes. Am Fronleichnam geht es um die grosse, um die einzigartige Wirklichkeit: Jesus, der menschgewordene Gottes Sohn, schenkt sich uns in der Gestalt des Brotes. Dieses Brot gibt unserem irdischen Leben die Dimension des Ewigen. Jesus Christus, der sich uns im eucharistischen Brot schenkt, wird uns zum Garanten, dass unser Leben nicht einfach im irdischen Tode untergeht und sang- und klanglos ausgelöscht wird, sondern eingehen darf in ein ewiges Leben. Wieder sagt Jesus es uns deutlich: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben (Joh 6, 54).
Gott schenkt sich uns und gibt uns Anteil an seinem eigenen ewigen Leben. Das ist die Botschaft von Fronleichnam. Ein Liebeserweis Gottes gegenüber uns Menschen.
Gott hat uns aber seine Liebe geschenkt, damit wir diese Liebe auch weiterschenken; damit wir gleichsam Brot werden für unsere Mitmenschen. Ganz praktisch heisst das für uns: Dass wir über uns selber, über die eigenen Bedürfnisse und Interessen hinauswachsen, um unsere Zeit und Fähigkeiten auch in den Dienst der Mitmenschen zu stellen. Jede Bereitschaft für unsere Mitmenschen: Jedes auf die Menschen Zugehen, jedes Helfen, Trösten, Aufrichten, auch jedes sich Mitfreuen und Anteilnehmen, jede bereite Offenheit dem Mitmenschen gegenüber bedeutet Brot sein für ihn. Ich glaube, wir verstehen die Botschaft von Fronleichnam. Versuchen wir darum immer wieder über den eigenen Schatten zu springen, damit wir Brot werden für unsere Mitmenschen.
Gesegneten Fronleichnam!
Ana Behloul.
Pfingsten
Verständigung in der globalisierten Welt
Pfingsten – Verständigung in der globalisierten Welt

„Pfingsten, sind die Geschenke am geringsten, während Ostern, Geburtstag und Weihnachten was einbrachten,“ so hat es Berthold Brecht einmal formuliert.
Dieser Satz mag tatsächlich den Umstand umschreiben, dass Pfingsten generell ein schwer verständliches Fest darstellt. Es fehlt ihm z.B. jene vorbereitende Zeit wie der Advent vor Weihnachten oder die Fastenzeit und die Karwoche vor Ostern. Und es gibt keine pfingsttypische Dekoration an und in den Häusern sowie in den Strassen, keine pfingsttypischen Geschenke.
Nichtdestotrotz lässt die Beschreibung des Pfingstgeschehens oder des Pfingstwunders in der Apostelgeschichte an ein modernes Phänomen denken: die Globalisierung. Mit diesem Phänomen verbinden zunächst die meisten Menschen eine eher negative – ja sogar bedrohliche – Entwicklung: globale Migrationsströme, Überfremdung, Klimawandel, Dichtestress, Verlust der kulturellen und religiösen Identität, der nationalen und staatlichen Souveränität.
Gemäss Apostelgeschichte muss auch damals in Jerusalem eine globale Stimmung geherrscht haben. Die Rede ist von «allen Völkern unter dem Himmel»: Juden, Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch Römer, Kreter und Araber.
Neben dieser beeindruckenden Vielfalt scheinen in Jerusalem – ähnlich wie in unserer heutigen globalisierten Welt – auch Verunsicherung, Verständnisprobleme und letztendlich auch Sprachlosigkeit geherrscht haben. Und dies in einem Ausmass, dass Gott selbst sich veranlasst fühlte einzugreifen: Die Jünger Jesus werden mit der Gabe des Heiligen Geistes erfüllt und reden auf einmal so, dass es für alle verständlich wird, über alle Grenzen hinaus.
Es gibt offenbar eine Sprache, die alle verstehen. Das zweite Kapitel der Apostelgeschichte endet mit dem Hinweis, dass infolge des Pfingstereignisses alle, die gläubig wurden, alles miteinander teilten, füreinander sorgten und dadurch beim Volk bekannt und beliebt wurden und die Zahl der Gemeindemitglieder täglich wuchs.
Das Geheimnis von Pfingsten ist offenbar nicht einfach ein Sprachenwunder, bei dem plötzlich alle grammatikalisch korrekt und fliessend eine bestimmte Sprache auf wundersame Weise beherrschen. Die Jünger Jesu verkündeten vielmehr einen Gott, der in Jesus Christus dem Menschen auf Augenhöhe begegnet, mit den Menschen ihren Leidensweg mitgeht und für die Menschen immer da ist. Und dieses Sprechen von einem mitfühlenden, helfenden und solidarischen Gott scheint damals über alle ethnischen und kulturellen Grenzen hinaus auf Anhieb verstanden worden zu sein und ein nachhaltiges Verständigungswunder bewirkt zu haben. Diesen Geist der Verständigung braucht unsere globalisierte Welt mehr denn je.
Dank Pfingsten dürfen wir uns als Christinnen und Christen vom Geist der Gottes Liebe reich beschenkt wissen, und dieses Geschenk auch weitergeben. Pfingsten, sind die Geschenke doch nicht am geringsten. Samuel Behloul.
Das Konzil von Nizäa
als Moment der Konstantinischen Wende und Begründung einer idolatriekompatiblen Orthodoxie. In memoriam Papst Franziskus
Das Konzil von Nizäa als Moment der Konstantinischen Wende und Begründung einer idolatriekompatiblen Orthodoxie. In memoriam Papst Franziskus

Ausschnitt vom Cover des im Literaturhinweis erwähnten Buches von Urs Eigenmann (Foto: P. Bernd)
1 Die Heilige Schrift als Seele der Theologie und die Bibel als norma normans non normata
Gemäss dem Vatikanum II muss die Heilige Schrift die Seele der gesamten Theologie sein (vgl. OT 16), was für die römisch-katholische Theologie «eine nahezu revolutionierende Bedeutung hat» (Joseph Ratzinger). Wenn daraus folgt, dass das Lehramt nicht über dem Wort Gottes steht (vgl. DV 10), rezipierte das Konzil damit das sola scriptura Prinzip der Reformation des 16. Jahrhunderts. Heute ist die Bibel in der Ökumene als normierende Norm (norma normans non normata) anerkannt. Wissenschaftstheoretisch formuliert, muss die Theologie dem kategorialen theoretischen Rahmen der Bibel verpflichtet sein; denn auch für die Theologie gilt: «Wir können nur die Wirklichkeit wahrnehmen, die uns durch die benutzten theoretischen Kategorien erscheint» (Franz Hinkelammert) und «die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann» (Albert Einstein). Vor diesem Hintergrund verstehen sich die folgenden Überlegungen angesichts des 1700-Jahrgedenkens an das Konzil von Nizäa 325 und des Todes von Papst Franziskus.
2 Justins Logosrezeption als vorkonstantische Wende zur Platonisierung des Christentums
Justin der Märtyrer (gest. um 165) identifizierte als bedeutendster Apologet des Christentums Jesus Christus mit dem göttlichen Logos der mittelplatonischen Philosophie. Für deren führenden Vertreter Philo von Alexandrien war der Logos die eigentliche Offenbarung Gottes. Indem Justin Jesus Christus mit diesem Logos identifizierte, reflektierte er nicht mehr den tödlich ausgegangenen Konflikt zwischen dem Reich-Gottes-Zeugen Jesus und der Pax Romana. Stattdessen spekulierte er über Jesu Geburt aus einer Jungfrau und seine Präexistenz. Mit der Logoschristologie wollte Justin das Christentum anschlussfähig an die hegemoniale Philosophie seiner Zeit ausweisen. In Folge der aktiven Koppelung (Ludwik Fleck) des christlichen Denkens an eine griechische Philosophie wurde nicht mehr der historisch-tödliche Konflikt zwischen Jesus und der Pax Romana reflektiert. Die Konfliktlinie wurde hin zu folgenden Spekulationen verschoben: Christologisch-intrapersonal über das Menschliche und Göttliche in Jesus Christus; trinitätstheologisch-interpersonal über die Relationen von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist; gnadentheologisch über das Verhältnis von Gott und Mensch unter Absehung vom Gegensatz zwischen dem Reich Gottes und dem Antireich; ekklesiologisch ad intra über das Verhältnis von Laien und Klerus sowie von Orthodoxie und Häresie und ad extra über das Verhältnis zu den Juden und zur Welt. Justins Logosrezeption war als Platonisierung des christlichen Denkens (Franz Hinkelammert) die zentrale Weichenstellung in der Geschichte des Christentums. Sie war im zweiten Jahrhundert die theologisch-philosophische Wende, die danach mit dem verbürgerlichten Christentum (Eduardo Hoornaert) der Alexandriner Klemens und Origenes im dritten Jahrhundert die konstantinische im vierten ermöglichte. Methodologisch formuliert, stellte Justins Logosrezeption eine Verkehrung des Christentums in eine offenbarte Lehre dar (Friedrich Loofs). Sie bedeutete eine Veränderung der theoretischen Denkweise durch die Verdrängung des historischen Denkens durch das spekulative (Jon Sobrino). Sie bestand im Austausch des kategorialen theoretischen Rahmens (Urs Eigenmann) und kann als Denkstilumwandlung oder -veränderung (Ludwik Fleck) bezeichnet werden. Der jüdisch-biblisch-historische kategoriale Rahmen im Dienst einer messianischen Nachfolgepraxis wurde ersetzt durch den griechisch-philosophisch-spekulativen kategorialen Rahmen im Dienst einer dogmatischen Lehre. Griechische Philosophie avancierte zur domina theologiae (Urs Eigenmann). Über die Logosrezeption hinaus stellte Justin als erster Häresiologe und erster Antijudaist entscheidende Weichen für die künftige Entwicklung des Christentums und dessen Theologie.
3 Methodologische Zwischenreflexion
Nach diesem Hinweis auf die Justinsche Logosrezeption und vor den Ausführungen zum Konzil von Nizäa soll eine Zwischenreflexion aufzeigen, von welchen vier methodologischen Voraussetzungen die folgenden Überlegungen ausgehen: Erstens terminustheoretisch im Anschluss an Aristoteles davon, dass das Wort «Gott» nicht eindeutig univok, sondern mehrdeutig aequivok ist. Zweitens zeichentheoretisch im Sinn von Roland Barthes davon, dass «Gott» als Signifikant (s) im Sinn von Bedeutendes nicht ausschliesslich einem Signifikat (S) im Sinne von Bedeutetes zugeordnet ist. Drittens hermeneutisch nicht von der Korrespondenz von Termini, sondern von Relationen (Clodovis Boff) bzw. von einer kritischen Interrelation (Edward Schillebeeckx). Jeder Terminus und jeder Text steht in einem textlich-historischen Kontext einer Gesellschaftsformation als dem komplex strukturierten Ganzen der Instanzen Ökonomie, Politik und Ideologie (Louis Althusser). Diese Kontextualität gilt für die Textproduktion als Verfassen eines Textes und die Textrezeption als Lesen eines Textes. Diese Hermeneutik hebt sich ab von jener der Horizontverschmelzung (Hans Georg Gadamer), die von der Kontextualität von Textproduktion und -rezeption absieht. Viertens wissenschaftstheoretisch von der grundlegenden Bedeutung des die Wahrnehmung, das Denken und das Handeln (Pierre Bourdieu) leitenden kategorialen theoretischen Rahmens. Spätestens seit Justins Logosrezeption müssen zwei kategoriale theoretische Rahmen unterschieden werden: Der biblische, historisch-wirklichkeitsbezogene und der platonische, abstrakt-ideenspekulativorientierte. Die beiden sind unvereinbar.
4 Das Konzil von Nizäa als Imperialisierung des platonisierten Christentums und dessen Thermidor
Die Reich-Gottes-Bewegung (John Dominic Crossan) wurde im Imperium Romanum als atheistische und staatgefährdende zeitweise blutig verfolgt und war eine unerlaubte religio illicita. Galerius stellte 311 die Verfolgung der Christen ein. Das Christentum wurde eine erlaubte religio licita. Den entscheidenden Sieg über seinen Rivalen Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 errang Konstantin seines Erachtens im Zeichen des Kreuzes und des Christusmonogramms. Standen diese ursprünglich für den vom Imperium als Rebell Gekreuzigten, wurden sie jetzt zu Zeichen, in denen der Imperator seine Macht festigte. Der Exponent des Imperiums eignete sich das Zeichen von dessen Opfer an. Mehr Verkehrung geht nicht. Das Mailänderprotokoll von Konstantin und Licinius sagte den ChristInnen 313 die freie Ausübung ihrer Religion zu. Danach trieb Konstantin die Christianisierung des Reiches entscheidend durch die Sonntagsgesetze von 321 voran. In problematischer Weise übernahm das Christentum den Platz und die Funktion der römischen Staatsreligion. Das Gedächtnis des von der Pax Romana Verworfenen stand jetzt im Dienst der religiösen Stabilisierung des Imperiums. Der zentrale Ort christlicher Präsenz war nicht mehr die messianische Nachfolgepraxis, sondern der religiöse Kult (Franz Schupp). Die Verkultung des Glaubens war eine Abkehr von Jesus, der das Heil entsakralisiert hatte (Joseph Moingt) und widersprach dem Reich-Gottes-Verständnis, das mit keinem Element einer traditionellen Religion wie Bekenntnis, Kult, priesterliche Vermittlung oder Trennungen von sakral/profan bzw. rein/unrein verbunden war. Der in der Gerichtsrede des Matthäus (vgl. Mt 25,31-44) bezeugte viktimozentrische Humanismus der Praxis (Urs Eigenmann) wurde zur Reichsreligion verkehrt.
Wenden wir uns nach dieser historischen Skizze dem Konzil von Nizäa zu, das «als erstes ökumenisches Konzil zu welthistorischer Bedeutung» (Hartwin Brandt) gelangte. Nach Justin und den alexandrinischen Theologen Klemens und Origenes kam es zum «trinitätstheologischen Streit des vierten Jahrhunderts» (Charles Pietri/Christoph Markschies). Zentrale Akteure waren auf der einen Seite der Presbyter Arius, der die «Wesensgleichheit und Wesensgleichrangigkeit zwischen Gottvater und Gottessohn» bestritt und auf der anderen Seite zunächst Bischof Alexander von Alexandrien und ab 328 dessen Nachfolger Athanasius, die sie bejahten. Angesichts «der Schärfe der Auseinandersetzung» (Charles Pietri/Christoph Markschies) berief Kaiser Konstantin 325 das Konzil von Nizäa ein. Als Bischof aller Untertanen eröffnete er es und promulgierte seine Beschlüsse zu Reichsgesetzen (Josef Wohlmuth). Mehr Einheit von Imperium und Kirche geht nicht. «Die Christianisierung des Imperiums war in Wirklichkeit eine Imperialisierung des Christentums» und dessen «Thermidor» (Franz Hinkelammert).
5 Das nizänische Credo als personalistische Begrenzung des Glaubens mit einer tragischen Seite
Das Konzil von Nizäa verabschiedete ein Glaubensbekenntnis, im Folgenden Nizänum genannt, dem «der Charakter einer dogmatischen Definition zukommt» (Karl Baus/Eugen Ewig) und das «nizänische Christentum» (Daniel Boyarin) begründete. Im Licht der Bibel als norma normans non normata für den Glaube und die Theologie zeigt sich: Das Nizänum bekennt mit dem «einen Gott, Vater, Allherrscher, Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren» nicht den biblisch bezeugten Gott. Dieser offenbarte angesichts des Elends, der Klagen und des Leids seines Volkes in Ägypten seine solidarische Wo- und seine befreiende und beauftragende Wie-Identität. Er stieg herab, um das Volk der Hand der Ägypter zu entreissen und es in ein schönes Land hinaufzuführen (vgl. Ex 3,7 f.), sandte Mose zum Pharao und trug ihm auf, sein Volk aus Ägypten herauszuführen (vgl. Ex 3,10). Die Namensoffenbarung Jahwes in Ex 3,14 «Ich werde da sein, als der ich da sein werde» (Übersetzung Martin Buber) darf nicht losgelöst von den vorangehenden Versen ontologisierend missverstanden werden. Im Namen des Exodusgottes wurden religiös-bekenntnisbezogene Gebote und ethisch-handlungsrelevante Verpflichtungen formuliert (vgl. Ex 20-22). Der Gott des Nizänums steht nicht auf der Seite der Unterdrückten, Hungernden, Gefangenen, Blinden, Gebeugten, Fremden, Waisen und Witwen (vgl. Ps 146, 7-9). Er ist ein Gott der Philosophen und nicht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (Blaise Pascal). Das Nizänum bekennt mit dem «einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, geboren aus dem Vater als Einziggeborener, […] wesensgleich mit dem Vater, […] der Fleisch wurde und Mensch, gelitten hat und auferstanden ist am dritten Tag, aufgestiegen ist und in die Himmel kommt, zu richten Lebende und Tote» nicht den Jesus von Nazaret der Evangelien. Dieser kündigte das nahe gekommene Reich Gottes an, forderte zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium auf (vgl. Mk 1,14 f.), rief JüngerInnen in seine Nachfolge (vgl. Mk 1,16 par), sandte sie aus, das Reich Gottes zu verkünden und Kranke zu heilen (vgl. Lk 9,2) und lud die Seinen ein, zuerst das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit zu suchen (vgl. Mt 6,33).
Das Bekenntnis zu einem Gott ohne die mit dem Glauben an den Gott des Exodus verbundenen Verpflichtungen und zu einem Jesus Christus ohne Reich-Gottes-Bezug und Einladung zu seiner Nachfolge ist eine «personalistische Begrenzung des Glaubens» (Jon Sobrino). Es ist «billige Gnade als Gnade ohne Nachfolge» (Dietrich Bonhoeffer). Das hatte zur Folge, dass der christliche Glaube Jahrhunderte hindurch nicht gegen Verhältnisse protestierte, die unvereinbar mit dem Reich Gottes sind. Im Zusammenhang mit der von Papst Alexander VI. in der Bulle Inter Caetera vom 4. Mai 1493 im Namen des orthodoxen Glaubens legitimierten gewaltsamen Ausbreitung des Christentums in den neuen Ländern ist von «Nizäa als Tragödie» bzw. der «’tragischen Seite’ von Nizäa» (Steven Battin) die Rede. «Wenn Nizäa so zentral für die Glaubensidentität ist, warum scheint es dann kein Potential für motivierende Interventionen gegen Gräueltaten in der gesamten christlichen Geschichte und insbesondere gegen die Gräueltaten des Kolonialismus […] [wie] Ausbeutung, Versklavung und physischen und kulturellen Völkermord [zu haben]» (Steven Battin)? Die theologische Problematik des Nizänums zeigt sich auch in Bezug auf das theologische Axiom des Zusammenhangs von Gebetsgesetz (lex orandi) und Glaubensgesetz (lex credendi), wonach die «Regel des Betens die Regel des Glaubens bestimme» (LThK3, Bd. 6, Sp. 871); denn unter der wohl zu unterstellenden Voraussetzung, dass die Konzilsväter von Nizäa das Vaterunser mit der zentralen Bitte um das Kommen des Reiches Gottes gebetet haben, dieses Reich Gottes aber im Nizänum und in allen folgenden Konzilien bis und mit dem Vatikanum I nicht einmal erwähnt wird, entspricht die lex credendi des Nizänums ohne Reich Gottes nicht der lex orandi im Vaterunser mit dem Reich Gottes.
6 Das Nizänum als Begründung einer idolatriekompatiblen Orthodoxie
Mit dem Aufweis der «personalistischen Begrenzung des Glaubens» als «Tragödie von Nizäa» ist die theologische Analyse des Nizänums noch nicht bis zum innersten Kern vorgestossen. Soll wirklich die Heilige Schrift die Seele der Theologie und die Bibel die norma normans non normata sein, muss ein zentrales Moment des kategorialen theoretischen Rahmens der Bibel in die Reflexion einbezogen werden, das dem griechischen Denken allerdings völlig fremd ist. Gemeint ist der Götzendienst bzw. die Idolatrie. In der Bibel besteht der zentrale Gegensatz zum Glauben an Gott nicht in der Leugnung seiner Existenz. Nicht um Theismus oder Atheismus geht es. Vielmehr steht biblisch in striktem Gegensatz zum Glauben an den Gott des Lebens die Duldung oder Verehrung von Götzen des Todes. «In der Bibel begegnen uns zwei grundlegende Formen der Idolatrie: Idolatrie durch Verkehrung und Idolatrie durch Ersetzung» (Pablo Richard). Idolatrie durch Substitution wird von den Propheten Jesaja und Jeremia beschrieben (vgl. Jes 44,9-19; Jer 10,1-5) und ist in weisheitlichen Texten bezeugt (vgl. Ps 115,4-8; Weish 13-14). Götzendienst durch Ersetzung besteht darin, von Menschen geschnitzte oder gegossene Figuren anzubeten. Idolatrie durch Inversion geschieht in der Anbetung des goldenen Kalbes (vgl. Ex 32). Es ist ein Götzendienst innerhalb des Glaubens an Jahwe. «Das goldene Kalb wird nicht als ein ‘anderer Gott’ dargestellt auch will man mit dieser Statue nicht Jahwe bildhaft darstellen» (Pablo Richard). Es geht nicht um einen «anderen Gott», sondern um «Gott anders». «Das Volk will nicht mehr dem befreienden Gott nachfolgen, es fordert vielmehr, dass er sein Volk in seiner Unterdrückung begleitet» (Pablo Richard). Gott soll sein Volk nicht befreien, sondern in der Unterdrückung trösten. «Die Verehrung eines solchen Tröster-Gottes ist Götzendienst» (Pablo Richard).
Im Nizänum geht es um Idolatrie durch Inversion. Wie oben gezeigt, vertritt es eine als «tragische Seite» qualifizierte «personalistische Begrenzung des Glaubens». Wenn als Folge davon kritisiert wird, dass damit Verhältnisse toleriert wurden, die nicht dem Reich Gottes entsprechen (Jon Sobrino) oder eine genozidale Praxis ermöglicht hat (Steven Battin), kann dies nur mit der biblischen Kategorie der Idolatrie durch Inversion theologisch adäquat qualifiziert werden. Die Erkenntnis, dass «das Christentum die vielleicht einzige Weltreligion [ist], deren Orthodoxie sich bestimmt durch die Negation ihrer eigenen Ursprünge» (Franz Hinkelammert) kann theologisch so präzisiert werden, dass diese Negation spätestens seit dem Konzil von Nizäa durch die Formulierung einer idolatriekompatiblen Orthodoxie erfolgte. Vor diesem Hintergrund muss auch die Formulierung im Nizänum, Jesus Christus sei wesensgleich (homoousios) mit dem Vater verstanden werden. Der griechische und nicht biblische Begriff wurde wohl auf Anordnung des ungetauften Kaisers eingefügt. Er ist Moment der personalistischen Begrenzung des Glaubens bzw. der Tragödie von Nizäa. Damit ist er auch Moment von dessen idolatriekompatiblen Orthodoxie. Er steht ausserhalb bzw. gegen den kategorialen theoretischen Rahmen biblischen Denkens und impliziert eine «Göttlichkeit Christi», auf die hin die Erzählungen der Evangelien und die Verkündigung der Apostel nicht ausgerichtet waren (Joseph Moingt/Jon Sobrino). Vor diesem Hintergrund ist das Nizänum der Gründungstext eines lehramtlichen Denkkollektivs mit einem idolatriekompatiblen Denkstil.
Zu den verheerenden Folgen von Nizäa gehört für die Juden ihre Diffamierung, wenn in einem Brief des Konzilsvorsitzenden die Rede vom «verhassten Judenpack» ist (Klaus Martin Girardet). Die Ablehnung der Juden wurde zu deren Vernichtung radikalisiert, indem der Kreuzestod Jesu uminterpretiert wurde. War dieser für seine Jüngerinnen und Jünger ein Gründungsmartyrium, das sie ermutigte, Jesus nachzufolgen, wurde sie für das Bündnis von Kirche und Imperium zum Gründungsmord, der begründete, die vermeintlichen Gottesmörder und deren Nachkommen zu ermorden (Franz Hinkelammert). Der christliche Antijudaismus ist eine Folge der Konstantinischen Wende und mitverantwortlich für die Shoah und die bis heute anhaltende Diskriminierung von Jüdinnen und Juden. Erst die Erklärung Nostra aetate des Vatikanum II sagte jeder Form von Antijudaismus ab.
Nach dem Konzil von Nizäa gingen die theologischen Debatten weiter. Auf dem von Kaiser Theodosius auf das Jahr 381 einberufenen Ersten Konzil von Konstantinopel wurde in dessen «Symbol der 150 Väter von Konstantinopel» der «göttliche Charakter auch für den Heiligen Geist in Anspruch genommen» (Karl Baus/Eugen Ewig) und damit die Lehre vom dreieinen Gott verbindlich formuliert. Sie gilt als «das entscheidend und unterscheidend Christliche» (Jürgen Werbick) und «als das ’Zentralmysterium des Christentums’, [obwohl] […] die Heilige Schrift des Neuen Testaments ein Dogma oder eine explizite Lehre von der Trinität nicht kennt, auch wenn man in ihr den ‘Wurzelgrund’ für das Dogma suchen muss» (Franz Josef Schierse). Vor diesem Hintergrund wird die Einschätzung verständlich, wonach das christologische (und theologische) Denken spätestens seit dem Konzil von Nizäa darin bestand, «eine theologische Vernunft zu pflegen und auf eine bestimmte Weise zu argumentieren, die im Wesentlichen von den Anforderungen eines Denkens bestimmt ist, das von Mal zu Mal mehr sich selbst zum Gegenstand hat» (Jon Sobrino).
7 Innere Zerrissenheit des Christentums bis in die Gegenwart hinein
In den ersten Jahrhunderten entwickelte die Reich-Gottes-Bewegung nacheinander zwei unterschiedliche Selbstverständnisse. Zunächst ein skriptural-bibelbezogenes durch die Festlegung des Kanons der biblischen Schriften. Danach mit Beginn auf dem Konzil von Nizäa ein magisterial-dogmatisches. Spätestens seit der Konstantinischen Wende und dem Konzil von Nizäa muss zwischen einem prophetisch-messianischen, am kategorialen Rahmen der Bibel orientierten Christentum und einer lehramtlichen, dem kategorialen Rahmen griechischer Philosophie verpflichteten imperial-idolatriekompatiblen Christenheit unterschieden werden (Urs Eigenmann). Dieser Unterscheidung entsprechen jene von echtem und entstelltem Christentum (Ernst Bloch) bzw. von befreiender und dekorativer Theologie (Franz Hinkelammert). Dass die «Christianisierung des Imperiums in Wirklichkeit eine Imperialisierung des Christentums ist», zeigte sich in einem kaiserlichen Edikt von 333, in dem den Besitzern von Schriften Andersgläubiger die Todesstrafe angedroht wurde (Klaus Martin Girardet). Fünf Jahre nach der Etablierung des Christentums zur Staatsreligion durch Kaiser Theodosius wurde im Jahr 385 in Trier ein Prozess gegen den kirchenkritisch-aszetischen Bischof Priszillian aus Spanien und dessen Anhänger geführt. Sie wurden trotz des Protestes der Bischöfe Martin von Tours und Ambrosius von Mailand wegen Magie zum Tod verurteilt und hingerichtet. Zum ersten Mal wurden Christen nicht mehr von heidnischen Römern exekutiert, sondern jetzt liessen Christen Christen ermorden. Von da an zog sich eine blutige Spur durch die ganze Geschichte aller Konfessionen. Erinnert sie hier nur an zwei von der Kirche Heiliggesprochene. Der Kreuzzugsprediger Bernhard von Clairvaux erklärte: «Ein Ritter Christ […] tötet mit gutem Gewissen, noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selbst; wenn er tötet, nützt er Christus. […] Der Tod, den er verursacht, ist Christi Gewinn; wenn er ihn erleidet, sein eigener.» Der Kontroverstheologe und Jesuit Robert Bellarmin rechtfertigte die Verbrennung von Häretikern.
Bis in unsere Gegenwart hinein ist das Christentum zerrissen: In der römisch-katholischen Kirche zeigt sich dies auf höchster hierarchischer Ebene. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. stellte 2007 im ersten Teil von Jesus von Nazareth zunächst fest: «Der zentrale Inhalt des ‘Evangeliums’ lautet: Das Reich Gottes ist nahe.» Dann aber erklärte er: «Jesus verkündet […] ganz einfach Gott […]. […] Er sagt uns: Gott gibt es.» Ratzinger/Benedikt XVI. nahm damit eine idolatriekompatible «personalistische Begrenzung des Glaubens» vor. Er ging aber noch einen Schritt weiter, indem er der «Regno-Zentrik» eine beunruhigende Nähe zur dritten Versuchung Jesu (vgl. Mt 4,8-10) unterstellte. Er zitierte den Text aus Matthäus aber nicht, sondern paraphrasierte ihn bloss, drehte dabei aber dessen Sinn um. Bei Matthäus bietet der diabolos Jesus «alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht» an. Jesu Antwort: «Weg mit dir, Satan». Für Ratzinger meint das Angebot des Teufels aber «die ganze Erde in einem grossen Reich des Friedens und des Wohlstands vereinigt». Der Name des Teufels mit diesem Angebot von Frieden und Wohlstand ist nicht Satan, sondern Luzifer. Luzifer war in der alten Kirche ein Taufname, ein Kirchenpatron in Cagliari und der Name eines dortigen Bischofs. Spätestens im 10. Jahrhundert ist Luzifer als Teufel im Zusammenhang mit dem Vorwurf, Johannes XII. habe es mit diesem getrieben, die Rede (Daniel-Rops). Zum besseren Verständnis der Unterscheidung: Satan heisst der Teufel der Armen, da dieser für den Erhalt der Welt steht, unter der sie leiden. Luzifer heisst der Teufel der Reichen, da er für eine Veränderung der Welt steht, von der sie profitieren.
Demgegenüber erklärte Papst Franziskus in seinem programmatischen apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von 2013: «Aus der Lektüre der Schrift geht […] klar hervor, dass das Angebot des Evangeliums nicht nur in einer persönlichen Beziehung zu Gott besteht. […] Das Angebot ist das Reich Gottes (vgl. Lk 4,43). […] Suchen wir sein Reich: ‘Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen […]’ (Mt 6,33). Der Plan Jesu besteht darin, das Reich seines Vaters zu errichten; er verlangt von seinen Jüngern: ‘Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe’ (Mt 10,7) (EG 180, Hervorhebungen im Original). In diesem Sinn bedeutet für Franziskus «Evangelisieren […] das Reich Gottes in der Welt gegenwärtig machen» (EG 176). Weiter führte er aus: «Es genügt, in der Heiligen Schrift zu blättern, um zu entdecken, wie der gute himmlische Vater auf den Schrei der Armen hören möchte – ‘Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Lied. Ich bin herabgestiegen, um sie zu befreien […] und jetzt geh! Ich sende dich’ (Ex 3,7-8)» (EG 187). Mit diesen Ausführungen und Zitaten hat Papst Franziskus Theologiegeschichte geschrieben; denn mit ihnen positionierte er sich als wohl erster Papst in der Geschichte 1688 Jahre nach dem Konzil von Nizäa ausdrücklich gegen die von diesem magisterial festgeschriebene «personalistische Begrenzung des Glaubens» als «tragische Seite von Nizäa» und kehrte zurück zu einer skripturalen, am kategorialen theoretischen Rahmen der Bibel orientierten Theologie. Wenn hier von Theologiegeschichte bewusst im Sinn eines grossen Wortes die Rede ist, erscheint dies insofern gerechtfertigt, als unter dem Stichwort «Gott» in den beiden als repräsentativ geltenden Lexika LThK3 und RGG4 die Stelle Ex 3,7-10 nicht einmal erwähnt wird. Dass sich Papst Franziskus der methodologischen Problematik bewusst war, zeigt der Vergleich der «Enzyklika der vier Hände» Lumen Fidei, deren Text er von Benedikt XVI. übernommen hatte (vgl. LF 7), mit seinen Ausführungen in Evangelii Gaudium. Lumen Fidei behauptet, der «Dialog mit der hellenistischen Kultur [gehört] zum Eigentlichen der Schrift» (LF 29) und «[d]ie Begegnung der Botschaft des Evangeliums mit dem philosophischen Denken der Antike […] begünstigte eine fruchtbare Wechselbeziehung zwischen Glaube und Vernunft» (LF 32). Die methodologische Problematik in der Verbindung von biblischem Denken und griechischer Vernunft wird nicht gesehen. Vor diesem Hintergrund sind die Ausführungen von Papst Franziskus in Evangelii Gaudium zu lesen. Darin stellt er fest, dass «das Christentum […] nicht über ein einziges kulturelles Modell [verfügt]» (EG 116) und erklärt: «Es würde der Logik der Inkarnation nicht gerecht, an ein monokulturelles und eintöniges Christentum zu denken» (EG 117). «Wir können nicht verlangen, dass alle Völker aller Kontinente in ihrem Ausdruck des christlichen Glaubens die Modalitäten nachahmen, die die europäischen Völker zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte angenommen haben, denn der Glaube kann nicht in die Grenzen des Verständnisses und der Ausdrucksweise einer besonderen Kultur eingeschlossen werden» (EG 118). Mit diesen methodologischen Reflexionen erweist sich Papst Franziskus als ein Theologe von Format.
In den Kirchen der Orthodoxie vertreten mit Kyrill von Moskau und Bartholomaios von Konstantinopel ebenfalls auf höchster hierarchischer Ebene zwei Patriarchen gegensätzliche Positionen angesichts von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Anlässlich eines Jahrestages der Krimannexion zitierte Putin vor laufender Kamera in idolatrischer Weise aus dem Johannesevangelium: «Es gibt keine grössere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt» (Joh 15,13). Demgegenüber bezeichnen in der 2022 veröffentlichten «Erklärung zur Lehre von der ‘Russischen Welt’ (Ruskij Mir)» orthodoxe Theologen die von Putin und Kyrill als Hauptbegründung angeführte Lehre von der «’Russichen-Welt’-Ideologie» als «falsch, abscheulich und unchristlich». Wird sie befolgt, «hört die orthodoxe Kirche auf, die Kirche des Evangeliums Jesu Christi […] zu sein».
In christlichen Denominationen der USA stehen sich in Bezug auf Donald Trump die Positionen des Reverend Lorenzo Semell, der Trumps Politik befürwortet, und jene der Bischöfin Mariann Edgar Budde gegenüber, die Trump nach dessen Amtsübernahme ins Gewissen redete. Budde hatte bereits vor der Wahl von Trump dessen Benutzung der «Bibel […] für eine Botschaft, die völlig im Gegensatz zu den Lehren Jesu steht,» als «frevelhaft» bezeichnet. Unter Trump kommt ein «christlicher Nationalismus an die Macht», der massgeblich vom Juristen Russell Vought formuliert wird, dem Direktor der Budgetbehörde (Sebastian Moll). Für den schwarzen Theologe William Barber vertreten die christlichen Nationalisten eine «Perversion des christlichen Glaubens», weil sie «Hass und Gewalt an die Stelle von Nächstenliebe und Mitgefühl» setzen. In diesem Sinn hat Papst Franziskus in einem Brief an die US-amerikanischen Bischöfe unter ausdrücklicher Bezugnahme auf das Buch Exodus «den Beginn eines Programms zur Massenabschiebung» als Krise bezeichnet, die «die Würde vieler Männer, Frauen und ganzer Familien» verletzt. Seines Erachtens dient es dem Gemeinwohl, wenn ein konsequenter Rechtsstaat für die «Schwächsten, Schutzbedürftigsten und Verletzlichsten» eintritt.
Schluss
Wir leben in einer Welt globalisierten Götzendienstes der Verkehrung und der Ersetzung. Die sich idolatrisch auf Gott berufende Pax Americana steht der sich idolatrisch christlich nennenden Pax Russica gegenüber. Beide sind zusammen mit der ganzen übrigen Welt Konkurrenten der kommunistischen Pax Sinica. Alle aber sind eigebunden in die Pax Capitalistica mit einem – gemäss Papst Franziskus – «Fetischismus des Geldes» (EG 55) und einer «Wirtschaft der Ausschliessung, [die] tötet» (EG 53). Angesichts dieser Idolatrien aber schweigt die in Nizäa begründete Orthodoxie, weil ihr kategorialer theoretischer Rahmen die Idolatrie nicht kennt. Das ist die tragische Seite der «welthistorischen Bedeutung» des Konzils von Nizäa.
Dr. Urs Eigenmann, Februar 2025
Literaturhinweise: Urs Eigenmann/Kuno Füssel/Franz J. Hinkelammert (Hrsg.), Der himmlische Kern des Irdischen. Das Christentum als pauperozentrischer Humanismus der Praxis, Luzern 2019, 22025; Jon Sobrino, Exkurs Das Christentum in der griechisch-römischen Welt, in: ders., Der Glaube an Jesus Christus. Eine Christologie aus der Perspektive der Opfer, Herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Knut Wenzel, Übersetzt von Knut Wenzel, Ostfildern 2008, 363-386; Steven Battin, Nizäa als Symbol des Glaubens und Symbol der Tragödie?, in: Concilium 61 (2025) 95-102.
Urs Eigenmann, Autor des Artikels und Theologe, hat der Veröffentlichung seines jüngst erschienen und wichtigen Beitrages zur laufenden Diskussion zum 1700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa auf der Webseite des Pastoralraumes der Region Aarau zugestimmt. Dafür sei ihm herzlich gedankt.
Peter Bernd
Christi Himmelfahrt
Aufwertung des Lebens
Christi Himmelfahrt – Aufwertung des Lebens

Himmelfahrt ist nicht gerade das, was uns jeden Tag beschäftigt. Wir erfahren normalerweise unser Leben als irdische Existenz in dieser Welt. Für uns Menschen ist die Erde der eigentliche Ort des Lebens. Hier haben wir unsere Aufgaben, hier wollen wir uns bewähren und unsere Hoffnungen und Träume verwirklichen. Hier erfahren wir unsere Freuden und Nöten. Hier ist unser Leben eingebettet in die Grenzen von Raum und Zeit. Mit der Geburt haben wir das Licht der Welt erblickt und von diesem Tag an zählen wir unsere Lebensjahre bis zu jenem Tag, an dem für uns das Licht dieser Welt endgültig wieder erlischt. Zwischen diesen beiden Tagen, zwischen Geburt und Tod, spielt sich unser Leben ab. Hier hackt nun der Glaube ein und öffnet uns eine ganz andere Perspektive.
Der Glaube an die Himmelfahrt sagt uns, dass unser kleines Leben gar nicht so klein ist, sondern eine viel grössere Dimension hat als nur die irdische Dauer von einigen Jahrzehnten. Himmelfahrt gibt uns die Hoffnung, dass wir einmal die Grenzen von Raum und Zeit übersteigen dürfen, um ihn Gott das eigentliche Leben zu finden.
«Die Welt ist eine Nummer zu klein geraten, um die unendliche Sehnsucht eines Menschen stillen zu können.»
Sind diese Worte des Dichters Kurt Tucholsky nicht die kürzeste Umschreibung dessen, was wir am Fest Christi Himmelfahrt feiern? Mit diesem Feiertag enden die in den Evangelien geschilderten 40 Tage der Erscheinungen des Auferstandenen, endet das irdische Leben Jesu auf dieser Welt. Jesus nimmt Abschied von seinen Aposteln und kehrt heim zu seinem Vater. Im ersten Moment müsste uns dies mit Trauer erfüllen. Jesus verlässt die Welt und wir Menschen sind wieder allein. Eine solche gefühlsmässige Reaktion wäre verständlich, ist aber falsch. So paradox es auch klingt: Himmelfahrt bedeutet nicht Abschied. Ganz im Gegenteil. Himmelfahrt bedeutet grössere Nähe Jesu zu uns Menschen. Wie verstehe ich das? Als Jesus auf der Welt lebte, gehörte er einem bestimmten Volke an. Er lebte in einem bestimmten Land, und sein Leben erstreckte sich über wenige 33 Jahre. Die grosse Welt wurde von Leben Jesu nicht berührt. Dem Leben Jesu waren damit enge Grenzen gezogen. Diese Grenzen aber sind in seinem Sterben gefallen. Durch Tod, Auferstehung und Himmelfahrt gehört Jesus nicht mehr nur einem Volke an, er lebt auch nicht mehr nur in einem Land, sein Leben ist auch nicht mehr eingeengt in historisch fassbare 33 Jahre.
Jesus ist eingegangen in die Unbegrenztheit und Unendlichkeit Gottes. So ist er nun in Gott über alle Grenzen hinweg mit uns verbunden, wie er selber uns versprochen hat: Ich bleibe bei euch, alle Tage bis ans Ende der Welt (Mt 28, 20).
Christi Himmelfahrt ist das grosse Finale im Leben Jesu von Nazareth. Was ganz schlicht und einfach begonnen hat, was in den Augen der Menschen sogar in einem Fiasko geendet hat, findet eine Erfüllung in der Wirklichkeit Gottes. Als Christinnen und Christen sind wir am Fest Christi Himmelfahrt nicht einfach Zuschauende, sondern im buchstäblichen Sinne Mitbeteiligte und Mitbetroffene. Gott ist in Jesus Christus unser Mitmensch geworden, um mit uns den irdischen Lebensweg zu gehen, damit auch wir einmal mit ihm den Weg der Auferstehung und der Himmelfahrt gehen dürfen.
Wo ist uns Menschen eine grössere Hoffnung gegeben als hier?
Ana Behloul, Pfarreiseelsorgerin
St. Martins Singspatzen eröffnen die Vorsynode
St. Martins Singspatzen eröffnen die Vorsynode

Die Synode der Römisch-Katholischen Landeskirche im Aargau umfasst 150 Mitglieder (sogenannte Synodale). Die Synode versammelt sich zweimal jährlich zu den ordentlichen Sitzungen. Die Gastgeberin der diesjährigen Frühlings-Vorsynode am 27. Mai 2025 war die Pfarrei St. Martin Entfelden. Das Besondere dabei war, dass unser Kinderchor St. Martins Singspatzen mit ihrem Gesang die Vorsynode eröffnete. Der Auftritt stiess auf grosse Begeisterung, so dass die Singspatzen insgesamt drei Lieder mit Zugabe sangen. Für diese wunderbare Einstimmung in die Vorsynode danken wir herzlich unseren Singspatzen unter der Leitung der Pfarreikatechetin Pascale Lenzin.
Herzlichen Dank, Priska Schmid!
Abschluss des Pfarreipraktikums
Priska Schmid schliesst ihr Pfarreiprkatikum in St. Martin Entfelden ab

Das Pfarreipraktikum der Theologiestudentin Priska Schmid in unserer Pfarrei geht leider schon zu Ende. Seit dem Patrozinium im November 2024 hat sie als Praktikantin unter Begleitung von der Pfarreiseelsorgerin Ana Behloul an verschiedenen Anlässen der Pfarrei teilgenommen und auch aktiv mitgewirkt, wie beispielsweise als Geschichtenerzählerin im Advent oder als Helferin beim Palmbinden. Wir danken Priska Schmid für ihr zwar kurzes, aber bereicherndes Mitwirken bei uns. Für ihren weiteren Lebensweg und ihre berufliche Zukunft in der neuen Pfarrei wünschen wir ihr nur das Beste, Gottes reichen Segen und viel Freude und Erfüllung in ihren neuen Aufgabenfeldern.
Wird digitales Geld unser Leben verändern?
Rückblick zum Vortragsabend über den Bitcoin
Wird digitales Geld unser Leben verändern?
Kurzer Rückblick zum Vortragsabend mit Marco Wohler

Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007 entwickelte sich die Idee, ein vor staatlichen Eingriffen geschütztes und von Finanzinstituten unabhängiges Währungssystem zu entwickeln. Das war die Geburtsstunde von Bitcoin, einer dezentral verwalteten, begrenzt vorhandenen und digital vor Fälschung geschützten virtuellen Währung. In den letzten knapp 20 Jahren hat Bitcoin kontinuierlich an Wert und vor allem an Popularität gewonnen. Nicht nur Privatanleger, sondern auch renommierte Fonds, Banken und Unternehmen legen zunehmend Gelder in Bitcoin an. Und dennoch stellt Bitcoin nach wie vor ein höchst kontrovers diskutiertes Thema dar: Für die einen handelt es sich um ein raffiniertes Schneeballsystem, bei dem wenige viel gewinnen und viele alles verlieren. Die anderen wiederum sehen in Bitcoin euphorisch einen gegen jegliche Manipulation und unbegrenzte Vermehrung gesicherten Wertspeicher, eine Art zukünftiges digitales Gold. Aber wie funktioniert eigentlich eine digitale Währung wie Bitcoin? Woraus speichert sich sein Wert, und hat er überhaupt einen faktischen Wert im Vergleich zur Geldwährung und Gold?
Zu dieser Thematik fand sich am 22. Mai ein sehr interessiertes Publikum beim Vortragsabend zum Thema «Bitcoin. Das Gold des 21. Jahrhunderts?» zusammen.
Der Referent Marco Wohler, ein Fachmann für die Cyber-Security und Autor der Buches «Geld verstehen. Bitcoin begreifen» ging in seinem Referat der Frage nach der Funktionsweise unseres Finanzsystems und nach dem künftigen Stellenwert des Bitcoins als digitales Geld in diesem System nach. In gut verständlicher Sprache und mit praktischen Beispielen aus dem täglichen Geldgeschäft erklärte der Referent zunächst die technischen Grundlagen und Funktionsvoraussetzungen von Bitcoin. Im Hauptteil des Referates ging es dann um einen direkten Vergleich zwischen dem Fiatgeld und dem Bitcoin. Bitcoin wird, so das Fazit des Referenten, die Welt in ähnlicher Weise verändern, wie auch das Internet es getan hat. Trotz aller Skepsis, die dem Bitcoin immer noch entgegenschlägt, sieht Marco Wohler seinen künftigen Nutzen vor allem als Wertspeicher und Inflationsschutz, in einer Welt, in der die traditionellen Fiatwährungen als beliebig vermehrbares Gut zunehmend an Wert verlieren. Das grösste Risiko beim Bitcoin besteht immer noch in seiner hohen Volatilität. Daran werde sich vorerst auch in Zukunft zwar nicht viel ändern. Tatsache ist aber, dass immer mehr grosse Investoren und Finanzinstitute mit hohen Summen in den Bitcoin investieren. Gerade am 22. Mai, als unser Vortragsabend zum Bitcoin stattfand, erreichte der Bitcoin seinen höchsten Wert seit seinem Bestehen: über 92’000 Franken. Der kontinuierliche Wertzuwachs dieser digitalen Währung von unter einem Franken im Jahre seiner Entstehung 2008 auf über 92000 Franken in 17 Jahren ist in der Tat bemerkenswert.
Beim feinen Apéro aus der Backstube von Chantal Kupper hatte der Referent lange und geduldig die vielen Fragen der Teilnehmenden beantwortet.
Herzlichen Dank der Gruppe Kreaktiv für die Gesamtorganisation des Vortragsabends. Samuel Behloul
Revolution im Himmel
Was heisst schon "wie im Himmel so auf Erden"

Ausschnitt eines gedruckten Leporellos der Gesamtschau der Apokalypse des Schweizer Malers Anton Mutter. (Foto: P. Bernd)
Revolution im Himmel
Was heisst schon «wie im Himmel so auf Erden»
«Im Anfang ist der Schrei», schreibt der in Mexiko lebende Marxist John Holloway und greift damit biblische Motive auf: «In einem Anfang schuf Gott Himmel und Erde» (Genesis 1,1). So setzt die Bibel mit einem visionären Text ein, der nicht eine Welterschaffung in ferner Vergangenheit, sondern die Zukunft unter einem Himmel beginnt, in der es keine milliardenschweren Herrscher mehr gibt, sondern nur Menschen ausnahmslos alle nach dem Bilde Gottes geschaffen. Eine Zukunft, die darum bedeutet: Alles für alle!
Auch die ersten Worte des Johannesevangeliums kommen in den Sinn, wenn man den Satz Holloways aus seinem Buch Die Welt verändern weiterliest: «Im Anfang ist der Schrei. Wenn wir schreiben oder lesen, vergessen wir schnell, dass im Anfang nicht das Wort ist, sondern der Schrei. Angesichts der Verstümmelung des menschlichen Lebens durch den Kapitalismus, ein Schrei der Trauer, ein Schrei des Entsetzens, ein Schrei des Zorns, ein Schrei der Verweigerung.» Die täglichen Bilder aus Fernsehen und Internet drängen sich auf.
Von solchem Schreien, solcher Verstümmelung menschlichen Lebens, von Trauer, Entsetzen und Zorn, weiss Johannes, der auf Patmos seine Apokalypse schrieb ganz viel.
Apokalypse heisst «Enthüllung»: Gesehen und beschrieben wird die Lage von Menschen aus den messianischen Gemeinden, die brutal von der römischen Staatsmacht verfolgt werden. Enthüllen tut Johannes in vielen Bildern die Art, wie die herrschende Ordnung funktioniert, wie sie handelt, wie sie das durch einen religiösen Götzenkult verbrämt. Und dann, wie Rom und seine ganze Macht zunichtewerden, wie die reichen Kaufleute, wunderbar und treffend beschrieben (Apokalypse 18,11ff.), die selbst mit den Leibern und Seelen der Menschen Handel betrieben, um das Ende ihrer bluttriefenden Geschäfte heulen werden.
Und dann bringt Johannes am Ende seiner Schrift diese fantastische Erzählung von einem Anfang, mit dem kein Jenseits gemeint ist. Sie wird in der Osterzeit gelesen: «Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen. Das Meer, ist nicht mehr» (Apokalypse 21,1).
Himmel und Erde werden in der Bibel immer wieder zusammen genannt. Die erste Erde ist hier die Welt der Herrschenden, deren Bilder die herrschenden Bilder sind, die sich als «Söhne Gottes» gebaren, die die angebliche «natürliche Ordnung» verteidigen, deren Gott das höchste Wesen dieser Herrschaft ist. Ihr Gott oder ihre Götter verlängern ihre irdische Macht in den Himmel, dessen Ordnung und dessen Kult die irdische Herrschaft der Weltbesitzer für immer begründen soll.
Das ist die Erde, das ist der Himmel, das ist der Gott des Pharaos im alten Ägypten, des Kaisers im römischen Imperium, und der eines Donald Trump und eines Wladimir Putin – Prototypen von Herrschaft und von Götzen-Gottesglauben heute. – Biblische Texte wollen enthüllen, Menschen darauf stossen, wie Gott als höchstes Wesen für Mächtige funktioniert.
Die fantastische Erzählung der Bibel schlechthin ist die Erzählung vom Exodus, der Befreiung der Sklaven aus der Herrschaft Ägyptens und des Pharaos. – Auch das ist eine Erzählung von einem Anfang. Und deren Anfang ist tatsächlich das Schreien von Menschen. In dieser fantastischen Erzählung heisst es, dass eine Stimme aus einem brennenden Dornbusch zu Mose spricht (Exodus 3): «Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten sehr wohl bemerkt. Ich habe gehört, wie sie vor ihren Peinigern aufschrien. Ich kenne ihre Schmerzen. Deshalb bin ich heruntergekommen. Ich will sie aus der Gewalt Ägyptens retten, ich will sie aus diesem Staat hier hinausbringen in ein gutes und weites Land, ein Land, das von Milch und Honig trieft.»
Und dann offenbart sich die Stimme als NAME: «Ich bin da, weil ich da bin!» Oder so: «Ich bin der Ich-bin-da.»
In diesem Grundtext Israels steckt eine unglaubliche revolutionäre Kraft. Die Exoduserzählung «stiftet Unglauben», schreibt Dick Boer in seinem Buch Erlösung aus der Sklaverei. Sie entmachtet vor allem auch in den Köpfen der Menschen die Macht der Götter der Herrschenden, oder eines Gottes, der als höchstes Wesen nur die Verlängerung ihrer Macht in den «Himmel» ist. Oder nur die Vergrösserung irdischer Machthaber. JHWH, der NAME, tritt befreiend in den Kreis der Götter, sagt Boer, er bricht die Macht, die sie über Menschen ausüben – bis in alle möglichen Bereiche. Die Bibel erzählt quasi eine Rebellion und Revolution «im Himmel». Der NAME entmachtet die höchsten Wesen, die Götter und Götzen. Der NAME ist der große Gottesleugner. Er stört die Ruhe auf dem Olymp der Götter und ihrer Potentaten und Oligarchen.
Die Richtung wird in der Bibel umgekehrt: Der Himmel ist nicht mehr die Verlängerung irdischer Herrschaft und etablierter Ordnungen, um diese Herrschaft zu verewigen, sondern umgekehrt: Die Revolution im Himmel durch den NAMEN will das «Angesicht der Erde erneuern» (Pfingsten). Der NAME will die Wirklichkeit zu einer neuen Erde unter einem neuen Himmel machen. So geht diese fantastische Erzählung. Dick Boer: «Die Erzählung reisst ihre Hörer mit: vom Himmel auf die Erde, von der Idee in die Materialität, von der Religion, die das Heil im Jenseits sucht, in die Politik, die das Heil im Diesseits finden will.»
«Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden»: Mitten im Gebet aller Gebete, dem Vaterunser. Nicht der Wille des höchsten Wesens, das der Gott der Machthaber ist, sondern der Wille des NAMENS, der die Himmelsrevolution angezettelt hat, geschehe.
In diese Bewegung hinein gibt sich die fantastische Erzählung am Ende der Offenbarung des Johannes: «Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel, nämlich der der Götter, und die erste Erde (nämlich die der Mächtigen) ist vergangen… Auch Trauer, Wehgeschrei und Schinderei wird nicht mehr sein…»
Wunderbare Menschen haben aus der Kraft der fantastischen Erzählungen der Bibel ihr Leben gestaltet und Schritte auf eine andere Welt hin gewagt. Die Inspiration aus der Revolution im Himmel ist not-wendend.
Peter Bernd
"Katholisch" - eine Herzensangelegenheit!
Stellungnahme von Ana Behloul zur Namensänderung beim Frauenbund
«Katholisch» – eine Herzensangelegenheit
Stellungnahme von Ana Behloul zur Namensänderung beim Schweizerischen Katholischen Frauenbund

Liebe Vorstandsfrauen des SKF
Der Verbandsvorstand des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) hat sich dazu entschieden, einen, gemäss eigenem Bekunden, mutigen Schritt zu unternehmen: das „Katholisch“ aus seinem Namen zu streichen und zugleich „überraschend anders katholisch“ zu bleiben, um unter dem neuen Namen „Frauenbund Schweiz“ fortan ein „offenes Verständnis von katholisch“ zu leben.
Ob dieser Schritt als mutig zu bezeichnen ist, das beabsichtigte Vorhaben des Verbandsvorstandes ist für mich als katholische Theologin und langjährige Pfarreiseelsorgerin allemal überraschend. Dies in zweierlei Hinsicht.
Als Erstes soll die erwähnte Streichung des „K“ aus eigenem Namen ausgerechnet in einer Zeit geschehen, deren innerkirchliche und gesamtgesellschaftliche Entwicklung uns geradezu verpflichten, sich auf jene „katholische“ Willkommenskultur der Urkirche neu zu besinnen, die für die Anfänge unserer Kirche so prägend war: eine sprachlich und kulturell vielfältige Glaubensgemeinschaft, die das heilmachende Erbe Jesu in der Vielfalt des Gottes- und Menschendienstes als einen universalen, für alle offenen Auftrag verstand und ihn als solchen auch lebte. Auf diesen katholischen Ur-Charakter unserer Kirche bereits im Namen neu zu erinnern, sowohl diejenigen, die noch in der Kirche sind, als auch jene, die sich ihr bereits entfremdet haben, ist heute, in Zeiten der wachsenden kulturellen Vielfalt innerhalb der Kirche und der Gesellschaft ein Gebot der Stunde.
Als Zweites wird das «K» in der Argumentationslogik des Verbandsvorstandes bloss auf einen Namen reduziert, der nun mal aus der Zeit gefallen zu sein scheint und nach zeitgemässeren Alternativnamen schreit. Ob man sich für die Streichung oder für die Beibehaltung des „K“ entscheidet, kann und darf nicht zum Ausdruck der „Wahlfreiheit“ werden, wie in Eurem Brief suggeriert. Denn „Katholisch“ ist nicht bloss ein beliebig ersetzbarer Name. Katholisch steht zugleich für das besondere Programm des gemeinsamen Mensch- und Christseins: die Zugehörigkeit zu Christus und die gelebte Universalität seiner Botschaft als Dienst an Menschen und an Schöpfung. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen.
Vor diesem Hintergrund soll man Euch, liebe Verbandsvorstand-Frauen ganz im Sinne des von Euch im Brief zitierten Verses aus dem Mt 7, 16 neben Euren vielen guten Taten weiterhin auch an eurem „K“ erkennen. Zum „K“ zu stehen ist nicht nur ein Ausdruck des Mutes. Im „K“ besteht auch Euer und unser aller Auftrag: Gott und Menschen zu dienen als Herzensangelegenheit.
Ana Behloul
Pfarreiseelsorgerin in der Katholischen Pfarrei St. Martin Entfelden
St. Martins Minis "united on tour"
Rückblick zum Ausflug in den Europapark
St. Martins Minis «united on tour»

Am Samstag, 17.5.25, fuhr – nach letztjähriger Pause – der Grossteil unserer rund 40-köpfigen Mini-Schar wieder in den Europa Park Rust. Die Vorfreude auf diesen Tag war riesig! Unter dem Segen der Mutter Gottes, ausgesprochen durch Ana Behloul, begab sich unsere Minischar «united on tour», passend zum ESC-Final-Tag in Basel. Erfreulicherweise erlebten wir an diesem besonderen Tag reibungslosen Autobahnverkehr. Unkompliziert und rasch wurden im Bus Kleingruppen gebildet, wer mit wem im Park unterwegs sein wollte und abgemacht, welche Bahnen die Minis als erstes anpeilen würden, um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Von den 29 teilnehmenden Minis waren gut die Hälfte ab der 6. Klasse und durften daher den Park ohne erwachsene Begleitung unsicher machen. Die jüngeren Minis waren mit vier Begleitpersonen in kleinen Gruppen unterwegs und kamen so ebenfalls auf ihre Kosten. Via Handys und in einem Chat verbunden, waren wir alle miteinander vereint. Trotz der immensen Grösse des Parks liefen sich immer wieder Gruppen über den Weg und selbst die zuhause gebliebenen Mütter und Väter freuten sich ob unseren vielen Foto-Schnappschüssen, die im Chat auch mit ihnen geteilt wurden. Gemeinschaftliche Freude und Spass waren durch und durch spürbar. Viel zu schnell vergeht die Zeit an solchen Tagen und nur zu gern wären die Minis spontan noch länger im Europa Park geblieben. Unter hohem Adrenalin-Pegel, dies den wilden Bahnen und den Zuckerwatten geschuldet, mit rotglühenden Backen und teils schmerzenden Füssen erzählte sich die für die Rückfahrt wieder vereinte Mini-Schar stolz von den persönlichen Lieblingsbahnen und Highlights, die sie erlebt hatten. Manch einer hat sich selbst überwunden, um zum ersten Mal in die teils sehr hohen und heftigen Achterbahnen zu sitzen. Das Fazit lautete aber einheitlich: «Ich finde, es hat sich gelohnt!». Der Europa Park ist und bleibt für die allermeisten Minis etwas ganz Besonderes. Dass diese Reise für unsere grosse Mini-Schar auch keine Selbstverständlichkeit in der Pfarreikasse darstellt, wurde den Minis auf der Rückfahrt verdeutlicht. Ebenso aber auch die Tatsache, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir uns in St. Martin Entfelden über eine so tolle und engagierte, grosse Mini-Schar erfreuen dürfen, die unsere Gottesdienste in verschiedenen Formen durch ihre Dienste immer wieder bereichert. So gilt es hier, alle Seiten zu verdanken: Die Minis für ihre Einsätze durchs ganze Jahr, wie auch alle Pfarreimitglieder und unseren Pfarreileiter mit unserer Pfarreiseelsorgerin, Samuel und Ana Behloul, die sich für die finanzielle Realisierung dieses Ausfluges immer stark machen. «United on tour» zu sein, hat den Minis überaus viel Freude gemacht. Herzlichsten Dank auch den drei elterlichen Begleitpersonen: Michaela Wagner, Meryem Sevinc und Philip Stadler. Es war toll mit Euch!
Raffaela Santoro Hofer, Mini-Präses.

St. Martins Minis empfangen den Reisesegen
Öffnungszeiten Sekretariat
Öffnungszeiten
Das Sekretariat ist von Montag-Freitag von 9 -11.30 Uhr und Donnerstag von 14-16 Uhr geöffnet.
Habemus papam!
Habemus papam!

© Vatican Media/Romano Siciliani/KNA
Kardinal Robert Francis Prevost ist neuer Papst.
Die Kardinäle wählten am 8. Mai den US-Amerikaner zum 267. Papst. Er wird den Namen Leo XIV tragen. Mit den Worten «Friede sei mit euch» richtete sich das neue Kirchenoberhaupt nach der Wahl an die über hunderttausend auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.
«Der Papst wird die einzigartige und schwierige Aufgabe fortsetzen müssen, den in weltweit unterschiedlichsten Realitäten lebenden Katholiken und Katholikinnen vorzustehen», sagt die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in einem ersten Statement. «Im Geiste der Synodalität muss er beim Aufbau unserer Kirche auf alle Gläubigen zählen können. Die Schweizer Bischöfe versichern ihm ihr Gebet und laden alle Gläubigen ein, dies ebenfalls zu tun.»
Einladung Jesu zum Mitgehen
Rückblick zum Palmsonntag 2025
Palmsonntag. Einladung Jesu zum Mitgehen
Mit der Feier des Palmsonntags am 13.04. eröffneten wir feierlich die Karwoche, die auch Heilige Woche genannt wird. Trotz Regen und Ferienzeit durften wir mit zahleireichen jungen Familien und älteren Pfarreiangehörgen eine farben- und klangvollen Generationengottesdienst in St. Martin Entfelden feiern.
Die farbenfrohen Bänder als Symbole von Freude über die nahe Auferstehung Christi und Äpfel, als Sinnbild des Lebens, wurden liebevoll von den Erstkommunionkindern in die zu Beginn des Gottesdienstes vor der Kirche gesegnete Palmbäume und Palmsträusschen eingebunden. Im Gottesdienst erklärten die Kinder den Gottesdienstteilnehmenden auch die Bedeutung einzelner Elemente in den Palmbäumen.
Herzlichen Dank allen, die zu dieser schönen Feier beigetragen haben. Der besondere Dank gilt den Kindern und ihren Eltern – für das tolle Mitmachen beim Palmbinden am Samstag und bei der Mitgestaltung des feierlichen Gottesdienstes am Sonntag und allen Pfarreiangehörigen, welche die verschiedenen Grünzweige zur Verfügung gestellt haben.
Und möge uns allen das Geschehen der Heiligen Woche, die wir mit der Palmsonntagsfeier begonnen haben, so sehr zu Herzen gehen, dass sich in uns eine Auferstehung ereignet. Eine innere Quelle soll entdeckt werden, eine Geborgenheit und Kraft, die wir in uns als Gegenwart des auferstandenen Christus erkennen und erfahren, dass er zu jedem einzelnen und jeder einzelnen von uns kommt. Er lädt uns in der Heiligen Woche ein, mitzugehen. Samuel Behloul
11.04. Globaler Klimastreik
Wenn Kirche auf der Strasse entdeckt wird
Globaler Klimastreik: Wenn Kirche auf der Strasse entdeckt wird
Dass am kommenden Freitag anlässlich des globalen Klimastreiks auch Christinnen und Christen aus ihrer biblischen Verwurzelung heraus oder, anders gesagt, aus der Überzeugung ihres Glaubens heraus, unter den Demonstrierenden auf der Strasse sein werden, davon kann sicher ausgegangen werden.
Grundsätzlich gilt, dass in jeder beherzten Antwort darauf, was in der Wirklichkeit passiert, wie sie uns tagtäglich in vielen Bildern und im Sprechen von Mächtigen entgegenkommt in verschiedensten Weisen der Ausbeutung von Natur und Menschen, ganz sicher das aufscheint, was biblisch Kirche meint. Der Befreiungstheologe Jon Sobrino sagt einmal: «Und indem man auf die Realität antwortet, erfährt man – explizit oder implizit – Gott in der Geschichte» (Spiritualität und Nachfolge Jesu, in: Mysterium Liberationis, Bd. 2, hrsg. v. Ignacio Ellacuría und Jon Sobrino, Luzern 1996, 1087-1114, 1097).
Es ist ein wichtiger Schritt, «implizite Kirche» anzuerkennen, sprich das Engagement von Menschen für eine andere Welt theologisch zu würdigen und dabei kein «Mehr» an Bekenntnis zu erwarten, damit ein Tun von Menschen auch ein Tun von Kirche sei. In ihrem Tun manifestiert sich Kirche. Vielleicht wäre es der wichtigere Schritt, sich davon inspirieren zu lassen, im Sinne von Wirkmächtigkeit, biblisch gesprochen von Zeugnis, auch als «explizite» Kirche dort und in vielen anderen Kontexten sichtbar und hörbar zu werden.
An dieser Stelle soll mit dem Hinweis auf den bevorstehenden globalen Klimastreik der Platz der Kirche formuliert sein. Ihr Platz kann hier nicht strittig sein und wäre mit Blick auf die Mitte der Bibel eindeutig. – Und eindeutig ist darum auch Papst Franziskus, aus dessen Enzyklika Laudato Si eine Reihe von Zitaten folgen.
Wer nicht alleine zur Demo gehen will, kann sich gerne mit anderen Kirchenengagierten zusammentun. Und gerne kann man sich dazu auch bei Peter Bernd melden (peter.bernd@pfarrei-buchs.ch).
Es ist an der Zeit, dass die Präsenz «expliziter» Kirche für Menschen in den Pastoralräumen zum Thema wird und sie zusammenführt. Dabei wird die Frage virulent, da viel von der Sichtbarkeit von Menschen samstags stattfindet, wo Kirche sich künftig samstags zeigt, wenn sie sich mit gängigen Gottesdienstzeiten an Samstagen für solches Engagement selbst blockiert bzw. eine faktische «Hierarchie» von kirchlicher Sichtbarkeit praktiziert. Christenmenschen in Biel/Bienne haben in das Leitbild ihres Pastoralraumes hineingeschrieben, dass Kirche samstags grundsätzlich auch auf der Straße stattfindet, Liturgie und Verkündigung mit Bezug darauf am Sonntag, dem subversiven Tag der Christ:innen, an dem sie feiernd die Erlösung aus jedweder Form von Sklaverei von Menschen und Natur ansagen.
Peter Bernd
Globaler Klimastreik – 11.04. – 17.00 – Aarau: Bahnhofplatz

Zitate aus der Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus:
Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise. Die Wege zur Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern. (Nr. 139)
Wir kommen jedoch heute nicht umhin anzuerkennen, dass ein wirklich ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde. (Nr. 49; Hervorhebungen im Original)
Es wird keine neue Beziehung zur Natur geben ohne einen neuen Menschen. Es gibt keine Ökologie ohne eine angemessene Anthropologie. (Nr. 118)
Der Markt von sich aus gewährleistet aber nicht die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und die soziale Inklusion. Unterdessen verzeichnen wir «eine Art verschwenderische und konsumorientierte Überentwicklung, die in unannehmbarem Kontrast zu anhaltenden Situationen entmenschlichenden Elends steht». (Nr. 109)
Folglich muss der gesamte ökologische Ansatz eine soziale Perspektive einbeziehen, welche die Grundrechte derer berücksichtigt, die am meisten übergangen werden. Das Prinzip der Unterordnung des Privatbesitzes unter die allgemeine Bestimmung der Güter und daher das allgemeine Anrecht auf seinen Gebrauch ist eine «goldene Regel» des sozialen Verhaltens und das «Grundprinzip der ganzen sozialethischen Ordnung». Die christliche Tradition hat das Recht auf Privatbesitz niemals als absolut und unveräußerlich anerkannt und die soziale Funktion jeder Form von Privatbesitz betont. (Nr. 93)
Wir wissen, dass das Verhalten derer, die mehr und mehr konsumieren und zerstören, während andere noch nicht entsprechend ihrer Menschenwürde leben können, unvertretbar ist. (Nr. 197)
Die Zitate im Text der Enzyklika sind für die näher Interessierten in allen gängigen Ausgaben von Laudato Si nachgewiesen.
(Beitragsfoto: P. Bernd, Klimademo in Bern, 30.09.2023)
Gränichen: Seniorennachmittag Gränichen
Seniorennachmittage in Gränichen

Dienstag, 24. Juni, 14 – 16 Uhr, Töndler, Gränichen
Wir bekommen Besuch von Halldór B. Arnarson, unserem Organisten. Er wird für uns ein paar Stücke aus seinem Repertoire spielen. Auch können wir Lieder aus dem Kirchengesangbuch wünschen und zu seiner Musik mitsingen. Und es besteht die Gelegenheit, Halldór besser kennenzulernen, ihm Fragen zu stellen zu seiner Herkunft, seinem Leben und Werdegang. So freue ich mich auf einen musikalischen, gesprächigen Austausch und ein gemütliches Zusammensein. Roger Schmidlin
Vollmondnacht

Macaloosa Jazz & Funk Band
Eine Band aus dem Raum Aarau. Gespielt wird Funk, Jazz und alles dazwischen. Das breite Repertoire der Band beinhaltet Künstler wie Stevie Wonder, The Jackson Five aber auch Jazzgrössen wie Ella Fitzgerald. Dazu kommen abwechslungsreiche Eigenkompositionen, welche das Programm verfeinern.
Neben der Musik werden Texte rund um den Mond von Burghard Förster – ob eigens gedichtet oder passend ausgesucht – vorgetragen. Im Anschluss sind alle an die «Mondscheinbar» zum Austausch und Zusammensein eingeladen und, je nach Wetter, auch zu einem Gang auf den Kirchturm zur Mondschau.
Eintritt frei, Kollekte
Samstag, 9. August, 19.30 Uhr, Kath. Kirche Peter und Paul Aarau
Texte zur Vollmondnacht von Burghard Förster
Zugegeben einmal dunkel, Neumond eben
Aber sonst schienst du uns tapfer heim und leuchtend in die Seele
Oft vom Kirchen Turm erspähten
wir dein nächstes Aufgebot
das du uns gabst vorm Morgenrot
hell orange so warst du oben
in den Himmel eingewoben
50 mal besangen und betexten wir
Deine fröhlich sinnig wesen
50 mal auch Nachtgedanken
Nachgedachten worten und auch Fragen
50 mal besinnlich heiter und
Wir machen, denk ich ROMAN? Weiter
mit Filmen, Fotos und auch Texten
mit Tönen jeglicher Natur
mit Jazz, Folk und klassischer Klaviatur
mit Hörnern, Trommeln und Fagotten
mit Flöten Orgeln und Gesang
Liebe Gäste Freunde unserer Vollmondnächte
wartet nicht zu lang
denn der nächster Vollmond scheint uns baldens wieder
herzlich willkommen dann
zu neuen Texten Liedern
zu spannende Geschichte rund um das so schön Gestirn
bis dahin und beleibt munter
schaut der Mond von oben runter
bleibt gesegnet von der Fülle
göttlich gleich
ist sein Gefilde
nehmt es auf in eurer Seele
dass die Fülle niemals fehle
scheint und leuchtet
macht das Dunkel hell
danke euch für eure Treue
bald sehn wir uns wieder hier
aufs Neue.
Das Palmsonntags-Ei
Was ihr vielleicht noch nicht wisst: Auch unter Eiern herrscht die Eitelkeit. Nicht jedes Ei ist einfach ein Ei, wie das bekannte Sprichwort besagt.
Im Frühjahr beginnt unter den gelegten Eiern das Gerücht zu kursieren, dass sie in Kürze gefärbt und verziert werden sollten. Wer das Glück habe zu den Schönsten zu gehören, überdauere gar die Ostertage, bevor es gegessen werde, hiess es.
Ein Ei wollte deshalb besonders schlau sein. Es nahm sich vor, bereits am Palmsonntag mit seiner Schönheit zu brillieren.
Von fleissigen Frauenhänden wurde es bereits 10 Tage vor Ostern mit feinen Kräutern, die wie winzige Palmblätter aussahen, vorsichtig dekoriert und im Zwiebelschalenwasser und, wie es sich gehört, bei zunehmendem Mondstand gekocht. Dies, nicht nur um dem heutigen Abend gerecht zu werden. Und das Ei gelang wunderbar. Eine richtige Schönheit von einem Ei.
Ohne sich um kirchliche Bräuche zu kümmern, versteckte sich das Ei am Palmsonntag nahe beim Kirchenportal in der Hoffnung, gefunden und bewundert zu werden.
Doch die Enttäuschung war gross. Am Palmsonntag hatte kein einziger Kirchenbesucher auch nur den leisesten Gedanken ein Ei zu suchen.
Erst am folgenden Tag, der Sakristan räumte eben restliche Palmblätter zur Seite, entdeckte sein Kind, die 10jährige Anna, das Ei. «Sie mal!», rief Anna aus, « ein Osterei! Wie schön es mit Palmblättern verziert ist!» Der Sakristan verwunderte sich. «Das ist wohl eher ein Palmsonntags-Ei», liess er sich altklug vernehmen.
Trotz der Eiermangellage lancierte die hiesige Eierindustrie, verstärkt durch den Dachverband «Schöneres Eierfärben», nach diesem Ereignis unverzüglich und geschäftstüchtig das Palmsonntags Ei.
Der Brauch, bereits am Palmsonntag Eier zu verstecken, setzte sich jedoch nie ganz durch.
Der Mond stinkt
In 50 Vollmondnächten wurde der Mond wohl oft genug zum Himmel hochgelobt. So mag es angehen, ihn für einmal von einer anderen Seite zu beleuchten.
Ich entführe Sie deshalb vorerst ins Jungpaläolithikum, in die jüngere Altsteinzeit vor etwa 40`000 Jahren. Die Jäger und Sammlerinnen waren damals Animisten. Jeder Baum, jeder Fels war beseelt. Alles hatte eine höhere Bedeutung und wurde angebetet. So natürlich auch der Mond.
Sie haben sicher die eindrucksvollen Höhlenmalereien von jener Zeit vor Augen. Ich weiss, sie sind höchst umstritten und vieldeutig interpretiert worden. Besonders jene Graffiti in den Höhlen von Lascaux im Südwesten Frankreichs. Sie zeigen deutlich einen Vollmond und Menschen, die sich vor ihm ängstlich in ihre Höhle zurückziehen, im Gegensatz zu den Theorien, dass jene Frühmenschen den Mond anbeten würden.
Diese rätselhafte Zeichnung gab vielen renommierten Ethnologen und gescheiten Paläontologen zu denken.
Meiner Theorie schenkten sie jedoch bis heute keine Beachtung. Der Mond stinkt.
Diese Annahme fusst auf zwei Tatsachen.
Da ist zum einen die Distanz Erde-Mond. Astronomisch ist belegt, dass der Mond damals, also vor 40`000 Jahren, viel, viel näher um die Erde kreiste.
Und: Was heute nur noch Hunde mit ganz feinen Nasen wissen: Der Mond leidet auch heute noch unter einer unerträglichen Ausdünstung, die sich vor allem in der Vollmondphase heftig zeigt.
Eine Mischung zwischen starkem Knoblauchgeruch und faulen Ginkgofrüchten vermischt mit Achselschweiss und Buttersäure, so etwa lässt sich das Unbeschreibliche beschreiben. Kein Wunder heulen die Hunde, jene mit den feinen Nasen, zuweilen den Mond an.
Dazu kommt, und auch das ist wissenschaftlich bewiesen: Die tägliche Jagd, und vor allem das Aufspüren der Wildtiere erforderte von unseren Vorfahren einen viel ausgeprägteren Geruchsinn, als wir ihn heute haben.
Es ist also mitnichten so, dass sie damals den Mond anbeteten, wie man fälschlicherweise annimmt. Im Gegenteil. Sie hielten es kaum aus mit dem ungeliebten Nachbargestirn und zogen sich bei Vollmond tief in ihre Höhlen zurück, um dem grässlichen Gestank zu entgehen, wie es die Höhlenmalerei in Lascaux ja zeigt.
Zum Glück ist der Mond heute weit weg. Zum Glück müssen wir nicht mehr jagen. Zum Glück hat sich unser Riechorgan seither um 80% zurückgebildet.
Wie sonst wäre man auf die Idee gekommen, ausgerechnet bei Vollmond in der Kirche einen lyrischen Abend durchzuführen.
Heinzaroma 2025
Wie gerne würd’ ich mal wieder
So einfach
Einfach so
Hängen lassen Kopf und Glieder
Alle viere von mir strecken
Ohne graue Zimmerdecken ohne «hast du mal schnell Zeit, ist nur eine Kleinigkeit»
nach 2 Stunden dann, wann
Wann ist endlich wieder Abend… dunkel wars der Mond schien helle als ein Auto
blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr…
Lang und zahm so soll sie sein die Nacht lang und zahm nicht kurz und wild
Nicht die Bilder aus der Bild, aus dem Blick geraten scheint das All
Nicht wie ein Freund, denn hier reimt sich auch Feind
Und die reichsten Männer nicken eifrig zum Gebet die Händ nein doch zum Grusse
ausgestreckt und beim Russe Speichel leckt…
Verreckt – Entschuldigung, verrückt, wollte ich doch sagen, in dem einsam z’sammen
Klagen.
Und da seh ich meine Kinder, meine Buben und das Mädchen jetzt schon manchmal
kleine Rädchen in der musk’chen Industrie zuckerberge sind verlockend
News und Fake schlägt sich dann nieder lass dich nur nicht dort noch nieder
Denn die bösen Menschen singen keine Lieder
Singen nicht noch wohlfeil Töne
Eher ein Verhöhnen der, die nicht sind er.
Er und ganz im Monden Farben, der nur müde über Ängste gähnt
Hoch am Himmel scheint der Mond,
sich für die orange Farbe schämt.
Dann doch lieber blass und heimlich sich den Welten zuneigend
und vereinend nicht verneinend
doch bejahend in den Tag
was mögt ihr wohl fühlen jetzt
wenn sich unsere Welt verhetzt
verhext von Gier und Streben blind
frage meine Kind
und ihr, ihr sprecht
Was soll das alles, sollen wir euch retten später?
Wenn die Fluten steigen und die Sommer sich ausbreiten
Trocken kahl und dann wollt ihr noch Kinder
Welche Zukunft gibt es schon
Wenn nicht jetzt,
Erst wenn ihr nicht mehr in Amt und Würden
Würdet ihr bitte eure Bürden nicht auf uns schon übergeben
Übergeben… könnten wir uns angesichts der Männer, die so wichtig sich verneigen
Einen Reigen
bilden ungebildet um das oval Office rund
Ich fühl mit euch und euer Zweifel
heut noch Kinder heute noch ereifern
und engagieren gar sich
für Kultur und Pfadischar
für den Sport für die Natur
und ich staun und meine nur
echt Respekt für das, was ihr jetzt schon seht und macht und lebt
was kann ich da als Vater tun
Eine Decke will ich weben
aus Lichtschein von oben aus der Tiefe des Alls
in blau und weiss und sternenfarben
eine Decke aus dem Mondenstrahlen die euch schützend
Herz und Haupt ummantelt
wo ihr euch verkriechen könnt und euch wärmt in kalten Kriegen
und die euch zu Bette gehen lassen wird
wenn der Sehnsuchtsvogel auf dem Kopfsteinpflaster friert
der verloren flügelmüde ausgesetzt und heimatlos.
Schützt und bergt euch und ich rufe
Ihn den Mond persönlich an
Heut und hier und dann und wann
Dass er sich der müden Seelen mag erbarmen gottesgleich
Dass ihr spürt und dürfet ahnen
Ihr seid reich und wert und schön
Ihr seid mutig und begeisternd
Uns den Alten nichts beweisend
Sondern euren Träumen traut
Und in eure Herzen schaut
Und das Weben und gewoben wird mein Wunsch heut so sein,
taucht ein
taucht ein
und ohne Furcht,
So einfach
Einfach so.
Die Erfindung der ….
Es war vor 130 Jahren in einer Bäckerei
da dachte einst ein Bäcker
ich mach mal etwas neu.
Wie wärs mit etwas Süssem
Das mundet und ist fein
Das auf der Zung zergehet wie Noten sanft und rein
So zart und deftig wie der Junge
Der einst in Salzburg musiziert
So zart und deftig wie sein Wirken
Das den Namen Mozart ziert
Doch wie kann ich es machen wer gibt mir die Idee
So fragte sich der Bäcker
Wenn ich in den Himmel seh
Ich stehe da und überlege woher kommt Geistesblitz
Wie soll es werden ach das Süsse, das mild in unserem Gaumen schmilzt
Einen Kuchen oder gar Gebäck, ich weiss nicht, ist das sinnig
Ein Trank oder ein Konfekt
Mit Marzipan mit Schoko gar umhüllet
Vielleicht ne Stange, doch mir scheint
nicht vollendet ist dies Werke
Es soll von höherem Werte
Sein, so fragt er sich im Vollmondschein-
Er stand sinnierte, grübelt nach
Schaut auf zum Mond
Und in der tat
Da sah er sie die Form vollendet
Es wird ne Kugel
Und so endet die Erfindung hier und jetzt
Schnell in die Stube hingesetzt
und hört laut dazu den Mozart
Den seine Tochter am Klavier
spielt in einer Fahrt.
Sie formt Töne, er Pralinen
An denen er bald wird verdienen.
das Fazit ist jetzt schnell gesprochen
Und ihr habt sicher Lunt gerochen
Es war die Mozartkugel, die er schuf
Ein Meisterwerk der Bäckerzunft
Gar köstlich und auch sinnig
Macht sinne schwach und Bäuche füllig
So ist die Kreation entstanden
Die heut in vielen Varianten
Land Leute hocherfreut
Wie Mozart selbst in seiner Zeit
Und wer hier jetzt den Schalk vermisst
Dem seis gesagt
Grosse Kunst ist dies vermag
Die Sinne zu erfreuen
Das man ohn Angst kann leben
Und auch geniessen Lust und Segen
Und jeder so auf seine oder ihre Weise eben
So war Musik vom Amadeus immer schon
Weiter mehr als nur Musik Salon
Es waren menschennahe Werke
Entbehrten nicht der Komik
Was heute hohe Musik nur ist
War damals Volkes Freud und List
Ein wenig auch nach oben lachen
Damit sie oben nicht vergessen
Dass sie auch unten mal gesessen.
Und eines weiss ich schon sicher jetzt und hie.
So bekannt wie Mozartkugeln werde Trumppralinen nie.
Der Mond ist aufgegangen,
so mancher bleibet hangen
in dem was früher war
das Volk sieht fern und schweiget,
Und aus den Medien steiget
So manche Nachricht sonderbar.
Seht ihr den Mensch dort stehen? –
Denn alle Welt soll sehen,
Ausländer sollen raus!
es geht ab jetzt um unsre Sachen,
denn wir allein könn alles machen,
leben in Saus und Braus.
Wir sind so stolze Kinder
Die anderen nur Sünder,
beherrschen nicht das Spiel.
Wenn du bist reich, gewinnste
wir pfeifen auf die Künste,
Mitmenschlichkeit lenkt ab vom Ziel.
Ab jetzt gibt’s nur noch Brüder,
und keine woken Lieder;
Gerechtigkeit geht auf in Rauch, der schal.
Zeig Gott, den Bösen Strafen,
damit wir ruhig könn schlafen!
die Nachbarn sind uns dann egal.
Heute wie im Mittelalter – manchmal glauben Menschen lustige Dinge
Die Mondlandung, das wissen Sie, ist die erste Phantasie
und damit auch der Grund, die Mutter aller Theorien
denen sich Verschwörer mittlerweile gern bedienen.
Die Flagge wehte nicht und auch die Landung
war nur fake, nur Trick und Täuschung all der Mächtgen
die sich unser Hirne gern ermächtgen
und uns steuern, bis wir Zombiewesen,
nur dumpf und blind im Leben wesen.
Gern paart sich so manche Theorie noch weiter
mit dem Bild der Erde,
die doch flach ist und noch jung, und so ganz der Bibelsprach entsprechend
gabs nur Gott am Anfang, und nicht Darwin
den man gern auf Scheiterhaufen möcht sehn.
Und da sind wir nicht im Mittelalter
Das ist heut und jetzt das Denken, von so vielen
Und sie schwenken
Fahnen voller Patriotentum,
Klimawandel ist Idiotentum,
ist nur fake und Lug
Das weiss jeder der das Banner trug
hin zum Capitol vor Jahren
Schön wars nicht, was wir dort sahen.
Doch nicht nur dort
auch neben an, im deutschen und in Austria
Man mehr und mehr dergleichen sah und sieht
Bin gespant wohin das führt.
Wenn ihr glaubt im Mittelalter
waren die Menschen aus auf Mythen
Dann erst recht die heutge Welt
Glauben wies dem Internet gefällt
Je verrückter, desto wahrer
Da sind sie sich einig
all die Vaterlandsbewahrer
Helden längst vergangner Schlachten
und so findet sich dann auch
die These, dass der Mond ist hohl in seinem Bauch
darin leben Aliens und Strukturen,
die wir nur erahnen und uns lenken
dass wir ganz im Sinne kleiner grüner Menschen denken.
Du lieber Mond, ich bitte dich von Herzen
Lass uns Fragen und das Denken nicht aufgeben.
Lasst uns kritisch weiterfragen, wo die Mauer Ignoranz
Vorschreibt unser Leben.
Dass wir kritisch weiter engagiert
bleiben an der Wahrheit interessiert.
uns nicht ins Bockshorn jagen lassen,
sondern hören wir sie lieber, die Hörner,
und die Lieder heut und hier in unserer Runde.
Du Mond bleibst in aller Munde.
Geburt
Der Mond entstand so weiss man aus der Erde und dem Aufprall eines Körpers
Gross wie Mars und Theia genannt traf er die Erde
und aus den Trümmern wuchs allmählich dann am Himmelrand
der Mond die Mondin griechisch Selene genannt
Gaia die Erdenmutter und Gebärerin schuf mit der Titanin Theia also einst
das Gestirn, das wir so gern betrachten
es brauchte seine Zeit um gross zu werden und zu leuchten
In ein paar Tagen feiern auch wir Geburt
Geboren aus der Himmelsfrau Maria traf Gottes Wort die Erde
Und Gott sprach wie zu Anbeginn das eine Wort nur: Werde
Er sprachs am Anfang aller Zeit der Urknall tönt noch immer
Und sagt es jederzeit erneut auch uns in dieser Nacht
Werde – was du im Tiefsten bist
Und lass es wachsen was dich einzig macht
Wer kann dies besser sehn verstehn und spüren als unsere Mütter
Die uns aus den tiefen Menschenseins heraus geboren in die Welt
Als kleine Sonnen und auch Monde ziehn wir unsre Bahnen
Und manchen Mütterherzen ahnen nur zu genau
Wie es mag scheinen wenn die Kleinen gross und mächtig werden
Was dachte wohl Maria damals als sie ihn zur Welt gebracht
In dieser einen Heiligen Nacht?
Was denken, flehn und hoffen Frauen, die nachts auf Geburtsstationen gen Himmel schauen
Welch Frau wird heute Nacht dies tun
Welche Mensch wird heut an Vollmond wohl geboren
Eine Königin wohl eher nicht
Ein Held vielleicht oder gar ein Wicht
Wer weiss das schon von uns als Menschen
Und doch ist auch das Sternenhimmelszelt
voll vom Werden und Entstehen
Von Sternen und den Galaxien in Raum und Zeit
und unsre Lebenszeit ist Teil vom Ganzen
Und jede Zeit und ist sie noch so kurz ist Teil der ewgen Ewigkeit.
Burghard Förster
Regenbogen Fahne
«Ist das hier ne Kirche? Ist das etwa fromm?
Darf die Regenbogen Fahne wehen seitlich am Balkon?
Auf dem Kirchturm, gohts euch noch», lese ich im mail
«Sie verraten Jesus, Sie verlorne Seel»
Und der Mond scheint milde über mein Gesicht
Manchmal glaub ich selber all die Worte nicht
Die man uns entgegenschleudert mitten in den Grind
So als ob wir gänzlich unbeleuchtet und in unsrem Hirni blind.
Doch und das halt ich entgegen, lässt der Mond wie Gottes Schein
Sich auf alle Menschen nieder sei er lieb oder gemein
Und die Lieben wollen niemand weh, wollen nicht Distanz
Wollen einfach frei und üben ihren Lebenstanz
Mal umschlungen mal allein, mal als Frau oder auch quer
Mal als Dame mal als Herr.
Wer hat nun Angst vor solchen Menschen, Gottes Kinder allemal,
wer hat Angst sich dem zu stellen, dass der Mansch ist mehr als eine Zahl
nur Mann und Frau oder schwarz und weiss
wo blieben dann die bunten Farben?
Wie wär der Herbst ohne die Buntheit, rau und elend in den Strassen
wären wir nur Menschenmassen, grau und einheitsbreiig wärn wir
alles Bunte wäre fort, traurig wäre unser Ort.
Wo wäre all das hin, was im Urlaub wir bewundern
Wenn wir in der Ferne sind. Da bestaunen wir Kulturen, bunt und viel, im Sinnes rausch
Doch zu Hause schliessen wir die Türen
Und sperrn als Fremde aus.
Vielfalt ist nicht woke Sprache
Vielfalt gilt als Lebensglück
Und wer will schon, sein wir ehrlich, ins Neandertal zurück?
Doch auch da schon, weiss die Forschung
Gab es mehr als nur umgarnt
Partnerschaften zwischen Stämmen, hier der Homo sapiens dort neandertalercharm
Und wenn etwas bleibend ist und milde
Ists der Mond als Sinngebilde für den Wandel und das Sein
So wie Gottes Kraft im Leben, wie die Liebe die uns zeigt
Vieles ist uns mehr als möglich, wenn sich das Gefühl uns zeigt,
das uns füllt und leuchten lässt, wie die Farben auf der Fahne
und ich komme gern zum Schluss, auch der Mond ist blau und rot, gelb und orange noch dazu
mal ganz leer und auch dann voll
bleibt er selbst doch aussen hin,
wechselt er sein Bild und Sinn,
jeden Monat einmal durch
liebe Menschen er ist Sinnbild
und wenn wieder Menschen fliegen zum Mond von der Erde fort
wird bestimmt ne Regenbogenfahne wehen, dort an diesem Himmelsort.
Burghard Förster
Sonne regen Wolken Hagel
Mit welchem Wetter ist zu rechnen
Bist du dran schuld du Mond so lese ich in den Kalendern
Die dir den schwarzen Peter geben
Nimmst du zu – dann ist es so
Und wirst du weniger – ganz anders
Anders wird mir auch
wenn wir als Menschen uns entziehn
Und den Gestirnen es überlassen
Frag doch das Horoskop, hör ich gelassen
So manchen reden, wenn ich frag
Ob mich diese eine mag
Oder ob ich werde, reich und schön
Frag die Sterne die da stehn
Doch lieber Himmel wisst ihr nicht
So mancher Stern ist längst erlischt
Von dem wir noch das Funkeln ahnen
Das sich durch die Lichtjahre tut bahnen
nachdem der Stern schon längst ein loch
Ein schwarzes obendrein
Aus diesem schwarzen Loch erhoffen wir die Antwort auf die Fragen
die so unser Leben plagen?
Oder unsre Sternzeichen selbst – sind’s die daten die uns prägen
Oder unsre entscheide die den Segen
Oder Fluch uns bringen
So ist es doch in unsren Leben
Wir geben andren, oder gar dem Mond die Schuld
Gelingt etwas oder geht’s daneben
Mein Tipp
Lassen wir im Mondenschein doch manchmal unsre Herzen sprechen
Dann wird die Liebste uns erhören
Wenn wir flüstern oder singen
Oder mit der Musik von Macaloosa schwingen
Da ist mehr Wahrheit als im Horoskop lasst uns selber planen
Leben ist oft bunter als wir ahnen
Vollmond, ich möchte mich entschuldgen
Für die ganze Last die wir dir geben
Statt auf unser Leben
Selbst zu achten Es tut gut – Noch eins zu wissen
Und das zeigst du uns in jedem Monat
Nur der Wandel ist beharrlich
Und Change ist gut wahrlich
besser als sein Ruf,
drum Mensch hab Mut dich mal zu wandeln wie der Mond
du nimmst nicht ab bleibst immer du
doch manche Seiten liegen noch verborgen tief im dunkel
und der schatten bist du selbst
doch auch der schein der dich erhellt.
Burghard Förster
Elfen Gnome wilde Insel
Malt ich sie so wählte ich
einen grünen Pinsel.
Denn das Land der Iren ist
voll von Mythen wir ihr wisst.
Viele Sagen und Legenden
sich um ihre Orte wenden.
Aber auch das Himmelszelt
wird in G’schichten dargestellt.
So war am Anfang aller Zeiten die Götterschar der Kelten
Durchaus bereit, es sollten andre Regeln gelten.
Wenn Irland wünscht sich einen Mond,
der grün vom hohen Himmel thront,
dann soll es sein.
So weit so gut und alle Elfen
machten sich flugs ans Werk
zu dichten neue Lieder,
sollte doch der Mond mit grünem Schein
auf die Erde leuchten nieder.
Doch die Gottheiten andrer Religionen,
auch Gott Vater Sohn und Geist
wohnhaft in der religiösen Wohngemeinschaft,
Göttinnen und Fabelwesen, Helden und auch Engelwesen
waren nicht entzückt, ob solchen Wunsches.
Grün, wie seltsam wäre dies in Vollmond Nächten,
das wär zu dunkel und sie dachten,
hier muss Änderung erfolgen und man legt vorderhand
Einspruch ein im Iren Land.
Und so trat das Parlament zusammen
der Göttinnen und Götter, all der Mythen Helden
und es wurde diskutiert gerungen,
bis die Lieder warn verklungen, die den grünen Mond besangen.
Man suchte und man stritt, bis die Lösung war in Sicht.
Grün ging nicht, das war nun klar,
doch um den Iren Schotten und den Inseln gut zu sein und ihnen zu gefallen,
entschied man sich – und das gefiel doch allen –
den Mond nicht grün noch blau zu färben,
sondern wie das berühmte Getränk auf Erden.
Whisky, gelb und golden sollt ab jetzt der Mond erscheinen,
wenn er rund und voll am Himmel steht.
Und die Iren Schotten in den Pubs und Kneipen sassen,
nicht so golden, aber voll in gleichem Masse.
So ists bis heute.
Und wenn sie lustig singen und nach Hause gehen,
sind die Elfen wohl an ihrer Seite, um gemeinsam aufzusehen,
singend anzustossen laut mit Slàinte* auf den Whisky Mond,
der so golden voll im Himmel droben thront.
Burghard Förster, im Juni 2024 für die Vollmondnacht 22.6.2024 mit irischer Folkmusic.
*Prost auf Irisch / Schottisch, gesprochen: sland-sche
Der Tag der Stunden 24 an der Zahl
umwinden die Zeit umrunden den Saal
die Welt der Fragen, unser Leben
Im Paar die Zwei und mit den 4 Winden und Elementen
lassen sich Welten erklären und werden sie enden
Wenn Fülle und Vollendung in Zahlen erklingen
und Menschen mit Fragen ringen
wie einst der Gottes Sohn – verloren
schien
vereinsamt und ohne Sinn
die Zahlen der Drei göttlichen Kräfte versagten
angesichts der weltlichen Macht
war Ende in greifbare Nähe gebracht
wo waren die 12, wo war nun die Zeit
die Sanduhr verrinnt der Morgen wart weit
aufstehn in all der Müdigkeit
wenn Zeit steht still
wenn Hoffnung weit
entfernt und blass wie auch der Mond verdeckt, verhüllt
es schien
als ob des Sehens er war leid
kein Frieden, kein Licht, und keine Ewigkeit.
Zwölf sind alle, und Vollendung
War es Trugbild nur Verblendung
die ihn trieb die Zahl zu wählen…
Der eine log, der andre schlief, wo waren sie die 12, er rief
sie doch dereinst auf seinem Weg
Der Weg ist weg
Versagt und still
Der Mond schweigt auch in dieser Nacht
Angst und Betrug verhüllen ihn
Verdecken seine Pracht.
In der Schweiz und auf dem Meer zur gleichen Zeit zur selben Stund
macht dein Schein uns Wahrheit kund.
Mond des Wurmes wirst du genannt, weil die Krähen jetzt in Bälde
Würmer picken auf dem Felde
welche seltsam Namen du erhältst
während du die Nacht erhellst.
Frühlings- oder Ostermond scheint mir besser hier zu passen
Zeigst du doch zum Neuanfang
in Natur und Kirchenklang
dich von deiner besten Seite
Lässt uns heute hier aufspielen mit den Liedern und den tönen
Lässt uns wieder neue Kraft entdecken in dem Schönen
dass sich so zeigt im Ringsherum, gelbe weisse, blaue Blüten
Duft und Bienen Flüge auch
und es schwebt und lässt uns ahnen überall ist lebenshauch
Ruach wird sie ja in der Bibel oft genannt
Der Lebensatem Gottes, der in alles sich ergiesst,
wenn es draussen schäumt und spriesst.
Ostermond, du singst vom Leben und wir spüren immer wieder
Deine Kraft erklingt in Texten und den Liedern.
Welches Land und welcher Mensch sitzt jetzt nicht zur selben Zeit
Und schaut dich zu dir an Meeresstränden
Hofft, dass sich sein Leben wenden
Kann zum Bessren?
Wieviel trauen es dir zu, dass du sie begleitets übers Meer
Wenn Bote gleiten, über wogen hin?
Was sie antreibt? Wer noch nie, auf der dunklen Seite war
wird’s nur schwerlich ahnen.
Du Mond, du ziehst die Bahnen,
du bleibst hell und Hoffnung auf den Meeren
und in den Herzen aller, die dein Lichte fand, die nur eines wollen, ein Leben ohne Angst.
Das treibt sie an, das Meer zu queren.
Fast (en) Predigt
Fast fastet er, so scheint der Mond
Erst rund dann halb dann sichelförmig
Doch fast ich nicht,
denn Liebe ist doch wie der Mond,
und der macht satt,
nimmt sie nicht zu, dann nimmt sie ab.
Fast sagte ich dereinst die Wahrheit
Nur fast und da war sie dann nur halben
Die Wahrheit aber lässt sich nicht halbieren
Auch nicht der Glaube noch das Glück
Fast glücklich oder doch nur Trauer
Fast Glaube oder doch nur Zweifel
Fast Liebe…?
Geht das überhaupt
Mensch ist es oder nicht
Glücklich, liebend oder glaubend
Fast ist nur im Sehnen
Nach der Fülle und Vollendung
Diese ist nur fast erreicht
Hier auf diesem Erdenreich
Wer hier meint das Ewge schon zu leben
Wer meint es einfach anzustreben
Wird bald erkennen
Letzt endlich
Ist der Mensch nur endlich
Der Glaube mag uns weitertragen
Doch wolln wir auf dem Boden bleiben
Und uns hier die Zeit vertreiben
Fast unendlich und fast im Himmel
Ist doch auch schon ziemlich weit
Und es stimmt mich heiter heut
so fahr ich fort ganz redlich
mit meiner Fast – en Predigt
Fast war die Welt schon oft am Rande
Und komme auf den Zustand heut
In der die Welt fast stecken bleibt
Wenn Putins Banden
Recht und Wahrheit sabotieren
Fast ist dann die Welt am Kollabieren
Fast ist Frieden aber möglich
Hier hilft auch der kleinste Glaube schon
Wenn es auch nur fast gelingt
Dem Menschen wieder klarzumachen
Dass die Vernunft den Menschen rettet
Und Freiheit und nicht Diktatur
Fast kommen wir auf unsere Spur
Fast und eben leider nur
Fast
Zwölf Monde (Rückblick Ausschau)
Mond so nannte man vor Zeiten den Monat in dem Jahresgang
Zwölf an der Anzahl, die uns begleiten
Zwölf Monde an der Zeit entlang.
Am Ende unsres Jahres stehen wir
und blicken miteinand zurück
wer waren wir, wer wurden wir,
was kam uns neu in unseren Blick?
Ein Jahr zwölf Monde und die Zeit
sie prägten unser Leben,
manch einer ward geboren, manch eine ging.
Wir sahen Glück, wir sahen Segen.
Der Mond gar selbst ist wechselhaft, doch nicht im wesenhaften Sinne.
Er wechselt nicht, er bleibt sich gleich,
bleibt immer rund auf seiner Bahn.
Denn nur das Licht und auch sein Fehlen schafft Schatten und den Morgen.
Schafft Helle uns und dunkle Sorgen.
Wie oft sahn wir ihn dieses Jahr, so rund und schön und voller Pracht,
so ging er auf, tiefdunkelgelb in mancher Vollmondnacht.
Was ging uns auf in diesem Jahr,
wars Liebe, wars Erkenntnis, wars Erfolg,
gabs Hoffnung oder sorgenvolles Fragen?
Der Mond scheint uns auch heute Nacht
wenn Lieder unsre Herzen füllen
und auch sein Licht
Es ist im Wechsel, doch er selbst ist’s nicht.
Auch wir bleibn uns selbst, sei’s Tag, sei’s Nacht.
Wir bleiben Menschen, mit nur einer Erde.
Wir atmen all dieselbe Luft.
Und jede Mutter, jeder Vater hat ein Herz in seiner Brust.
Wir bleiben Menschen und im Sehn
des andren Antlitz wird’s geschehn,
dass nicht der Schein den Sieg erringt.
Der Mond derweil zieht seine Bahnen.
Geht auf und unter und wir ahnen,
dass nur der Wechsel ist das Wahre
und sich selbst zu sein im Wandelbaren.
Nicht verleiten uns zu lassen,
nicht vordergründig lieben oder hassen.
Die Monde werden wieder uns geschenkt, wir stehen vor dem neuen Jahr.
Was wird es bringen, was wird’s nehmen?
Zwölf Monde lang sind wir gefragt
und es beginnt am ersten Tag.
Burghard Förster
Warum die Schneeflocken wie Sterne aussehen und was das Ganze mit dem alljährlichen Winterputz auf dem Mond zu tun hat
Es war einmal eine Zeit als die Sterne, der Mond, die Planeten und Galaxien den Nachthimmel erleuchteten und ihr Licht die Erde traf, ohne dass es durch die vielen Strassenlampen, und die ganze Nacht erleuchteten Schaufenster und Bürogebäude verschluckt wurde.
Es war eine Zeit in der Geschichten, Märchen und Gedichte geschrieben, Lieder gesungen und Musik komponiert wurden, die vom Funkeln und Strahlen der Gestirne erzählten.
Selbst die Geburt eines Kindes am Rande der damaligen Welt wurde mit einer besonders hellen Sternenkonstellation in Verbindung gebracht – weil die Menschen gerne im Himmel Zeichen sahen, die auf den Anfang grosser Ereignisse hinwiesen, aber das ist eine andere Geschichte.
Zu dieser Zeit nun, als die Sterne wie Funkenregen die Dunkelheit beleuchteten, sass der Mann im Mond vor seinem Häuschen, das er sich vor Äonen von Zeit einmal gebaut hatte. So lange war es auch her nachdem er sich friedlich und im gegenseitigen Verständnis von seiner Mondfrau getrennt hatte, die mittlerweile einem durchaus erfolgreichen Kleinunternehmen in der Reisebranche vorstand, welches Reisen zu den Oster- und Weihnachtsinseln, zu Sternfahrten und zum berühmten Mondsichelsee in Asien organisierte. Reisen, für alle, die den Mut hatten, trotz all der Geschäftigkeit der Welt, noch Träumende zu bleiben.
Das Publikum war durchaus gemischt. Es waren Kinder, die in ihren Träumen die Reisen buchten und Managerinnen und Politiker, die sich in den vielen Sitzungen hin und wieder eine geistige Auszeit gönnten, fünfe grade sein liessen und auf die Bilanzen pfiffen – besonders so kurz vor dem Jahresende, an dem sich sowieso alles um Erfolg und Wachstum drehte.
Besonders waren die Reisen aber bei alle denen beliebt, die allein waren, freiwillig oder unfreiwillig. Und auch bei so manchen Insassen in den Gefängnissen der Welt, bei Kranken auf den Stationen der Häuser, die eigentlich Heilungshäuser heissen sollten und nicht Krankenhäuser. Aber auch das ist eine andere Geschichte.
Der Mann im Mond jedenfalls war durchaus in der Lage, sich selbst zu organisieren. Ob Kochen, Putzen oder die allnächtlichen Aufgaben, die sich aus dem Ab- und Zunehmen des Mondes ergaben. Denn letztlich musste er ja, damit das Ganze nicht aus den Fugen geriet, jeden Monat alle Sachen, liegengelassene Satelliten, Meteore oder Raumfahrzeuge sowie leere Tuben von Astronautennahrung immer wieder ein Stück weiter räumen, denn wie bekannt, wurde der Mond ja weniger. An Neumond deckte er alles so zu, dass es im Dunkeln blieb, um dann bei Zunahme alles wieder schön zurückzubringen. Es hatte ja alles seine Ordnung. Damit war jedenfalls sein Pensum gut gefüllt.
Zwischenzeitlich nahm er sich jedoch auch immer wieder Auszeiten – sogenannte Mondfinsternisse – wo er einfach mal das Licht ablöschte und sich zu seiner Mondfrau gesellte, um mit ihr eine Reise zu unternehmen. Schliesslich teilten beide ihr Träume nach wie vor, auch wenn es eine durchaus offene Beziehung war. Aber eben wie beim Mond, gab es auch Phasen im Leben und beide respektierten sich und entdeckten sich neu auch in dieser Weise.
Es war einmal in einer dieser Nächte als er sich und seine Beine entspannte und in die unendlichen Weiten und ihren Milliarden von Galaxien schaute, dass ihm die Idee kam, einfach so, mal wieder einen Winterputz zu machen. Vielleicht kennen Sie den Brauch des Frühlingsputzes. Ein Brauch, der entweder immer wieder bis zum Sommer verschoben oder überwiegend von dem weiblichen Teil der europäische Bevölkerung geleistet wird. Gerne höre ich jetzt laute Proteste alle anwesenden Männer, die das mit- oder selbst in Angriff nehmen… Niemand?? Gut, also der Mann im Mond, nicht unbedingt versessen auf Arbeit, dacht aber bei sich, eigentlich ist mein Häuschen und der Mond noch viel schöner, wenn er mal wieder richtig durchfegt. Sie müssen nämlich wissen, dass am Anfang als der Mond nur eine Kugel von Dreck und Gestein war, staubig und grau bis zum geht nicht mehr, es der Mondgöttin Selene überaus missfiel, den Mond so anschauen zu müssen. Als CEO im Gött*innenreich war es ihr natürlich ein Anliegen, die Aussenwirkung ihres Gestirnes zu verbessern, das Corporate Identity zu verstärken und ein Alleinstellungsmerkmal zu finden, welches sich gegen die ewige Überlegenheit der Sonne und des Sonnengottes abhob.
Lange Rede kurzen Sinn, sie schaffte durch den Wechsel der Mondphasen einerseits und die Leuchtkraft andererseits am nächtlichen Firmament einen derartigen Wettbewerbsvorteil, dass sich Goethe und seine dichtenden Kolleg*innen wie besessen auf den Mond stürzten, ihn besangen und bedichteten, als gäbe es kein Morgen mehr. Da konnte die Sonne noch so leuchten und uns die Sommer und die Hitze bescheren. Am Strand mit Caipirinha und 40 Grad im Schatten lassen sich selten Gedichte schreiben. Dagegen schafft die Stimmung einer mit Nebel in den Auen leuchtenden Vollmondnacht einen ganz anderen Zauber, der Verliebte und Trauernde, Hoffende und Sehnende gleichermassen den Mond betrachten lässt.
Neben den Mondphasen schuf sie das Leuchten, weil sie den Mond immer wieder in den Sternenschauer drehte, der sich alljährlich über den Nachthimmel ergoss. Alle Jahre gab es nämlich hunderte von Kometen und Sternschnuppen überall in der Galaxie. Es war wie ein Regen aus leuchtenden Blitzen, die aus den vielen Sternen herabfielen, weil sich die Geschwindigkeit anhand von Albert Einstein Relativitätstheorie (E= mc2), Masse also Sternenmasse, in pure Energie und Licht verwandelte. So, dass die Ränder der Sterne zunehmend auch die allseits bekannte Zackenform bekamen, weil sich die Zwischenteile in Energie verwandelten, um dann wie Tropfen auf die Planeten und Monde fallen liess. Dabei kam der Mondgöttin aber eine glorreiche Idee. Sie liess im Gegensatz zu den Planeten – von der Sonne brauche wir gar nicht erst reden – den Mond dunkel bzw. nur schwach beleuchtet. Dadurch bekam er wiederum weniger Hitze ab, was dem Mann im Mond durchaus passte. So konnte er endlich die vielen Socken anziehen, die seine Mutter einmal für ihn gestrickt hatte und die für ihn und die Mondfrau oft ein lustiges Erleben bedeutete, wenn sie sich gemeinsam die verschieden Motive und Muster gegenseitig fussabwärts präsentierten.
Nun, da also der Mond kühler blieb als die verwöhnten Planeten, fing der Sternenergieregen wieder an sich, zu verfestigen. So rieselten nicht Tropfen glühenden Lichtes auf den Mond, sondern winzig kleine Sterne, geboren aus den Sternen, verwandelt im Rausch der Geschwindigkeit, mit der die Sternen umherzogen, um dann langsam erkaltend als Abbilder ihrer Herkunft sanft auf den Boden des Mondes zu fallen. Lauter winzig kleine Sternenflocken. Seit damals leuchtete der Mond immer heller und kam endlich zu einer Bedeutung, der sich bis heute kaum ein*e Mondsüchtige*r entziehen kann.
Nur, und das war eben der Job des Mannes im Mond, musste er sein Haus und all die Krater hin und wieder mal durchputzen, damit es wieder Platz hatte und auch die Krater zu sehen waren.
Und so kommt es, dass er immer um die Winterzeit anfängt, mal wieder richtig durchzufegen. Die ersten Vollmonde in der beginnenden Winterzeit sind dafür bestens geeignet. Die Dichter*innen ziehen sich aus den Wiesen und Auen in ihre Stuben zurück und der Mann im Mond muss sich nicht mehr so oft um die Mondlaterne kümmern, die den aufgehenden Sommermonden oft diese schöne tiefgelbe Farbe verleiht, die sich die Menschen so gerne ansehen, wenn sie gross und rund über ihren Häusern, Kirchen und Gärten aufgehen.
Er nahm also seinen grossen Besen und fegte und fegte und fegte. Natürlich auch nicht alle Sternenflocken, denn eine gewisse Patina und Glanz aus Sternenlicht sollte ja erhalten bleiben. Allerdings, und das passte mal wieder zu seiner etwas spontanen Art, die die Mondfrau einerseits geliebt aber auch manchmal zur Verzweiflung trieb, putzte er nicht immer gleich motiviert und so manche Stellen putzte er zu gründlich, was dann letztlich auch zu den Mondflecken führte, in denen die Menschen manchmal ein Gesicht oder in Asien einen Hasen sehen. Aber Hand aufs Herz, Sie glauben doch nicht wirklich, dass der Mond ein Hase ist oder ein Gesicht hat?
Der Mann im Mond fegte also und immer wenn er sich mit Schwung den Kraterabhang hinunter bewegte und gekonnte dem amerikanischen Weltraumschrott und den Blechbüchsen der ehemaligen UdSSR auswich und zwischen zerschellten japanischen Robotern durchtanzte, dann trieb er ein Wolke feinster Sternenflocken vor sich her und beförderte sie gekonnt in den Weltraum hinaus. Nicht wirklich eine nachhaltige Entsorgung, aber immer noch besser als die Energie in kleine Behälter zu packen, um damit als Bomben um sich zu werfen.
Die winzigen Sternenflocken schwebten also weit und weiter in die dunkle Mondnacht hinaus. Stand der Sonnenwind gut und die Erde darunter im richtigen Winkel, dann geschah es, dass die Sternenflocken plötzlich auf die Erde fielen und die Menschen, bevor sie ein Mikroskop erfunden hatten, diese Sternenflocken nicht als solche erkannten und sie gewöhnlich und lapidar als Schnee (Abk. für «Schöne nächtliche Erd Erlebnisse») bezeichneten. Erst als irgendwann einmal in Holland Anton van Leuweenhoeck im 17 Jh. das Mikroskop erfand und den Schnee als ein Konglomerat unendlich vieler und alle einzigartig gestalteter Sterne erblickte.
Es waren Sternenflocken, die sich auf die Erde legten. Sie lassen bis heute die Herzen höherschlagen, tragen sie doch das Mond- und Sternenlicht in sich, behalten es und lassen in den Wintermonaten selbst an Sonnentagen die Erde glitzern. «Skifoarn», erklingt aus vielen Kehlen und der Après-Ski lässt die Gemüter erhitzen. Und so manche*r Schneegänger und Skifahrerin lässt sich an einem Vollmondabend vor der Hütte auf einer Bank nieder und schaut hinauf zu den Sternen und den Mond, ohne zu ahnen, dass der Mann im selbigen durch seinen alljährlichen Winterputz die Ursache dieses Zaubers ist.
Und, so erzählt es eine andere Geschichte, fielen sogar einmal ein paar Sternenflocken in ein Gebiet, dass eher selten davon beglückt wird, in ein Land, das am Mittelmeer liegt. Es war eine Nacht, von der man bis heute singt, es war Vollmond als einige Flocken auf das Gesicht eines Kindes fielen, das ebenfalls, geboren aus dem Licht so leuchtete, das sich die weissen zarten Sternenflocken augenblicklich in goldene Sterne verwandelten. Die Eltern, die das beobachteten, hoben sie vorsichtig auf, und hängten sie dem Kind an die Krippe, in der es lag und den Menschen, die es besuchten, schenkten sie jeweils eine Stern, dass sie sich an diese Nacht und das Kind erinnerten, wenn sie wieder in ihren Stuben und Wohnungen waren.
Und so wurde es zum Brauch in der Zeit der dunkelsten Nächte Sternenflocken als goldene Sterne in die Bäume und Wohnungen zu hängen – damit die Erinnerung und die Hoffnung nicht vergessen gehen. Denn in der dunkelsten Nacht leuchten die Sterne und die Sternenflocken am hellsten.
Burghard Förster, Aarau, 27. November 2023
Tanz der Sterne
Ich tanze dich
Ich schreibe dich
Ich sehe jeden Mond dein Mondgesicht
Ich dichte dich und singe dir
Ich bewege mich im Takt zu dir
In dem Meer von Flut und Ebbe
In dem Zyklus unserer Liebe
In den Pausen unserer Lieder
Lass ich dich den Ton angeben
Denn in deinem Kommen gehen
Lassen sich die wahren Tänzer sehen
Die Sterne die in Bahnen in und über unsre Nächte wandeln
Wir denken nur dass wir die Dirigenten
Das wir die Erde und die Welten lenken
Es ist das ewge Sein und Wirken
das sich uns im Tanz der Sterne
und im Kinderangesichte zeigt
Krieg?
Leid?
sind nicht die Ewigkeit
das Tanzen aber
im Gestirne Takt
lässt uns Leben
und das Streben
nach Vergebung Hoffnung Liebe – nicht aufgeben.
Mondfinsternis
Der Regen peitscht ans Fenster
Den Sommer im Herzen
Die laute deines Mundes am Ohr lassen mich ahnen
Der Nebel bahnt sich seine Bahnen
Der Fluss bläut kalt und schwer
Das summen verstummt
Das frösteln zieht durch Radiatoren
Blatt für Blatt noch unbeschrieben fallen aus den Bäumen
Träumen! Träumen?
Träumen Kinder jetzt
Wenn die Bomben Nacht zerfetzt
Wenn die Mütter klagen und die Männer Tote tragen
Angst geht um
der bleiche Mond scheint auf Felder scheint auf Not
Scheint auf Panzer und Raketen
Der Mond scheint bleich
Der goldne Schimmer ist dahin
Wo ist er
Und wo bist du
Wo steht dein Sinn
Sperrst du dich weg schliesst du dich ein
Reicht dir Goethes Mondenschein
Bleiben Tänze ungetanzt
Oder doch gerade jetzt um dem dunklen Stirn zu zeigen
Oder muss das Leben sich verneigen angesichts der kalten Nacht
Angesichts der Schatten die jetzt auch den Mond befallen?
Unserer Erde Schatten lässt dein Licht o Mond verstummen
Ein Moment
Zum Innehalten ob im Krieg oder im Frieden
Der Mond scheint allen hier hienieden.
Innehalten – aufrecht gehen
Die Nacht vergeht – vielleicht nicht morgen
Vielleicht nicht jedem vergehn die Sorgen
Doch die die stark und hoffend sind
Teilt sie mit der Frau dem Kind,
dem Mann
den Opfern allerorts
lasst den Mond nicht versinken
im Schatten unserer Nacht
lasst ihn leuchten
denn dazu ist er gemacht
so wie du
vergiss es nicht
du bist der Hoffnung Licht
und kannst es sein
hab keine Angst.
Mondän
Neulich beim Kaffee und Trauben
Sass ich da und konnts kaum glauben
Kaum verstehn
Klang das schöne Wort mondän doch ganz mondig in den Ohren
War hier neuer Reim geboren – fragte ich die Muse keck, und sie sprach ins Herz hinein
Mach dir doch dazu den Reim
Lass ihn dann mit deinen Worten an den Ort der Nacht verorten
Wenn ihr wie so oft
auf den Vollmond seufzend hofft.
Also gut dacht ich im Stillen und ging ins selbig Kämmerlein
Und versuchte mich am Reim
Versuchte mich im Lieder dichten
Verse tastend und berichtend
Wörter purzelten hinein
In mein kleines Kämmerlein
Klein wie meine grauen Zellen
Mondän sprach ich es immer wieder
Mondän ist nobel wie der Schimmer
Wie im Glanz und Gloria
Menschen eigen ist und ja
Edel sei der Mensch und gut
Seis mit Mütze oder Hut
Und mondän ich bitte sie
Ist nicht nur für die
Aristokratie
Ist auch was fürs normale Volk
Mondän und schick
Bunt und verrückt vielleicht
Ein bisschen
Und der Mond ist ebenso
Nicht so strahlend wie die Sonne
Oder mancher Asteroid
Mond ist auch mondän und sieht
Gar nicht billig aus,
scheint er leuchtend überm Haus
Gerade jetzt im goldenen Herbst
Wenn die Blätter sich bemalen
Scheint er gross orange und strahlen
seine Strahlen uns ins Herz.
Ist mondän denn nur mit Nerz und Gold
Ist es nicht eher Tugend und Charakter der uns edel macht und gut
Seis mit Mütze oder Hut
Auch die Kassenfrau und der Mann am Herd
Ist doch edel und viel wert
Wahrheit zeigt sich nicht im Geld
Nicht in Macht und nicht verstellt
Wahrheit Güte echte Liebe
Sind nicht billig
Sind nicht Triebe
Sondern sehr gewandt und offen auch
Und man kann es sehn
Wie den Mond
Der ist mondän denn er gehört zur Welt
Und ist geologisch gar aus ihr entstanden
Drum sei heute Lied und Text mondän
Und auch unser sinnen
edel schön und gut
Ob mit Mütze oder Hut.
Boulevard de la Lune
Wir gingen zusammen die Strasse hinunter, auf dem Boulevard de la Lune
Die Strasse lag vor uns schimmernd und leuchtend, der Boulevard de la Lune
Hand in Hand, ein Lachen und die stillen Worte der Zuneigung, zerflossenes Licht
Wie die Sonne auf der Seine, und das Mondlicht auf den Dächern von Paris
Boulevard dela Lune, Strasse der funkelnden Lichtes
Hand in Hand und Herzensnah
Boulevard de la Lune, lass uns gleiten auf dem Schimmer dahin
Ins Mondlicht hinein In den Morgen der Nacht
Ich fasste sie und hielt den Mond in den Händen.
im Wechsel der Zeit, im Wechsel der Form.
Die Sichel, das Rund, die Leere und Fülle
Die Liebe schreitet daher und weiss um die Stille
Die Wechsel begleitet, weil das Leben so ist
Doch erst im Vertrauen wird Liebe gewiss auf dem Boulevard de la Lune
Boulevard de la Lune, Strasse der funkelnden Lichtes
Hand in Hand und Herzensnah
Boulevard de la Lune, lass uns gleiten auf dem Schimmer dahin
Ins Mondlicht hinein In den Morgen der Nacht
Die Schweiz und der Mond
Beim alten Wilhelm Tell ich lese
Der Mond stand hoch über der Wiese
Als die Recken ihr Hände reckten
In den Himmel und beschworen
Ihre Willen, Beizustehen
Füreinander und zu sehn
Wie die Macht der Vögte
Sie nicht in die Kniee zwöngte.
Der Mond stand tief in dieser Nacht
– und die Schweiz erwacht…
So wie ich in letzter Nacht
Auch nicht schlafen konnt und wach mich fragte
Was die Schweiz das Land der Eid
-genossen mit dem Mond gemeinsam?
Und verdrossen, schoben sich Gedanken Wolken in mein Hirn
Und wie nun sollten sich die Worte mir ergeben
Was war nun Eid, und was war Segen?
Und dann kam die Muse plötzlich
Ganz im Schweizer rot gekleidet
Schenkte mir ein Licht
Des Geistes und ich sah,
die Worte vor mir klar:
Globi kam mir in den Sinn und ich schaute dann genauer hin
Auch er war einst im Weltenraum
Sah den Mond und staunte sehr,
war umgeben vom Planeten Heer
und auch Unis waren dort, auf dem bleichen Mondenort
Schon beim ersten Aufenthalt
War die Schweiz mit von der Partie
Als die Amis ihre Party
Auf dem Erdtrabanten hatten
Denn das Sonnensegel, das erforscht, kam aus Bern und auch die linsen
Die für gute Fotos sorgten
Warn aus Aarau, ist das bekannt
Schweiz war mit auf dem Trabant
Ohne Aarau gäbs sie nicht all die Bilder, die wir sahen
Als die Amis oben waren.
nun zurück
als ich dann ich beim Abendessen sass
Tauchte eines vor mir auf rot und weiss
Wie Schweizer Fahnen
Und ich begann zu ahnen
sind Mond und Schweiz noch enger
Verwandt ? und ich schaut voll gebannt
Auf das Rund auf meinem Teller
Und mein Atem wurde schneller
Lag vor mir doch rund und schön ein Käse
Wunderbar auch anzusehen
Weiss wie der Mond und drumherum ein rotes Kleid
Welche Herrlichkeit
Doch der Käse, schweizerisch im ersten Schein
War aus Holland, so gemein, Gell,
obwohl er so schön rot und weiss
War es doch nur Baby Bell.
Und so haben wir am Ende wenigstens und das gibt’s hier
Vollmond und auch Leermond Bier
Und vielleicht entdeckt noch heute
Einer von euch schlauen Leute
Noch etwas zur Schweiz und Mond
Vielleicht eine Schweizer-Weise
Auf dem Schwyzer Örgeli heut und hier?
Auf jeden Fall und das erfreut
Spielt ihr uns zu guter Letzt
Unser Lied und das versetzt uns dann in die Feierlaune
Wenn, der Mond ist aufgegangen klingt
Und aus euren Instrumenten dringt.
Vielleicht ist es dann die Zeit
Zu fragen, was es heute ist mit unsrem Land
Für was ist es bekannt?
für Humanismus Menschlichkeit
Für den Frieden weit und breit
Für das Geld oder die Berge
Für die Wiesen Uhren werke
Für was steht sie die Schweiz für euch
Und was wollt ihr nach aussen tragen?
Nur die Farben reichen nicht
Erst die guten Taten lassen wissen
Was es heisst in einem Land zu leben
Das so viel zu bieten hat an Segen.
Mond Rap
Du bist leer und voll bist auch
Du bist Name Schall und Rauch
Bist ein Mythos bist ein Slang
Bist verhangen und verhängt
Keine Sonne keine Sterne
Keine Meere noch so gerne
Glitzern helle so wie du
Bist uns Liebe bist uns Sehnsucht
Bist die Sucht in der man gern ruft
Zeig noch mehr
Von deinen Kreisen
Lass uns zu den Inseln reisen
tief im Süden mit dem Strand
Weiss wie edler Mondensand
Himmelskörper
Rund
Und wohlig
Rekelt sich am Himmel nachts
Mondig mundig
Süss wie Honig
Tropft es aus der Himmelsmacht
Auf die Erde in die Herzen
Mancher Menschen dieser zeit
Tropft der Schweiss und tropft der Wein
Meere füllend ist dein Schein
Fliessen meine Phantasien
Hin zu fernen Orten und
Bleib ich doch und finde Frieden
Nahe deinem Herzens Mund
Schau zum Himmel
Leuchte Licht und edler Schein
Lass die Augen und dein Lachen
immer meine Leuchte sein
und der Mond erhellt das Zimmer
Rhythmus schwebt im Raume auch
Lassen unsre Töne schweben
Funk und Erde Lust und Rauch
Singen tanzen lachen leben
Und der Boden wankt im Bass
Stirne Hände werden nass
Weil der Schweiss ist wie das Öl
Dass den Motor laufen lässt
Unser Sound und unsere Stimmen
Lassen Nacht zum Tage werden
Danke Gott für deine Schöpfung
Blues und Rock und Funk auf Erden
Pop und Punk und manchmal Mozart
Letztlich bleiben wir am Ende
Wie die Engel die da sind
Ihren funken Himmelsruf
Dir und uns zum Lobe singen
Und dabei die Federn schwingen
Wir hier unten die da oben
Singen tanzen rocken toben
bis wir voll sind Love and Peace
wie der Mond der uns heute Nacht Gott sei Dank nicht schlafen liess
Mond Alphabet
Aufgehend
Blass
Citronenhell
Dämmrig
Elegant
Freiheitsliebend ungebannt
Gehoben
Himmelssphärend
Innig
Jenseitig
Klärend
Lodernd
Meer in
Nächtlichem Heer
Opal und
Purpurn
Quellt dein Licht
Regen gleich auf müde Häupter
Sehnsuchtsort und
Traumesgleich
Ungebunden ist dein Reich
Vollmondig
Wechselhaft
X-beliebig nicht
Yoga entspannt und
Zuverlässig gehst du
Zubett.
Das kürzeste Mondgedicht
MOND
M
O
N
D
Ende.
Texte von Heinz Schmid:
Armer Mond
Alles dreht sich ums Geld
Nur der Mond nicht
Nicht mal um sich selbst
Und ist doch rund und schön
Heinzaroma
Eine kleine Schöpfungsgeschichte
Als Gott die Welt erschuf, hängte er am 4. Tag, so stehts geschrieben, zwei Laternen ans Firmament. Die kräftige, wärmende Leuchte nannte er das Sonne, die kleinere, schwächere das Mond. Gendergerecht, so dachte er bei sich.
Als das Paradies später so langsam in Schwung kam und sich das Leben ausbreitete, und Gott wieder einmal einen Spaziergang durch seinen Garten machte, hörte er, wie Adam und Eva sich heftig stritten. Nicht jetzt schon, dachte er bei sich, so war das nicht gemeint. Und sie haben noch nicht einmal vom Apfel gegessen! Er ging auf die beiden Erdlinge zu und erkundigte sich nach dem Grund der Auseinandersetzung.
Sofort begann Eva, es müsse die Sonne, nicht das Sonne, heissen, ist doch die Sonne genauso wie die Frau die Lebenskraft schlechthin auf der Erde. Adam begehrte auf. Die Lebenskraft beginne beim Mann. Und überhaupt sei er zuerst da gewesen. Deshalb müsse das Sonne der Sonne heissen. Ausserdem töne der daraus folgende Genitivausdruck «das Licht des Sonnes» viel interessanter.
Gott, der sich bis anhin nicht in menschliche Dinge eingemischt hatte, überzeugten die grammatikalischen Kenntnisse Adams nicht. Und da er sowieso das zweite menschliche Exemplar als etwas besser gelungen befand, fackelte er nicht lange und gab dem weiblichen Geschlecht nach. Ab sofort hiessen die beiden Lampen die Sonne und der Mond.
Viel später, als die Menschen sich meist nur noch stritten und damit begannen den Garten auszubeuten und in Babel hohe Türme zu bauen, sah sich Gott gezwungen, sich nochmals einzumischen. In der Hoffnung sie bändigen zu können, verwirrte er ihre Sprache. Die Sonne und der Mond hiessen nun anders und hatten verschiedene Geschlechter. Und insgeheim dachte Gott bei sich la luna oder la lune, klinge schon sehr, sehr schön.
Heinzaroma
Der Mond muss nicht immer voll sein
Ich höre uns lamentieren. Wir hätten zu wenig Zeit für alles. Wir würden uns überfordern. Die Ansprüche seien zu hoch. Die der anderen und vor allem die eigenen.
Sie kennen das.
Was Sie vielleicht nicht wissen: Dem Mond ging es anfangs genauso.
Als Gott am 4. Tag der Schöpfung die beiden großen Laternen am Himmel aufhängte, wies er den Mond an, jede Nacht mit vollem Licht zu leuchten.
Der Mond gab mit Hilfe der Sonne sein Bestes. Doch schon bald fühlte er sich überfordert. Gott hörte ihn klagen. Der Anspruch sei zu groß. Er wolle es doch gut und richtig machen. Aber jede Nacht voll zu sein, das sei einfach zu viel. Er halte das nicht lange durch. Er sei überfordert.
Sie kennen das.
Doch Gott war schon damals ein lieber Gott. Er hatte Verständnis und räumte dem Mond mehr Freiheit ein. «Finde deinen eigenen Rhythmus und sei damit dem Menschen ein Vorbild», schlug er vor.
Seither hat der Mond einen idealen Rhythmus gefunden. Und siehe, er genügt.
«Zwei Wochen lang strenge ich mich an und mache mich gut sichtbar. Ich stelle mein Licht möglichst hell zur Verfügung. Zwei Wochen lang erlaube ich mir ein gemächlicheres Tempo. Ich bin dann keine große Leuchte. Aber ich bin da.
Einmal im Monat bin ich mit aller Kraft und Freude so rund und so schön, dass sich alle Menschen an mir erfreuen können. Und einmal im Monat bleibe ich einfach zu Hause und lasse alles liegen.
Was eilst du, Mensch, ohn` Rast und Ruh,
willst jeden Tag ein Vollmond sein?
Mach`s wie ich. So genügst auch du. Du genügst auch so
Gott freut sich eh` ob deinem Schein.
Heinzaroma
Brett und Lapp wohnen hinter dem Mond
Ja, bist du denn hinter dem Mond zuhause? Diese Frage bekamen die beiden Brüder Brett und Lapp schon als Kinder oft zu hören. Wenn Brett sich beim Fussballspielen etwas steif aufführte und als Torhüter kaum einen Ball hielt, tönte es sofort: Ja bist du denn hinter dem Mond zuhause? Und wenn Lapp zum Einkauf geschickt wurde und er im Laden keine Ahnung mehr hatte, was ihm aufgetragen wurde, riefen die Leute hinter ihm in der Schlange: Ja bist du denn hinter dem Mond zuhause? Als die Beiden den Lehrer einmal fragten, ob man eigentlich auf dem Mond leben könne, kam von diesem die Antwort: Ja seid ihr denn hinter dem Mond zuhause?
Die beiden Brüder wohnten in einem kleinen Häuschen, nahe bei der alten Gipsgrube. Kein Wunder hiess dieser Ort im ganzen Dorf schon bald «Hinter dem Mond».
Und es ist noch heute so. Wenn Brett zum Beispiel im Elektroladen Batterien für seinen Walkman verlangt oder wenn Lapp auf der Post nach dem neuen Telefonbuch fragt, erhalten beide die gleiche Antwort: Ja bist du denn hinter dem Mond zuhause?
Unterdessen haben die Menschen den Mond erobert. Allen voran die Amerikaner. Sie scheuten bis heute keinen Aufwand, um auch die dunkle, die der Erde abgewandte Seite des Mondes, zu entdecken, was sich lange als sehr schwierig erwies. Die Chinesen wollten diesmal aber schneller sein und vor den Amerikanern auf der Darkside of the moon landen. Der Wettlauf begann. Da entdeckte der chinesische Geheimdienst per Zufall die beiden Brüder Brett und Lapp, die offenbar «hinter dem Mond» wohnten. Er liess die beiden kurzerhand entführen, um sie über die unbekannte Seite des Mondes auszufragen. Bereitwillig gaben die beiden Auskunft. Brett erzählte von den vielen Steinen und von kleinen und von grossen Brocken in der Gipsgrube und auch vom weissen Staub, der überall herumliegt. Und kleine Krater hat es, ergänzte Lapp. Da liessen die Chinesen die Brüder wieder frei und lachten sich ins Fäustchen. Diesen Aufwand können sie sich also sparen, sieht doch die Rückseite des Mondes wohl genau gleich aus wie die bereits entdeckte Vorderseite. Indes die Amerikaner noch immer eine Landung hinter dem Mond planen, in der Hoffnung dem Geheimnis des Mondes auf die Spur zu kommen.
Heinzaroma
Hinderem Mond deheim
Ich verpasse die neuscht TV-Serie
s Neuschte usem Bundeshuus
Ich verpasse
s neuschte Smartphone
e gueti Uuffüherig
es guets Buech
e guete Film
Ich verpasse
det z sii, wo alli andere sind
det häre z goh, wo alli andere häregönd
Ich verpasse
so müesse z sii, wie di andere wänd, dass i müessti sii
Drum bini mängsich gärn hinderem Mond deheim – – –
Hinderem Mond deheim
Ich merke nid wenn i nöime würkli bruucht wirde
Ich merke nid wenns dér schlächt goht
Ich merke nüüt vom frömde Stallgruch vo anderne
Ich merke nid wie s sisch, wem mer scheiteret
Ich merke nüüt vo de Freud, wemmer öppis wogt
Ich merke nüüt von er neue Beziehig
vom ene guete Gspröch
von ere neue Entdeckig
von ere neue Läbesfarb
Drum isch es guet, wenn i de wider hinderem Mond füre chume
Heinzaroma
Auch der Vollmond ist nur die halbe Wahrheit
Vornehm drehst du mir stets deine gute Seite zu. Mal mehr, mal weniger beleuchtet. Deine dunkle Seite bleibt Geheimnis.
Vornehm drehe ich euch stets meine gute Seite zu. Mal mehr, mal weniger im Scheinwerferlicht. Meine dunkle Seite bleibt Geheimnis.
Bis ein liebevoller Geist es wagt, mich zu umkreisen und Geheimes zu akzeptieren weiss und zu verstehen beginnt.
Heinzaroma
Ich sitze in der Kirche.
Auf einmal lässt die Sonne die Farben der Glasfenster auf wunderbare Weise erstrahlen. Erleuchtung wird mir vorgeführt. Und es tut mir gut.
Kurz darauf ist der Zauber wieder weg. Eine Wolke schiebt sich vor die Sonne, der Chor versinkt im Schatten.
Abends führt mich mein Weg nochmals an der Kirche vorbei.
Dieselben Fenster sind von außen grau und unbedeutend. Da geht plötzlich im Innern ein Licht an. Und wieder bezaubern mich die Glasfenster. Sie leuchten mir heim.
Manche Menschen sind schön wie die Glasfenster der Kirche. Sie empfangen das Licht von außen und erstrahlen in den schönsten Farben. Andere wiederum leuchten von innen heraus. Sie tragen ein geheimnisvolles Licht in sich.
Beide kennen aber die Wolken und die Grauzeit. Lichtmangel allüberall. Und das Licht des Mondes noch zu schwach.
Heinzaroma
Wer
Wo Licht ist
ist auch Schatten sagt
empört sich über den Schatten
Wer
Wo Schatten ist
ist auch Licht sagt
freut sich über das Licht
und sei es noch so wenig
Heinzaroma
Vollmondnacht
Wie viele andere Geschichten, beginnt auch diese so:
Es war einmal ein alter Müller. Der hatte drei Söhne. Sie lebten arbeitsam ihre Tage in der Mühle und verlangten nichts weiter. Nebst den Mehlkammern, gab es im Keller auch eine geheimnisvolle Türe, die immer verschlossen war. Kaum einmal fragte einer der Söhne danach. Und wenn, erhielten sie von ihrem wortkargen Vater bloss eine ausweichende Antwort.
Dann, es war in einer Neumondnacht, versammelte der Vater seine Söhne vor dieser verschlossenen Kammer. Die Söhne waren nun volljährig und lebenshungrig. Sie wussten, dass der Vater sie bald auf die Wanderschaft schicken würde. So wie es damals üblich war.
Vorsichtig öffnete nun der Müller das knarrende Schloss. Die Türe gab nach und die Sicht frei auf einen Berg Körner, nicht anders als in den anderen Kornkammern der Mühle. Erstaunt blickten sich die Söhne an. Warum hatte ihr Vater all die Jahre diese Körner vor ihnen verborgen gehalten?
Der Müller drückte jedem einen leeren Sack in die Hand und hub an:
Nehmt von diesen Körnern. Nehmt welche ihr wollt und so viel ihr braucht. Es sind Lebenskörner. Leer wie der Mond heute Nacht sind eure Säcke. Ihr habt Zeit sie zu füllen, bis auch der Mond wieder voll ist. Geht behutsam an die Arbeit und säumet nicht, so, wie ich es euch gelehrt habe. Euer Leben ist für diese kurze Zeit in eurer eigenen Hand. Staunend traten die drei Brüder in die Kammer. Der Vater schloss hinter ihnen die Türe zu.
**
Als der Vollmond hell am Himmel stand und die Gegend um die Mühle in ein sanftes Licht tauchte, erwartete der Müller seine drei Söhne vor der Kammer mit den Lebenskörnern.
Der Erste Sohn trat stolz vor den Vater. Sein Sack war prall gefüllt, bis oben auf, so dass er ihn kaum tragen konnte. Der Sohn schien erschöpft und unausgeschlafen zu sein. Vater, ich habe getan, was du gesagt hast. Ich wusste nicht, dass das Leben so reich ist. Ich habe möglichst alle Lebenskörner probiert. Zuerst wusste ich gar nicht, welche ich einpacken sollte. Da griff ich manchmal wahllos zu und entdeckte dabei noch andere Körner, die mich ebenfalls reizten. Ich packte ein, ich packte aus. Ich fieberte richtig und am Schluss füllte ich den Sack einfach noch bis oben auf.
Der zweite Sohn zeigte dem Vater seinen halbvollen Sack. Vater. Auch ich freute mich über all die Lebenskörner, die du uns zur Verfügung stellst. Ich ging behutsam ans Werk, wie du gesagt hast. Ich wählte genau aus, mit welchen Körnern ich meinen Sack füllen wollte. Bei einigen dauerte es lange, bis ich mich dafür oder dagegen entscheiden konnte. Es war eine schwierige Aufgabe und mein Sack wurde nicht voll.
Der dritte Sohn trat vor und zeigte seinen Sack, der kaum zu einem Viertel gefüllt war. Vater. Schon als ich in die Kammer eintrat bemerkte ich einen wunderbaren Duft, der von den Körnern ausging. Ich setzte mich hin und beschnupperte die Körner. Ich ahnte es schon. Doch bald wurde mir klar: Es war der Duft der Ewigkeit, der an jedem einzelnen Korn haftete. Ich wagte kaum, sie in den dunklen Sack zu stecken. So vergass ich deine begrenzte Zeit und mein Sack bleibt nicht gefüllt.
Heinzaroma
Am ene Tag händ sich
de Nidsigänt und de Obsigänt
nümme chönne einige wer jez dra isch
Sit do hämmer jedi Nacht Vollmond
Heinzaroma
Die Suche
Wo ist er bloss, der Mond
so fragte einst der Knabe traurig
wo ist er bloss der Mond
im Wonnemond Mai
Omai omai was soll ich tun
wie kann ich nächtens ruhn
ohne ihn zu finden
um mein Glück an sie zu binden
meine Holde Auserwählte?
Jetzt bleiben mir nur bange Stunden
und wenn ich ihn nicht gefunden
werd ich ohne etwas zu ihr gehen
wird sie’s verstehen und auch sehn
mein Bemühen meine Suche
oder ernte ich gar nur ein Gefluche
über nicht gehaltne Versprechen
über Liebesschwüre die ich brechen würde,
… was für eine Bürde.
Ich ziehe los und suche ihn
ward er ihr doch klar versprochen
ich wollt ihn ihr zu Füssen legen
wollte doch ihr Herz bewegen
denn der Maiemond steht für blühen und für Liebe
steht für Freude und für Triebe
die uns wachsen und gedeihen lassen
uns selbst ermutgen uns zu fassen
das eigne Leben und das streben
Der Mai lässt uns vor Lust erbeben
so wie einst schon lange vor uns
war es eine Gunst
den Baum zu stellen vor die Türe
der Liebsten und zugleich die Schwüre
zu bestätgen die man sprach
in der dunklen Nacht im Gras
Doch mein Sinnen schafft allein
nicht das finden vom Mondenschein
für das bin ich doch losgegangen
doch der Himmel ist verhangen
und voll bangen
such ich ihn noch immer
seh nur Wolken voller Nacht
Wenn das so weiter geht
hab ich mich an des Wahnsinns Rand gebracht
Keinen blassen Schimmer ich nur seh
wo ist er denn oweh oweh
bald schon schlägt die uhr zur stunde
die es anzeigt meine Kunde
zu ihr gehen wollt ich munter
hätt den Mond im Arme unter
hielt ihn fest mit frohem Blick
doch noch ist er mir entrückt
und ich such suche weiter…
was mach ich bloss
Der Stundenzeiger eilt schon weiter
und ich sitze sinne nach
über kommend Unglück Schmach..
Am Ende hilft nur beten seufzen
so wird ich mich nun fügen müssen
Mit Gewissensbissen
eil ich hin zu der Geliebten
um ihr reinen Wein zu schenken
und ihr beichten
ich hab ihn nicht den bleichen Maimond
und herzzerreissend werd ich bitten
um ein Wort der Lieb auf ihren Lippen
So stand ich dann vor ihrer Türe
und besann mich meiner Schwüre
sie öffnet und erhofft
dass der Mond an ihre Türe klopft
Doch nur ich steh da und weine
Hoffnung schwindet und die Beine
werden schwach und schwächer
trockne Zunge
so viel zu mir als Herzensbrecher
schwankend meiner Sinne
ich steh und bete inniglich
Mond wo du auch immer bist
steh mir bei in meiner Frist
lass ihr Herz noch für mich pöpperln
und noch beben
hör ich mich erflehen
Die Tür sie öffnet sich so langsam
und ich werde ihr gewahr
der Holden Lieben im Gesicht
seh ich Milde statt Gericht?
Ist es wahr?
Ihre Wangen rötlich schimmern
in meinem Munde leises wimmern
und sie öffnet ihren Mund
tut sie mir nun Ärger kund
oder sieht sie’s ein
ich war zu forsch im meinem Schein
wird sie tadeln oder schweigen
mir den Weg nach Hause zeigen?
So öffnet sich die Tür
Liebster spricht sie lächelnd mir:
Du bist mir doch schon Mond genug.
Lieber Du als der da oben
bist mir wohl und teuer auch.
Unser Leben ist verwoben
mit dem Garn der Seligkeit.
Nun hör auf mit Deinen Klagen
und lass meine Lippen sagen
es war doch gar nicht möglich
dass du den Mond heut findest
hast du’s denn nicht gelesen
heut ist Neumond doch gewesen.
Es liess ihn letzte nacht der mond scheinbar nicht schlafen
Um vier war erwacht gezerre alter sünden zogen ihn
War er da oder schon dort
War er heimat ohne ort
War er wirklich oder gar
In alten häusern eingefangen
Die bilder huschten störend eilend an dem traumblick ohne spur
Keine zeit und keine karten keine masse keine uhr
Geschärft und lauschend war sein nehmen wahr und surreal zugleich
Ängstlich zwar doch ebenso auch held
Kind im saal und mann im feld
Namen leuchten auf voll sehnen
Licht und blitze aus gedanken
Fragen zweifeln hoffen ranken
Um den rebstock um die welt
Geisterhaft verlockend schienen nebel in sein frisch gemachtes bett wars jetzt oder noch gestern
War sie da oder schon fort
Und die helle launenhafte luna lachte sich den bauch
Ihr menschen seid gar seltne wesen
Bodenerdig und dem himmel gleichermassen zugewandt
Stockend oder rasend menschlich geister- mondhaft auch
Lasst euch eure träume stehlen aus dem netz von schall und rauch
Glaubt an bits und hofft auf coins
Wortgeplänkel statt der Wahrheit kriegsgetreibe statt der klarheit einer mondscheinhellen nacht und sie lacht und er
Nachtschweiss deckte ihn und kälte
Lies sich nieder ohne ruh
Keine mondfrau deckte ihn
Mit dem sanften nebel zu
Ohne zeit und ohne stimme fiel die losigkeit vom schlaf
In sein haupt und er vergass
Nicht der mond war seine plage
Es war die käsepizza die er ass…
Lwiw kiew charkiw – ich war nie da
Die mutter stammte
Von weiter oben aus dem preussenlande auch im osten
heute südlich stehen männer auf dem posten
Frauen auch, und die kinder schauen aus,
stehen an der türe
Ja ich friere
Angesichts der Not und angst.
Weiter noch im osten wohnt
Der brudermörder, thront
Auf Dem diktatorsessel
Fasselt etwas von der fessel
Die sein land umfängt
Er der eigne bürger:innen hängt
kanonenfutter schickt
Er der lügt, droht und unterdrückt
Nachbarn fürchten sich und bangen
Und sie hängen,
an dem land, ihrer mütter väter
voll von guter zeit geschichte
und ich narr? Sitze da und dichte
schau auf die fernsehbilder
die mir in das zimmer flimmern
zeigen häuser die zerstört
sehe leid und sehe waffen
höre viel und viel debatten
und verliere mich im hoffen, scheu
wird das land bald wieder neu?
Wird das mondlicht endlich wiederleuchten
zu den freiheitsliedern?
Laut gesungen, weil besiegt
Ist der dunkle lord im krieg
Scheint der mond den liebespaaren
Die die liebe wieder feiern, spüren
So wie bei uns
Wenn herz und herz sich sanft berühren?
Ich wünsch es euch von ganzem herzen
Euch allen, die ihr tragt die schmerzen
Die ihr tragt europas gut, die freiheit
Die ihr mutig euch behauptet
Unter feuer, bomben, not.
Lasst uns deshalb tief verneigen
Und den mut uns zeigen
Dort wo wir gefordert sind
Irgendwann wird in der nacht
Wieder mit dem mond gelacht
Und in neuen friedenszeiten
Wird er euch und uns begleiten
Bleibt im licht und tragt es weiter
Glaubt daran
Denn ist die nacht auch dunkel
Ziehn die sterne und der mond doch ihre bahn
Zeichen, gottes himmelsleuchten
Sollen euch die wege weisen
Zu den gräbern eurer lieben
In die dörfer, städte feld
Bis der friede wieder
in der ukraine
Tanzend seinen einzug hält.
im januar da steht der mond ganz in einem zeichen
neuanfang das alte jahr muss weichen
aber ehrlich so ganz und gar passt es noch nicht
das runde voll mondgesicht in meine unperfekte welt
es geht mir etwas schnell
so mussten in den einkaufsläden gutzli weichen
damit der osterhase platz und raum bekommt
die sterne an den strassenlampen lagen schon am boden …
traurig war das anzusehen, abgehängt versorgt, verstaut
wir halten uns nicht lange auf mit solchen dingen
drängen ringen frieden nieder
ist uns gar nicht mehr nach lieder …
guter mond bleib du doch da
lassen uns spüren es ist nah
dein licht und deine himmelsleuchte
und mir deuchte hör ich dich doch sagen
liebe menschen hört zu klagen
auf, schaut auf meinen himmelslauf
in dem rhythmus der gezeiten, in dem wechsel halb und voll,
auch bei sichel neumond bleibe ich
scheinbar nicht perfekt doch wunderbar
und so ist im januar
das alte meldet sich noch hin und wieder
der schnee vergraut doch frühlingslieder
machen schon dir runde, ganz leise zwar doch nicht vergessen
und sind die menschen auch bessesen dem tempo huld und lob zu zollen
wir sind mehr als dieses wollen
mond du bleibst im Januar nicht verborgen denn trotz Loch in diesem monat
versteckst dich nicht darin
und sollten wir nicht auch nach oben, statt in den sand zu schaun in dem wir stecken
schaun und loben was wir haben, was wir sind
mondgesicht und sternenkind
regentropfen, sonnenschein
windgeheul und lichterschein
schön du mond dass du uns zeigst,
dass die zeit geschenk und keine ware
denn das wahre ist und bleibt
denn
ist der mond nur halb zu sehn
so ist er dennoch rund und schön.
so sind wohl manche sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre augen sie nicht sehn.
Sanft ein licht
Inmitten unwirklicher zeit
Auf ein gesicht
Noch im dunkel
Noch in vorzeit
Noch ist keine stunde
Noch und doch
Ist es jetzt schon und war und wird es sein
Immer
Ein schimmer im gesicht des kindes
Lässt uns erinnern
Lässt uns trotz des wimmerns
Nicht verzagen
Das sagen der frau war ein ja
Nicht ohne wenn und aber
Doch die frage war die antwort
Ob es ihn gibt
Ob es sie gibt die alles übersteigende würde des menschen
In einer mondnacht scheint sein schimmer auf die frau
In einer Mondnacht scheinte sein schimmer aufs kindgesicht
Verstellt
Verstallt
Verborgen
Geborgen
im zerbrechlichen stroh – engel? Hirten? Irgendwo …
der raum blieb dunkel, blieb kalt,
wie im waffenwald der kriege
in heimen eng beschaffen
kinder in den Ecken
in düsternis von ahnung …
Er bricht hervor
Der sonne klarer schein
Der mond spiegelt es wider
Dir maria singen sie die lieder
Du gabs ihn wider den schein
Der mond ist der sonne spiegel
Wir menschen sind wie sie
Spiegeln wider was empfangen
Sonne in die nacht des lebens
In die dunklen winkel unserer welt
Erhellt
Durch unser mond sein
Es war ein schimmer im gesicht des kindes
Damals
Trotz blinder wut
Menschen konnten ihn sehen
Lasst das schimmern nicht vergehen
Lasst die menschen sehen
Spüren und erfahren
Diesen schimmer
Ein schwerer Stand, den du da hast
Im Monat der mit einem Nein beginnt:
NO-vember heisst es doch
Es scheint fast so als schien die Welt
Im Totenmonat abzusterben.
Das Laub verliert den goldnen Glanz
Der Nebel lässt uns frösteln
In Sursee köpfen sie die Gans
Im Iran regiert das Gestern
Das Leid lässt uns gar manchesmal verstummen
Und Klimafreunde vermummen
Sich, um ihre Absicht aufzuzeigen
Egal wie ihr denkt, als Mond wirst du nicht schweigen
Beleuchte ruhig die Not der Welt
Dass man sich näher ist als andern
Im Portemonnaie da fehlt das Geld
Das Klima ist am wandeln
Es wird uns fordern und wer weiss
Ob du am Ende leuchten wirst
Als voller Mond oder gar, der Teuerung geschuldet
Du nur noch drei viertel voll bist, so gedacht,
an der nächsten Vollmondnacht.
Sie spricht: Du bist im Volkes Sinne nicht so königlich, nicht so strahlend,
ehr ruhig und voll der Demut,
suchst nicht den Tag, den ersten Platz,
lässt dich ungern feiern,
man mag sich wundern, man mag staunen,
Warum bist du nicht grösser, warum die Launen,
Ich steh am Fenster des Palastes,
hell scheinst du in den Saal des Thrones
und ich frag mich ob des Lohnes
war mein Wirken durch die Zeit, genug gewesen für die Ewigkeit?
Kriege kamen, Kriege gingen, Frieden suchend, Frieden ringend
Herrscher und auch Herrscherinnen säumten meine Schwelle
Primeminister und auch -rinnen liessen sich von mir beraten
Manche gingen auch auf Raten
Doch was sieht das Volk in mir? In dir? Bin ich Sonne oder Mond?
Ich bin nicht der Sonnen Königin, so wenig du, der blasse Treue,
Nacht erhellen, voll aufs Neue.
Wir sind uns gleich in vieler Hinsicht,
spenden auch im Dunkeln Licht,
so wie Menschen, die nicht vordergründig,
hintersinnig
scheinen mögen.
Uns ists wichtig mehr zu schenken, Spiegel sein des grossen Lichtes
Spiegel sein und Gottes Scheinen
weitergeben und nicht meinen
Nur im Vordergrund zu sein.
Sein ist mehr als blosser Schein.
Wir sind, du Mond, ich Queen, Wesen, die stets sind,
trotzen Wetter Regen Wind,
trotz all der Finsternisse, Kümmernisse.
Heute scheint dein Licht ins Fenster – wenn du heute aufgehst in der Nacht
Hab ich mich aus dem Staub gemacht,
in die Himmelspähren mögen mich Engel leiten und du Mond,
schön, dass du mir beiewohnst.
So wie allen müden Seelen, auch die Kranken tut dein Licht sanft umspielen.
Ich mag ruhn, du wirst es nicht,
Suchst uns weiter mit dem Licht,
dunkle Wege zu erhellen, und Gebeugte aufzustellen.
Ja in dieser Weise bist du Gottes grosse Gabe an uns Menschen und ich sage, lasst euch weiter inspirieren von dem milden Licht der Leuchte
aufgehängt am Firmament mit den Sternen und Planeten zeigt ihr
die grosse Kunst der Schöpfungskraft.
In uns selbst ist Mondenstaub und Sternenerde
– deshalb Mensch sei keine Herde
Sei du selbst mit aller Kraft
Die im Leben Gutes schafft.
Damit bist du wahrlich königlich,
wie der Mond und auch wie ich.
vergesst nicht den Mond, das sanfte Licht
vergesst ihn nicht
mag er auch vom Blute rot
hoch über Feldern Städten stehn
im Osten Westen
könnt ihrs sehn
er ist voll Trauer all des Leids
ist voll Sorge und erbleicht
wenn Gewalt sich bricht die Bahnen
können wir nur schwach erahnen
was es ist
des Menschen Sehnen
nach des Mondes sanften Licht
vergesst ihn nicht
den Mond
vergesst ihn nicht
Hinterm Mond, scheints unbewohnt, scheints nicht helle, sondern dunkel,
mag es sein nur ein Gemunkel,
wer dort wäre
und die Fähre,
USA oder China,
warn nie da,
auch nicht auf der hellen Seite des Trabanten
trafen sich die Astronanten
und das Dunkel hintendran?
wer sitzt jetzt dort, das ist die Frage
vielleicht die Leugner unsrer Tage
Corona? fragen sie verdutzt
– hab’ ich nie gesehen – wird doch nur benutzt,
um die Diktatur zu stärken
jetzt mal ehrlich, Diktatoren, Stalin Hitler und Kim Jong Un, in einem Atemzug mit Bern,
ist das nicht ein wenig Hirn?
und liegt das nicht wirklich fern, jenseits aller Entitäten,
und ganz offen ohne sie
gäb’ es eine Anarchie, jeder Kanton, jeder Mensch wäre,
so hört ich neulich, selbst das Volk und souverän
wer mag das noch ganz verstehen
also noch einmal zurück zum Mond
ist der Rückteil nun bewohnt?
geistig schon da bin ich sicher
Verschwörungen brauchen keine Geistes Lichter
da reicht die Funzel aus der Gerüchte Küche
um das bisschen zu erhellen,
um sich eins zu fühlen mit Gesellen,
die gern unklar, im Dunkeln trans– und disponieren
und dann lauthals intrigieren
Angst und Schrecken nähren sich
nicht vom hellen Mondgesicht
eher von den dunklen Kratern
voll besetzt mit Potentaten
die mehr forderten als taten
und geschweige denn dran interessiert
dass im Hellen man agiert
denn im Dunkeln, wussten schon die Alten,
lässt sich prima munkeln und verwalten
Gibt es einen Katzenhimmel
mit Mäusen Hunden ein Gewimmel
Ohne Jagd und Angstgewimmer
Ohne Sieger und Gewinner
Ohne Autos oder Strassen
Oder anderen Gefahren
Und am Futter sparen
Sollt ihr auch nicht dort
denn die Liebe eurer Menschen
Und die Güte Gottes
schuf euch diesen Ort
Wo der Himmel ist? Ich weiß nicht sicher, doch
Eine Handbreit weg von unserer Heimat
Die wir uns ersehnen, die du Paula
Mir und uns, und auch dir
Schon auf Erden hier
Erleben konntest
Ja du warst ein Katzentier
Kein Mensch doch eine Freundin immer mehr
Du suchtest und du fandest uns
Das Offene Pfarrhaus Kirche Platz
Auf Schritt und Tritt
Kamst in die Kirche mit
Und ins Büro
Sasst bei Sitzungen dabei
tratest auf im Zirkuszelt
als ich vom Mond erzählt
grade eben noch in diesem Oktobermonat …
zwei Jahre waren dir
gegönnt, und mir
ohne dich da fehlt wer hier,
du Paula liebes Katzentier.
Woher du kamst, vom hinterm Mond vielleicht
und nun hast du ihn erreicht? den Mond
ich schaue hoch ob du da wohnst
und wenn ich schaue
hör ich leise dein Miaue
MOND
Mond du alter spiessgesell,
Bist hold mir, hoff ich immer
Seh ich heut deinen blassen schimmer
Den ich oft nicht mehr habe
Klammer ich meine keinen! Blassen schimmer klammer zu
Von so manchen dingern
Doch ich red gern munter weiter
So wie du scheinst
Bewölkt und heiter
Bitte Dein gesicht uns zeige
wenn wir schaun vom Turm ins weite
All, um dich zu suchen
Hör ich da, wen leise fluchen?
Ob des schlafes not
wenn du Am himmel stehst so voll und rund?
Ist das ungesund
Kann man dir trauen?
Oder ist es zeit gar abzuhauen?
Nein noch besser ist es bier zu brauen
Wenn du ganz voll bist
Dann bin ichs auch
Vom anblick und vom hopfen auch
Und dann schau ich dich aufs neue
Und entdecke in dir viel wort und themen
Die ich mir jetzt vor will nehmen
Das erste wort ist kürzel für den tag
der deinen namen mag
MO
Oh Montag, du bist uns so einer
Als schüler mag dich keiner
Und auch lehrer scheinen oft
Gänzlich unverhofft am Montag in der klasse
Ohne selbe aufzutauchen
Aus der endzeit Wochenende
Tut mir leid, doch es geht weiter
Erst die rente
Bringt dir auch das lange wochenende ohne klag
Und ohne neuen schul Montag
MO(H)N
Das zweite wort in dieser reihe ist der Mohn
Und der ist doch eng mit dir verwandt
Schlaf und mond
Schlaf und mohn
Schlafmohn oder Papaver somniferum
Bietet uns das opium
Das uns sanfte träume schenkt
und auch oft das hirn verrenkt
so mancher süchtge ist in diesem sinne
eng verwandt mit uns die wir den mond ersehnen
uns süchtig suchend aus dem fenster lehnen
um sich trunken machen wollen
von dem mond dem vollen
und die klatschmohn blüte scheint
auch mit dem blutmond eng vereint
ein weiteres zeichen enger freundschaft
zwischen mond und mohn
drum höre sohn
wenn du hilfe suchst bei schlaf problemen
nimm nicht opium oder Drogenen
ess lieber mohnkuchen und warte
bis die lider schwer von selbst
müde werden
und lass den mond den schlaf bewachen
hier. Auf erden
doch nicht schon jetzt
jetzt kommt das dritte wort am mikrophon
es ist das kurze wörtchen on
ON
Schalt mich an, mache mich hell
Lass es leuchten, dreh sie auf die musik
Mach schon, schalt auf on
Aufgeweckt und angesteckt ist es in seiner kraft
Ein wort das grosse wirkung schafft
Nur zum beispiel
Kennt ihr noch das video von genesis mit reagen und co? Land of confusion in dem die nächste szene spielte?
Ist der schalter rot und klein
Auf dem nur on steht ganz allein
Und ist er an einem bette platziert,
das putins oder donalds namen ziert
Und in geistlicher umnachtung er ihn drückt, und keiner gibt drauf acht
Dann liebe freunde, gute nacht
Dann wird selbst dem monde bange
Knallen hier Raketen lange
Und der kleine schalter on ist verdampft
Und wir alle ruhen sanft
Was so ein kleines wort kann bieten,
drücken ihn solch grosse nieten
…
OM
MOND Das vierte wort aus dir geboren
und auch die folgenden, die ich euch biet und euren ohren
sind – ausser einem – sanft, gar sphärisch atmosphärisch, zauberhaft und religiös
das erst sogar prätensiös
Om, ommmmmmmmmmmmmm
Und hier zitier ich frei und wahr
Aus dem wikipedia
Om ist eine Silb, die bei Hindus, und Buddhisten heilig gilt.
Der Laut ist eng verbunden
mit dem tiefen Klang des shankha-Schneckenhorns.
Vielen Mantren, die aus mehreren Wörtern bestehen, wird die Silbe Om vorangestellt,,
Der Klang steht für den transzendenten Urklang, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Es bezeichnet die höchste Gottesvorstellung, das formlose Brahman, die unpersönliche Weltseele. Diese umfasst das Reich der sichtbaren Erscheinungen und das Reich des Transzendenten.
Om ist das umfassendste und erhabenste Symbol der hinduistischen Metaphysik und wurde zum ersten Mal in den Upanishaden verwendet. Später wurde Om als die Verbindung der drei Klänge a, u und m zum Objekt mystischer Meditation. Unter anderem symbolisiert es die Triade von Vishnu, Shiva und Brahma. Es korrespondiert mit den Zuständen des Wachens, des Träumens, des Tiefschlafs und der tiefsten Ruhe. In allen hinduistischen Religionen gilt es als das heiligste aller Mantren.
Was soll ich noch sagen
Lassen wir es wirken
Ist es doch ein klang der gut zum monde passt
Vielleicht in einer vollmondnacht verfasst?
oooooommmmmm
OZ (umgedrehtes «N»“)
Nach dieser weitung des bewusstseins
sind wir eins
mit raum und klang, und ich warte nicht mehr lang
komm ich zum fünften wort an dieser stelle
ein wort das sich erschliesst, verehrte dame werter herr setzt ihr davor: Zauberer
der Zauberer von oz
wer kenn ihn nicht den film, als in europa krieg begann
sich in dn usa man sich besann, und sich eine welt erträumte, frei von enge frei von zäunen
eine welt jenseits des mondes, überm regenbogen
und sie besang mit solchen worten
die ich hier zum besten gebe
beginne mit dem filmzitat- das übergeht ins liedchen zart…
Someplace where there isn’t any trouble…
… do you suppose there is such a place, toto?
There must be. it’s not a place you can get to by a boat or a train.
It’s far, far away …
Behind the moon
Beyond the rain
Somewhere, over the rainbow, way up high,
There’s a land that i heard of once in a lullaby.
Somewhere, over the rainbow, skies are blue,
And the dreams that you dare to dream really do come true.
DOM
Das nächste wort es ist das sechste
Und ein schelm ist der hier meint
Das wäre absicht dieses wort an sex(chs)ter stelle DOM
Nein es ist zuerst einmal ein kirchenraum ein grosser saal erfüllt von. Lieblich musik, wenn orgelpfeifen und auch chöre erklingen lasssen
Himmelsheere gleich
Wie engel raum und herzen füllen
Dazu ein gutes wort der predigt
Das dann wirkt im stillen fort
Solch ein ort ist hier die rede von
Solch ein ort ist ein Dom zeichen einer grösseren macht
Wenn auch durchs menschen hand gemacht
Dient es doch dem dank und preisen und es lässt sich leicht beweisen
Ist ein dom für viele seelen ein beseelter ort
Und ohne quälen darf man sich geborgen wissen
Ob all des betens kerzenlichter
Ein ort für fromme und für dichter
Für suchende und fragende
Für schwer am leben tragende
Für dankende und liebende
Als das ist dom und kann es sein
Lässt man sich auf das wirken ein
Das über jahrhunderte gewachsen und erbaut
Offen bleibt für den der glaubt
und den der zweifelt.
Doch ohne witz kommt nicht nicht aus
Sprech ich von diesem heilgen haus
Nur eine silbe und er dom
Ist mit rom nicht mehr konform
Setzt ich die silbe Kon davor
Schmerzt so manches bischofsohr.
Oh bischöf päpste lasst euch sagen
Bleibt fachleut für die heilgen fragen
Und lasst den anderen ihr wissen
Wenns um sex geht ist es besser
Man geht zur fachfrau fachmann als zum papst
Und wer verhüten will mit mass
Tut gut dran genau zu hören von wem kommt was
Entfelder Adventsnachmittag 24
Entfelder Adventsnachmittag 2024
Pünktlich zu Beginn der Adventszeit fand am Samstag, 30. November unser traditioneller Adventsnachmittag statt. Dieses Jahr war es schon eine logistische Herausforderung 116 angemeldete Kinder geordnet und beim Basteln der Weihnachtsdekoration und der -geschenke sowie beim Hören der Weihnachtsgeschichten in der Adventsoase in der Kirche abwechslungsweise zu begleiten. Dank dem beherzten Engagement vieler freiwilliger Begleitender und des gesamten Pfarreiteams gelang dies reibungslos.
Als Höhepunkt des Adventsnachmittags besuchte uns St. Nikolaus, dieses Jahr mit drei Schmutzlis und zwei Eseln. Im gemeinsamen Gottesdienst erzählte er den Kindern viele interessante Geschichten aus seinem Leben.
Und zum krönenden Abschluss lud der mit Glühwein, Punsch und köstlichem Gebäck reichlich gedeckte Buffet-Tisch vor der Kirche die zahlreich anwesenden jungen Familien, Grosseltern und übrige Gäste ein, den Abend im Austausch und Kennenlerngesprächen auszuklingen. Ein wahrlich wunderbarer generationenübergreifender Start in die Adventszeit.
Und ohne das grosse Engagement des Pfarreiteams und ohne die zahlreichen helfenden Hände von Jung und Alt wäre dieser Anlass in diesem Umfang gar nicht möglich gewesen.
Herzlichen Dank und vergelt’s Gott!
Samuel Behloul
St. Martins Adventsoase
Ab dem ersten Advent und bis zum 7. Januar 2025, jeweils von 8 bis 20 Uhr lädt die St. Martins Adventsoase in der Kirche Erwachsene und Kinder zum Verweilen ein. Lassen Sie sich von der adventlichen Stimmung verzaubern. Verschiedene Texte, Geschichten und Wegbegleiter zum Mitnehmen laden Sie ein, sich auf Weihnachten einzustimmen. Jede Woche werden neue Geschichten in der Oase zum Lesen aufgelegt.
Besuchen Sie unsere auch dieses Jahr wunderschön gestaltete Oase, schreiben Sie Ihre Gedanken und Anliegen auf Papiersterne und Karten, legen Sie diese in die Krippe und schenken Sie sich einige Momente der Ruhe und des Innehaltens. An Weihnachten wird dann aus der Adventsoase eine Weihnachtsoase. Mit den von Ihnen bemalten und beschrifteten Sternen werden wir unseren Christbaum in der Kirche schmücken und unsere Anliegen dem Christkind anvertrauen.
Das Pfarreiteam freut sich auf Ihren Besuch.
Entfelder Abend der gelebten Ökumene
Ein Abend der gelebten Ökumene
Am Sonntag, 17. November um 17 Uhr lud die Gruppe Kreaktiv zu einem Gospelabend in der St. Martin Kirche mit dem Gospel Choir «Simama» ein. Der Name des Chors steht für den zentralen Auftrag des christlichen Glaubens. In der Swahili Sprache bedeutet Simama «Steh auf!» und nimmt den direkten Bezug auf die Worte Jesu, die er zu dem Gelähmten im Matthäusevangelium (9, 5-6) sprach: »Steh auf und nimm deine Trage…, denn du bist geheilt!«
Aufzustehen und die heilende Nachricht von Jesus in die Welt hinauszusingen – darum geht es den Simama-Singers. Und in der Tat, als Christinnen und Christen haben wir so viele Gründe aufzustehen, unsere Stimmen zu erheben, Wort zu ergreifen und die heilende Botschaft Jesu in einer so ungewiss gewordenen und von vielem Unheil heimgesuchten Welt hinauszutragen – oder eben auch hinaus zu singen. Die vielen bekannten, aber auch die von den Mitgliedern des Chors selbst komponierten Lieder, wurden gesanglich und musikalisch nicht nur technisch professionell und stimmungsvoll vorgetragen. Das zahlreich anwesende und konfessionell durchmischte Publikum durfte auch viel von grossem spirituellem Tiefgang des Gesangs mitnehmen. Im Anschluss an das Konzert lud die Gruppe Kreaktiv zum feinen Apéro im Pfarreizentrum ein.
Herzlichen Dank allen die zu dieser wunderbaren Feier der Ökumene in St. Martin Entfelden beigetragen haben. Samuel Behloul.
Berge, Bibel und Kaiserschmarrn
Am 26.8.24 standen die Teilnehmer für die Oberentfelder 60+Ferien nach Viktorsberg in Vorarlberg gut gelaunt vor der Kirche parat zur Abfahrt. Leider mussten 3 Teilnehmer die Reise kurzfristig wegen Krankheit absagen, sodass am Ende nur 16 Teilnehmer die Reise antreten konnten. Mit einem Kleinbus und einem Auto traten wir die Reise unter der Leitung von Pfarrer Andy Wahlen von der reformierten Kirchgemeinde Oberentfelden und dem Leiter der katholischen Pfarrei St. Martin Entfelden Samuel Behloul an. Die Reise verlief wie gewohnt problemlos. Da das Hotelrestaurant am Montag Ruhetag hatte, machten wir die Mittagspause bereits in Feldkirch. Nach knapp einer halbstündigen Fahrt erreichten wir oben in der Höhe das Hotel Viktor in Viktorsberg. Hier genossen wir nun die tolle Aussicht auf die Schweizer Berge, wie Hoher Kasten und Säntis, sowie auf das im Tal liegende Feldkirch. Nach Zimmerbezug und Hotelbesichtigung blieb noch etwas Zeit für einen kleinen Erkundungsspaziergang.
An der tradionellen Abendandacht, anschliessend an das feine Abendessen, wurde nach der Vorstellungsrunde das Thema der Woche vorgestellt. Dieses Jahr war es der Umgebung angepasst – wie könnte es hier auch anders lauten – „Berge der Bibel“. Berge spielen in der Bibel eine grosse Rolle. Wie die Berge Sinai, Karmel, Zion und natürlich auch Golgatha. Wie üblich, waren die täglichen Andachten im Wechsel zwischen den beiden Seelsorgern mit Gitarrenbegleitung von Andy Wahlen.
Dank der Halbpension, und den eigenen Fahrzeugen konnten wir natürlich auch grössere Ausflüge unternehmen. Da am Dienstag in Feldkirch Markt war, ging unser erster Ausflug dorthin. Der Markt war zwar klein, aber in Feldkirch gab es trotzdem viel zu besichtigen. Nur die Suche nach einem Restaurant, in dem es Kaiserschmarrn gab, dauerte für einige etwas länger…
Der Mittwochausflug führte uns zum Lünersee. Als wir bei der Talstation der Bergbahn ankamen, waren wir erstaunt von dem überfüllten Parkplatz. Aber zum Glück hatten unsere Fahrer die Idee, aus dem Kleinbus und dem Auto eine Buslänge zu zaubern um dann ganz oben einen Busparkplatz zu belegen. Mit der Lünerseeseilbahn ging es dann nach oben zum Stausee. Je nach Fitnesszustand wurde der See von den Teilnehmern entweder ganz umrundet oder teilweise begangen. Dafür gab es aber im Bergrestaurant einen feinen Kaiserschmarrn.
Anderntags stand das Grosse Walsertal auf dem Programm. Hier stand in Sonntag (so heisst der Ort, auch wenn wir am Donnerstag da waren) auch wieder eine Seilbahn zur Verfügung, um in die Höhe nach Stein zu kommen. Die Aussicht hier war wieder herrlich. Allerdings gabs dann im Bergrestaurant keinen Kaiserschmarrn.
Der nächste Tagesausflug führte uns nach Laterns, wo wir im Sessellift die Fahrt zur Gapfohlalpe so richtig geniessen konnten. Auch hier wurden je nach Fitness kleinere oder grössere Wanderungen gemacht, nachdem wir gemeinsam den kleinen Bergsee umrundet hatten. Am Schluss trafen wir uns alle im Bergrestaurant wieder. Die Abende wurden dann wie üblich, fleissig zum Spielen genutzt.
Nach der letzten Andacht am Samstag ging es leider schon wieder Richtung Heimat, wo wir gegen Mittag wieder heil und mit viel Erinnerungen angekommen sind.
Den Organisatoren gilt unser herzlicher Dank für die tollen Tage.
Die nächsten 60+-Ferien sind dann vom 1.-6. September 2025 am Lago Maggiore (auf italienischer Seite) – jetzt schon vormerken!
Leo Becker
Umgestaltung Aussenraum
Neubepflanzung Aussenraum
In unserem Konzept zur Biodiversitätsförderung, welches wir durch das Naturama 2022 erstellen liessen, sind insgesamt 14 Massnahmen rund um Kirche und Pfarrhaus vorgesehen. Wir haben davon in den letzten Jahren schon mehr als die Hälfte umgesetzt. Die Neubepflanzung der Böschung beim Kirchensaal an der Südfassade der Kirche ist nun ein weiterer Umsetzungsschritt. Schon jetzt sieht die Böschung um einiges lebensfreundlicher als aus vorher. Anstelle des unwirtlichen Cottoneasters stehen den Insekten ab sofort diverse einheimische Staudenpflanzen zur Verfügung.
Heidi Emmenegger


Vogel-Wohnung zu vermieten
Vogel-Wohnung in St. Martin Entfelden zu vermieten
Seit kurzer Zeit steht eine Neubau-Vogelwohnung, Architektur Eigenbau NVOE, auf unserem Walnussbaum zur Verfügung. Einem Nestbau z.B. für ein Meisen – Paar steht nichts im Wege. Vielleicht wird noch jetzt oder im nächsten Frühling eine Vogelschar darin gross gezogen. Herzlichen Dank an die Sponsoren Daniela und Michael vom Natur-und Vogelschutzverein Oberentfelden. Wir freuen uns, wenn sich vermehrt auch Vögel wohlfühlen auf unserem Areal.
Nahrung bieten ihnen unsere Sträucher wie Liguster, schwarzer Holunder, Pfaffenhütchen, Strauch-Geissblatt, Maulbeere, Heckenrose, Stechpalme, Efeu, Kornelkirsche, Weissdorn.
Madeleine Adler, Umweltteam
Gefährlicher als die Atombombe?
Gefährlicher als die Atombombe?
Am 2. Mai lud die Gruppe Kreaktiv zum zweiten Vortrag aus der Reihe «Fluch oder Segen? Künstliche Intelligenz» im Pfarreizentrum St. Martin Entfelden ein.
Der Referent war Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger, Professor für Theologische Ethik und Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Er sprach zum Thema «Haben Maschinen eine eigene Moral? Künstliche Intelligenz aus ethischer Perspektive.» Dass auch dieser zweite Vortrag zahlreiches Publikum anlockte, zeigt, dass nicht nur die Frage nach scheinbar technisch grenzenloser Machbarkeit der KI, sondern auch die Frage nach einem ethisch verantworteten Umgang mit ihr interessiert.
Folgender Fragekomplex lag dem Vortrag zugrunde: Welche Grenzen sollten für KI gelten? Wie kann der Schutz der Menschenrechte gewährleistet werden, wenn KI die menschliche Entscheidungsfindung ersetzt?
Der Referent verstand es meisterhaft, die brennenden ethischen Fragen im Zusammenhang mit der KI an zahlreichen Beispielen aus dem täglichen leben zu erklären. Die KI ist nicht nur in Fragen des Datenschutzes relevant, sie verletzt auch Menschenrechte. Der Referent wies vor allem auf den erstaunlichen Umstand hin, dass es trotz immer grösser werdendem Einfluss der KI auf unser Leben, noch nicht einmal im Ansatz eine spezifische rechtliche Regulierung in diesem Bereich gibt. Kirchschläger fordert deshalb eine globale Überwachungsbehörde für KI-Technologien, und zwar in Form der Schaffung einer Internationalen Agentur für datenbasierte Systeme (IDA). Mit diesem Vorstoss findet er, wie er es beispielhaft zeigte, ein immer breiteres Gehör, nicht nur bei zahlreichen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen, sondern sogar auch bei der UNO.
Die Aufgabe der IDA wäre eine globale Aufsichts- und Regulierungsbehörde, ähnlich der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im Nuklearbereich. Kirchschläger zitierte in diesem Zusammenhang den Techmilliarder Elon Mask, der die KI gemäss einer Interviewaussage für gefährlicher als die Atombombe hält und selbst regulatorische Massnahmen fordert. Die von Kirchschläger ins Leben gerufene IDA hat zum Ziel, die Menschenrechte, Sicherheit und friedliche Nutzung von KI zu fördern und dient zusätzlich als Plattform für die globale technische Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Transformation.
Die angeregte und lange Diskussion, die auf den Vortrag folgte zeigte, wie hochaktuell und wichtig die Beschäftigung mit Fragen eines ethisch verantworteten und Menschenrechte bewahrenden Umgangs mit KI ist.
Herzlichen Dank der Gruppe Kreaktiv für die organisatorische Arbeit bei der Realisierung der zweiteiligen Vortragsreihe zur KI.
Samuel Behloul.
Verbunden mit Jesus
Entfelder Erstkommunion›
Entfelder Erstkommunion 2024
Unter dem Motto „Wir bringen Frucht verbunden mit jesus“ haben 16 Kinder am Sonntag 28.04. ihre erste Kommunion empfangen.
Wir gratulieren den Erstkommunionkindern und wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute und Gottes reichen Segen.
Herzlichen Dank allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Erstkommunion-Feier mitgewirkt haben: Regens Dr. Agnell Rickenmann für die Feier der heiligen Messe und sein geistreiches und zu Herzen gehendes Predigtwort, bei dem ihn sein 60-jähriger Teddybär und die Erstkommunionkindern engagiert unterstützt haben. Das Motto der Erstkommunion «Wir bringen Frucht verbunden mit Jesus» konnte dadurch sehr treffend veranschaulicht und erklärt werden. Besonderer Dank auch Pascale Lenzin, die die Kinder im Unterricht auf die Erstkommunion vorbereitet hat und der Pfarreiseelsorgerin Ana Behloul, die sie dabei fachlich begleitet und unterstützt hat. Für das Fotografieren in der Feier danken wir herzlich Kurt Geisseler. Der Gruppe Gemeinschaft herzlichen Dank für die Vorbereitung und den Ausschank des Erstkommunion-Apéros.Und last but not least, ein ganz grosser Dank gilt den Erstkommunionkindern für ihr wunderbares Mitwirken im
Gottesdienst und den Eltern für ihre liebevolle Begleitung und Unterstützung der Kinder.
Folgende Kinder haben die Erstkommunion empfangen:
Balaj Julia, Berisha Lorik, Berisha Alex, Chillà Laura, D`Arco Keano, Fugel Emilie, Hufschmid Elin, Iozzo Tamara, Mikael Noah, Puleio Nathan, Qeta Lionel, Stadler Lara, Svetel Matteo, Svetel Eloy, Wüthrich Yannick, Zihlmann Finja.
Projektchor
St. Martins Singspatzen
Als «Singspatzen» haben wir schon tolle Auftritte erlebt.
Hast Du Lust, bei unseren nächsten Auftritten mitzumachen?
Bist Du über 6 Jahre alt und hast Freude am Singen?
Bist Du bereit, zuhause ein wenig zu üben?
Dann mach mit und melde dich als Sängerin oder Sänger an! Fünfzehn Kinder machen bereits mit.
In unserem Projektchor üben wir vier bis sechs Lieder, die wir zum Schulschluss «St. Martin trifft sich» vor den Sommerferien, zum Schulanfangsgottesdienst nach den Sommerferien, dem «Suppentopf», dem Krippenspiel zu Weihnachten und bei weiteren Familiengottesdiensten unter dem Jahr vortragen werden. Damit die Lieder schön klingen, üben wir einige Male an einem Samstagmorgen von 9 bis 12 Uhr.
Bist Du dabei?
Teilnehmen können alle Kinder ab 6 Jahren
Leitung
Pascale Lenzin, Florian Lorenzana und Anna Maria La Malfa
Erobert die KI die Welt?
Rückblick zum ersten Vortrag›
Die Welt wird (noch) nicht von künstlicher Intelligenz erobert
Am 20.03.2024 fand der erste Vortrag aus der Reihe «Fluch oder Segen? Künstliche Intelligenz» im Pfarreizentrum St. Martin statt.
Der vollbesetzte Martinssaal und das altersgemischte Publikum waren ein deutliches Zeichen dafür, dass das Thema der KI die Menschen nicht nur interessiert, sondern auch beschäftigt.
Nach der Einführung durch Samuel Behloul referierte Prof. Dr. André Csillaghy, Leiter des Instituts für Data Science an der FHNW in Windisch Zum Thema «Die Welt wird (noch) nicht von künstlicher Intelligenz erobert». Der Referent verstand es meisterhaft ein äusserst komplexes Thema einem breiten Publikum in verständlicher und humorvoller Art zu vermitteln. Die Geschwindigkeit in der Entwicklung der KI ist tatsächlich atemberaubend und für nicht Wenige auch besorgniserregend. Wie können wir ein kritisches Bewusstsein entwickeln? Entlang dieser Fragestellung bewegte sich der Vortrag. Prof. Csillaghy veranschaulichte an zahlreichen Bild- und Videobeispielen, wo die KI den Menschen nutzt und wie sie auch in Zukunft unser Leben positiv und grundlegend verändern wird. Der Referent verwies aber auch auf die problematischen Aspekte der Entwicklung der KI, vor allem im Bereich des Datenschutzes und der Manipulation von Informationen. Hier gelte es auf internationaler Ebene Kriterien für eine ethisch verantwortbare Entwicklung und Nutzung der KI zu entwickeln.
Worin diese Kriterien bestehen sollen und auf welchem Wertesystem sie international entwickelt werden können, diese Frage überliess Prof. Csillaghy dem nächsten Referenten, dem Ethiker Prof. Dr. Peter G. Kirchschläger von der Universität Luzern. Er ist unser Gastreferent am 2. Mai 2024, um 19 Uhr im Pfarreizentrum St. Martin und spricht zum Thema «Haben Maschinen eine eigene Moral? Künstliche Intelligenz aus ethischer Perspektive» Herzliche Einladung.
Samuel Behloul
Eltern-Kind Tag mit Taufgelübdeerneuerung
in Entfelden ›
Eltern-Kind Tag mit Taufgelübdeerneuerung
Der Eltern-Kind Tag ist ein wertvoller Bestandteil des Erstkommunionweges und bietet Kindern und Eltern die Gelegenheit, Gott im gemeinsamen Beten, Singen und kreativen Tun zu entdecken.
Am Samstag 17. Februar durften unsere diesjährigen Erstkommunionkinder in verschiedenen Ateliers im Pfarreizentrum und in der Kirche sich mit dem Thema „Wir bringen Frucht, verbunden mit Jesus“ auseinandergesetzt. Sie haben die Lieder für den Erstkommuniongottesdienst eingeübt, das Wandbild und die Dekoration zur Erstkommunion gebastelt, die Erstkommunionkleider anprobiert und verschiedene wichtigen Informationen auf dem Weg zur Erstkommunion erhalten. Am Abend im Familiengottesdienst um 18.15 Uhr haben die Kinder mit ihren Eltern und Pfarreiangehörigen die Taufgelübdeerneuerung gefeiert. Mit ihren grosszügigen und kreativen Backkünsten haben die Eltern für ein sehr ansprechendes und feines Buffet gesorgt. Herzlichen Dank allen, die zu diesem sehr gut gelungenen Anlass beigetragen haben.
Versöhnungsweg der 4. Klasse
in Entfelden
Aschermittwoch und Versöhnungsweg der 4. Klasse
Mit dem Aschermittwoch am 14. Februar begann für uns Christinnen und Christen die Fastenzeit, unser Sechswochen-Weg in die Karwoche und in den Tag der österlichen Auferstehung. Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse haben sich im Religionsunterricht auf das Sakrament der Versöhnung vorbereitet.
Gemeinsam mit einer Begleitperson, die sie jeweils selber ausgewählt haben, begingen sie am Nachmittag des Aschermittwochs im Pfarreizentrum den Versöhnungsweg mit verschiedenen Stationen, an denen sie ihrem Alter entsprechend über das eigene Verhalten nachgedacht und zur Sprache gebracht haben, was sie bewegt und beschäftigt. Auf violette Blätter haben sie alles aufgeschrieben, was sie belastet, was in ihrem Leben nicht in Ordnung ist.
In der gemeinsamen Schlussfeier im Aschermittwoch-Gottesdienst mit allen Pfarreiangehörigen um 19.30 Uhr, der beim Feuer vor der Kirche begann, durften die Kinder die violetten Blätter ins Feuer werfen. Durch die Verbrennung der Blätter wurde symbolisch Altes losgelassen und Neues begrüsst. Das Feuer hat eine doppelte Wirkung, eine zerstörende aber auch eine reinigende, aufbauende Wirkung, das Feuer mit seiner bewegten und himmelwärts weisenden Flamme erzählt von der Erfahrung, dass Gott uns Menschen nahe ist und uns bei allen Höhen und Tiefen unseres Lebens begleitet und uns immer wieder eine neue Chance für einen Neuanfang gibt.
Der Gottesdienst wurde von den Kindern selber wunderbar gestaltet.
Herzlichen Dank allen Kindern der 4. Klasse und ihren Begleitpersonen sowie Eltern für das Gelingen dieser eindrücklichen Feier.
2. Februar 2024 | Ana Behloul
Dankeschön-Fest
mit «Wilhelm Toll» ›
Es war toll mit «Wilhelm Toll» beim Dankeschön-Fest

Am Samstagabend, 20. Januar, feierten wir unser traditionelles Dankeschönfest für freiwillig Mitarbeitende unserer Pfarrei. Wir dürfen uns glücklich schätzen und sind dankbar, dass wir in unserer Pfarrei so viele freiwillig Engagierte haben, sei es in Vereinen und Gruppierungen oder als Einzelmenschen. Einmal mehr durfte uns klar geworden sein, dass eine Pfarrei nicht einfach aus sich selber besteht, sie lebt nicht einfach durch die Tatsache, dass sie rechtlich besteht. Sie lebt nur durch ihre Glieder, die sich für die Pfarrei interessieren und sich für sie einsetzen.
Gut 80 freiwillig Engagierte folgten unserer Einladung. Das Fest begann mit einem feierlichen Gottesdienst um 18.15 Uhr, der unter dem Motto Miteinander und füreinander gefeiert und gesanglich von unserem St. Martin Kirchenchor wunderbar umrahmt wurde.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde weitergefeiert im Pfarreizentrum. Der besondere Leckerbissen nebst dem feinen Essen und vielfältigen Dessertbuffet war die musikalisch-gesangliche Umrahmung durch die drei Herren von der Swiss Mountain Rock’n’Roll Band «Wilhelm Toll». Gekonnt und mit viel Herzblut boten sie eine tolle Show mit vielfältigem musikalischem Repertoire – vom fetzigen Zigeunerswing über Country-Hits und Blues-Klassiker bis zum Schweizer Ländler. Entsprechend war auch ihr musikalisches Zubehör vielfältig: Mandoline, Bluesharp, Akkordeon, Gartenschlauch-Alphorn, Löffelschlagzeug, Gitarre und Radio-Bass. Es war wirklich toll mit «Wilhelm Toll» beim Dankeschön-Fest.
Herzlichen Dank der Gruppe Gemeinschaft und dem Pfarreiteam für die Organisation und die Durchführung des Anlasses. Und damit uns dieser toller Abend noch lange in Erinnerung bleibt, dafür danken wir Kurt Geisseler für die fotografische Dokumentation des Dankeschön-Festes. Im unten stehenden Fotoalbum finden Sie viele schönen Fotoeindrücke vom Fest.
Samuel Behloul
Neues Mietreglement
Offen bleiben und Räume anbieten, ja, aber…
Durch die Bereitstellung von Räumen (für Gottesdienste, Jugendvereine, Kurse, Treffen, Selbsthilfegruppen …) hat die Kirche, unsere Pfarrei, gewirkt und wird sie auch weiter wirken. Dahinter stehen aber immer Menschen, der Sakristan, der die Kirche vorbereitet und reinigt, der Haudienst mit den Personen, den Platz vom Abfall freihalten, WCs putzen, den Kaffeeautomat füllen und technischen Support leisten und vieles mehr. Bisher hatten wir unsere Räume zum grossen Teil gratis vermietet. Und wenn, waren es im Vergleich zu anderen Häusern sehr geringe Kosten. Aber, wir sind kein Bildungshaus. Wir unterstützen, aber allein jedes Mal eine komplette Reinigung, Stühle und Tische stellen, einen Apéro organisieren und so weiter können wir nicht bieten.
Wir sind und bleiben eine offene Pfarrei, die Kindern und Jugendlichen und Menschen Raum bietet, die an anderen Orten die Mieten nicht zahlen könnten, wie kirchliche, sozial-diakonische Gruppen und Initiativen. Kommerzielle Anlässe planen wir nicht. Damit wir aber weiterhin für Selbsthilfegruppen, der Caritas oder kirchliche Vereine Platz haben, wurde ein neues Benutzungsreglement und eine neue Gebührenordnung in der Ortskirchenpflege und im Team erarbeitet. Sie finden es auch auf unserer Homepage. Neu sind die Tarife gestaffelt in drei Gruppen. Ebenso neu ist, dass für alle Vermietungen ein Gesuch ausgefüllt werden muss, mit dem dann auch eine Abnahme über ein Protokoll erfolgt. Die Kosten liegen immer noch unter vergleichbaren grossen Räumen, immerhin fasst unsere Kirche zwischen 500 und 800 Personen. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Unsere Gruppen und Mietende sehen die Situation. Das stimmt zuversichtlich. Im Moment testen wir den Ablauf der Reservation. Es soll zukünftig über eine Maske auf unserer Homepage einfach sein, eine Reservationsgesuch zu stellen. So können wir etwas vom Aufwand auffangen und weiterhin Raum bieten für Menschen und Begegnung.
Burghard Förster, Pfarreileiter
Bericht der Versammlung
der Kreiskirchgemeinde 2023 ›
Kreiskirchgemeinde Aarau muss sparen
Jahresversammlung der Kreiskirchgemeinde Aarau vom 28. November 2023 in Buchs

Alle Traktanden der Versammlung unter der Leitung von Markus Greiner wurden einstimmig genehmigt.
45 Personen haben am Dienstag, 28. November, an der jährlichen Versammlung der Römisch-Katholischen Kreiskirchgemeinde Aarau im Pfarreizentrum Buchs teilgenommen. Sie wurde erstmals vom neuen Präsidenten der Kreiskirchenpflege, Markus Greiner, geleitet. Sämtliche Geschäfte waren unbestritten und wurden einstimmig gutgeheissen. Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,56 Millionen ab. Das ausserordentlich positive Ergebnis ist dank dem Erlös aus einem Verkauf von Bauland in Kölliken zustande gekommen. Ohne den Verkauf der Parzelle wäre ein leicht positives Ergebnis von CHF 30’000 erzielt worden.
In den Ausführungen zum Budget 2024 und zum Finanzplan zeigte sich Andreas Pechlaner von der Kreiskirchenpflege wenig optimistisch. «Wir rechnen mit weiterhin rückläufigen Mitgliederzahlen, verminderten Steuererträgen und steigenden, teuerungsbedingten Kosten», begründete er seine Prognose. Dies verlange nach einschneidenden Sparmassnahmen.
In den kommenden Jahren sind umfassende Investitionen in Renovationsarbeiten an kirchlichen Gebäuden vorgesehen. Bereits 2024 werden in der Kirche in Aarau die Beleuchtung und die Audioanlage erneuert, und in Gränichen wird der Vorplatz beim Pfarreizentrum Töndler saniert. Die entsprechenden Verpflichtungskredite wurden von der Versammlung gesprochen. Zwei weitere Geschäfte betrafen die Auflösung eines nicht mehr benötigten Pastorationsfonds mit der Kirchgemeinde Erlinsbach AG und die Genehmigung eines Ausführungserlasses zur Ausbildung von Mitarbeitenden.
Im zweiten Teil der Versammlung gab Samuel Behloul, Pfarreileiter in Entfelden und neuer Leiter des Pastoralraums, Einblick in das Leben der fünf Pfarreien. Die pastorale Arbeit sei ein Gradmesser für das, was in der Gesellschaft passiere. Individualisierung, Migration, eine Vielzahl von Lebensentwürfen und die Komplexität der Gesellschaft wirkten sich auf die Art und Weise aus, wie die kirchlichen Angebote ausgerichtet würden. Diese Entwicklung sei beim Besuch von Bischof Felix vom Mai im Pastoralraum zum Thema gemacht worden. Die Frage sei diskutiert worden, wie Mitarbeitende in den Pfarreien und des Bistums einen Umgang mit einer Gesellschaft finden könnten, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befinde. «Es wird mehr Flexibilität gewagt, traditionelle Formen werden hinterfragt, und Themen wie Umweltschutz, Soziales oder die religiöse Sozialisierung rücken in den Fokus der Arbeit und müssen neu justiert werden», so Behloul.
Beschlüsse nach Traktanden
- Das Protokoll der Kreiskirchgemeindeversammlung vom 29. November 2022 in Aarau wird einstimmig genehmigt.
- Der Auflösung des Pastorationsfonds Erlinsbach wird einstimmig genehmigt.
- Der «Ausführungserlass Ausbildung» wird einstimmig genehmigt.
- Die Kreditabrechnung Studienauftrag Restparzelle 2052, Überbauung Kölliken wird einstimmig genehmigt.
- Der Antrag, die Jahresrechnung 2022, bestehend aus Erfolgsrechnung, Gewinnverwendung, Anhang zur Jahresrechnung und Bilanz, wird einstimmig gutgeheissen.
- Das Budget 2024 wird mit einem unveränderten Steuerfuss von 18 % einstimmig genehmigt.
- Der Finanz- und Investitionsplan 2024–2028 wird zur Kenntnis genommen.
- Der Verpflichtungskredit «Kirche Peter und Paul Aarau, Beleuchtung innen» wird einstimmig genehmigt.
- Der Verpflichtungskredit «Kirche Peter und Paul Aarau, Audioanlage» wird einstimmig genehmigt.
- Der Verpflichtungskredit «Töndler Gränichen, Vorplatzerneuerung» wird einstimmig genehmigt.
Hinweis
Gemäss Artikel 32 des Organisationsstatuts der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aarau sind positive und negative Beschlüsse der Kreiskirchgemeindeversammlung der Urnenabstimmung zu unterstellen, wenn dies von einem Fünftel aller oder mindestens 300 Stimmberechtigten innert 30 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich verlangt wird.
29. November 2023 | Dani Schranz
St. Martin Entfelden wurde ausgezeichnet
Familienfreundliche Räume
St. Martin wurde ausgezeichnet
Das grosse Engagement des Pfarreiteams von St. Martin Entfelden für eine familienfreundliche Gestaltung der Pfarreiräumlichkeiten und für den Ausbau von familienfreundlichen Angeboten im Pfarreileben wurde mit dem Zertifikat «Familienfreundliche Räume» belohnt. Peter Michalik von der Fachstelle Bildung und Propstei der Römisch-Katholischen Kirche Aargau überreichte am Patroziniumsfest am 12. November 2023 dem Pfarreiteam das Zertifikat.
Vom Rasen zur Vielfalt
Pfarreigarten St. Martin
Vom Rasen zur Vielfalt: der Pfarreigarten St. Martin

Biodiversität auf kleinstem Raum, ein Lebensort für eine Vielzahl Pflanzen und Insekten
Auch auf kleinstem Raum ist Biodiversität möglich. Auf dem Stückchen Erde, eingezwängt zwischen Container-Box, Garagenrückwand und Abgang zum neuen Heizungskeller, wachsen heute ca. 30 Pflanzenarten. Eine Gemeinschaft von wintergrünem Gehölz, ausdauernden Blumenstauden und Wildblumen. Unter anderem die früh blühende Mondviole , gelber Lerchensporn, Wiesensalbei, Natternkopf, Skabiosen, Klatschmohn und Goldmohn, Wollziest, Rauhnelken, Bart- und Samtnelken, Alant, Lavendel und verschiedene Fetthennen (Sedum album, Sedum telephium, Tripmadam etc.) Thymian, Ringelblume, Jungfrau im Grünen (Schwarzkümmel), Mutterkraut und das feine, zarte Zimbelkraut.
Wahre Wildbienenmagnete sind die Bergminzenbüsche, Dost und die Leinkräuter. In diesem Sommer wurde es wiederum sehr heiss und trocken zwischen diesen Mauern und Vorplätzen. Darum gilt es, in Zukunft Pflanzen einzusetzen, welche mit Hitze und Trockenheit zurecht kommen. Eigentlich unattraktiven Ecken können wir mit Pflanzen und Blumen ein Gesicht geben und sie wertvoll und freundlich machen – Geschenke der Schöpfung!
Madeleine Adler
«Wind of Change – Heiliger Geist»
Pastoralbesuch von Bischof Felix Gmür
«Wind of Change – Heiliger Geist»
Pastoralbesuch von Bischof Felix
Am Freitag, 12. Mai 2023, besuchte Bischof Felix Gmür im Rahmen seiner Pastoralbesuche den Pastoralraum Region Aarau. Die Pfarrei St. Martin Entfelden war die Gastgeberpfarrei.
Am Nachmittag fanden Treffen und Gespräche mit Mitarbeitenden des Pastoralraumes und mit dem Pastoralraumleiterteam statt.
Unter dem thematischen Motto «Wind of Change – Heiliger Geist» wurde an konkreten Beispielen der Mitarbeitenden darüber diskutieren, wie mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die auch in das Kirchliche hineinstrahlen, in der Pastoral, Seelsorge und Diakonie umzugehen ist. Eingeteilt nach Berufsgruppen präsentierten die Mitarbeitenden mittels ansprechender Plakate nicht nur das Herausfordernde, sondern auch das Gelingende in ihrer Arbeit.
Herzlichen Dank allen, die organisatorisch zu dieser Begegnung beigetragen haben: Bischof Felix und seinen Mitarbeitenden Detlef Hecking und Tobias Fontain, Pastoralraumleiterin Brigitta Minich, dem Pastoralraumleiterteam, den Mitarbeitenden des Pastoralraumes, die sich aktiv an den Gesprächen beteiligt haben, Pater Niko und Pater Vlado von der Kroaten-Mission für das Mitwirken in der Gottesdienstfeier und last but not least dem Pfarreiteam St. Martin Entfelden für die Gesamtorganisation des köstlichen Apéro riche und für das anschliessende Aufräumen.
Die vielen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher schätzten die Begegnung mit dem Bischof sehr.
Samuel Behloul
ökumenisches Friedensgebet
jeweils mittwochs, 18.30-19.00 Uhr›
ökumenisches Friedensgebet, 19-19.20 Uhr
in der reformierten Kirche Buchs

jeweils mittwochs beten wir in der reformierten Kirche in Buchs für den Frieden.
Zwanzig Minuten zur Ruhe kommen, mit anderen beten und auftanken.
Nicht nur in der Ukraine herrscht Krieg, auch in vielen anderen Orten auf der Welt.
In Gebeten und Gedanken sind wir bei den leidenden Menschen.
Mit unserem ökumenischen Friedensgebet laden wir alle ein, sich mit diesen Menschen zu verbinden und Gott um seinen Beistand zu bitten.
Kreiskirchenpflege
Kirchenpflege soll verkleinert werden ›
Die Kreiskirchenpflege soll verkleinert werden
Die katholische Kreiskirchenpflege Aarau soll von 16 auf 7 Mitglieder reduziert werden. Eine Mehrheit der Behörde hat einen entsprechenden Antrag an der Sitzung vom 28. April 2022 gutgeheissen. Die Reform bedingt eine Anpassung der Kirchgemeindeordnung und muss vom Kirchenrat der Landeskirche sowie von den Stimmberechtigten genehmigt werden.
Die katholische Kirche der Schweiz kennt als einzige katholische Kirche der Welt zwei gleichberechtigte Führungslinien: Die pastorale Linie kümmert sich um Gottesdienste, Seelsorge und Diakonie, die staatskirchenrechtliche um die Verwaltung und die Infrastruktur. Auf der pastoralen Seite befinden sich die Leitung der Pfarrei, die Seelsorgenden und Mitarbeitenden, auf der staatskirchenrechtlichen Seite gibt es die Kirchenpflegen, die von allen Stimmberechtigten demokratisch gewählt werden. Gemeinsam bilden die beiden Seiten das duale System der katholischen Kirche in der Schweiz.
In der Region Aarau gibt es eine weitere Besonderheit. Hier bilden die fünf Ortskirchgemeinden Aarau, Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen die Kreiskirchgemeinde Aarau ›. Jede Kirchgemeinde hat eine eigene Exekutivbehörde, die Ortskirchenpflegen. Das sind Laiengremien, in welchen Freiwillige die Geschäfte der Kirchgemeinden in Ressorts betreuen. Die Präsidien der Ortskirchenpflegen haben Einsitz in der Kreiskirchenpflege. Diese Organisationsform besteht seit 1972. Sie ist aus der ehemaligen Kirchgemeinde Aarau zu einer Zeit entstanden, in der die Anzahl Katholiken in der Region dank Entwicklung, Bautätigkeit und Migration stark zunahm.
«Heute präsentiert sich die Situation anders als vor 50 Jahren», argumentiert Markus Greiner, Präsident der Ortskirchenpflege Aarau. «Angesichts der Kirchenaustritte von jährlich 1,5 bis 2 Prozent und stagnierender Steuererträge ist es ein Gebot der Stunde, die Organisationsform der Kreiskirchgemeinde zu überdenken und zu reformieren. Es wird auch immer schwieriger, Freiwillige zu finden, die sich ehrenamtlich in einer Behörde engagieren.» Deshalb soll die Kreiskirchenpflege signifikant verkleinert und so für künftige Entwicklungen fitgemacht werden. Heute besteht sie aus 16 Personen. Dazu zählen fünf an der Urne gewählte Mitglieder mit Ressortverantwortung (Liegenschaften, Personal, Finanzen usw.), die Präsidentin Rita Walker, die Präsidien der fünf Ortskirchenpflegen und – von Amtes wegen – die pastoralen Leitungspersonen der fünf Pfarreien.
Die Antragsteller wollen das Gremium nun auf sieben Personen verkleinern. Künftig sollen die Präsidien der fünf Ortskirchenpflegen und zwei Leitungspersonen aus den Pfarreien das Gremium bilden. Es ist vorgesehen, dass die Leitung analog zum Modell des Bundesrats jeweils für ein Jahr an einen Ortskirchenpräsidenten als Primus inter pares übertragen wird. Sachgeschäfte sollen an die Ressortverantwortlichen in den Ortskirchenpflegen delegiert werden, die sich projektbezogen als Arbeitsgruppen organisieren und auf diese Weise die Vernetzung und den Wissensaustausch sicherstellen. Dank dieser Reduktion werde die Behörde effizienter, und Entscheide könnten schneller gefasst werden, so Markus Greiner.
Bedenken gibt es hinsichtlich des angeschlagenen Tempos der Reformvorschläge. Geht es nach dem Willen der Antragsteller, werden die stimmberechtigten Katholiken bereits im kommenden Juni oder August an einer ausserordentlichen Versammlung der Kreiskirchgemeinde die Reform verabschieden, damit die Erneuerungswahlen vom November für die Amtsperiode 2023–2026 entsprechend vorbereitet und abgehalten werden können. Zweifel bestehen auch, ob es gelingen wird, künftig genügend Freiwillige für die Behördentätigkeit zu finden, da davon auszugehen ist, dass die zeitliche Belastung der einzelnen Mitglieder im Zuge der Reform zunehmen dürfte.
Bevor die rund stimmberechtigten Katholiken über eine Reduktion der Kreiskirchenpflege befinden können, muss der Kirchenrat der Landeskirche das Begehren beurteilen, und die anzupassenden Reglemente werden einer juristischen Prüfung unterzogen.
29. April 2022 | Dani Schranz
Gebete für den Frieden
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Drei Gebete für den Frieden
vom Freitag, 11. März, 19 Uhr, Kirchenplatz, Poststrasse 15, Aarau
Für Gerechtigkeit und Frieden einstehen, beten, schweigen
Der Krieg und das Leiden in der Ukraine: Es macht uns sprachlos, es macht uns traurig, es macht uns nachdenklich und auch hilfsbereit. Wir wollen uns einsetzen. Als Pfarreien und Kirchgemeinden im Pastoralraum Region Aarau wollen wir dies gemeinsam tun und laden Sie, Ihre Freunde und Bekannten dafür ein am Freitag, den 11. März. Um 19 Uhr treffen wir uns auf dem Kirchenplatz vor der Katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau, Poststrasse 15.
Zeigen wir, wofür wir als Christ:innen stehen und woran wir glauben, an die Wahrhaftigkeit von Gerechtigkeit und Frieden trotz und gerade wegen der schrecklichen Bilder und Geschichten, die uns erreichen. Nehmen wir das Leiden der Ukrainer:innen in unsere Mitte und Herzen. Stärken wir die Kraft der Mutigen in jedem Land, auch in Russland, die sich gegen den Krieg aussprechen und die Freiheit verteidigen wollen. Machen wir uns bereit, Menschen zu helfen, durch Spenden und Offenheit für die Schutzsuchenden. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.
Das Friedensgebet wurde gemeinsam von allen Pfarreileitenden des Pastoralraums Region Aarau gestaltet: Burghard Förster, Aarau, Marco Heinzer, Buchs-Rohr, Samuel Behloul, Entfelden, Beat Niederberger, Schöftland und Brigitta Minich, Suhr-Gränichen.
12. März 2022 | Dani Schranz