Auf den Spuren jüdischen Lebens im Surbtal

Am Sonntag, 28. September, lud die Gruppe Kreaktiv zu einem Rundgang in Endingen mit der Besichtigung der Synagoge und des ältesten israelitischen Friedhofs der Schweiz ein.

Als die älteste nichtchristliche Religionsgemeinschaft in der Schweiz umfasst das Judentum heute ca. 20’000 Mitglieder (0,4% der Gesamtbevölkerung). In der langen Geschichte der Jüdinnen und Juden in der Schweiz, die sich bis in die Zeit der Antike zurückverfolgen lässt, nehmen zwei Aargauer Dörfer, Endingen und Lengnau, einen besonderen Platz ein. Bis ins 19. Jahrhundert waren nämlich die beiden Dörfer die einzigen Orte in der Schweiz, an denen sich jüdische Menschen seit Beginn der Neuzeit dauerhaft niederlassen durften. Auch heute kommt diesen beiden Orten eine besondere Bedeutung zu: Der 1710 eingerichtete jüdische Friedhof in Endingen ist der älteste noch genutzte jüdische Friedhof der Schweiz. Neben dem Friedhof gibt es auch eine Synagoge, die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde.

Unter fachkundiger Führung durften 22 Teilnehmende nicht nur interessante, sondern vor allem viele unbekannte Details aus der bewegten Geschichte der jüdischen Minderheit in der Schweiz und ihrem langwierigen und politisch herausfordernden Weg zur anerkannten religiösen Gemeinschaft erfahren.

Herzlichen Dank der Gruppe Kreaktiv für die Organisation und Durchführung dieses lehr- und ertragreichen Tagesauflugs in den geschichtsträchtigen aargauischen Surbtal.
Samuel Behloul.