Eine Reise durch die Zeit

Sommerlager der Pfarrei Schöftland

45 Kinder reisten von der Steinzeit zu Ägyptern und Römern, zu den mittelalterlichen Rittern und bis in die ferne Zukunft und erlebten dabei viele Abenteuer.

Vor 15 Jahren hat mich mal jemand gefragt, was die Pfarrei Schöftland offen anbiete für Kinder und Jugendliche ausserhalb der Katechese, der Ministrantenarbeit und der Verbandsarbeit. Also anders gesagt: Gibt es offene pfarreiliche Kinder- und Jungendarbeit? Ich habe dann etwas nüchtern geantwortet: Es gibt nichts, und ich wolle das jetzt nicht mal schönreden. Dann kam Corona, die Sommerferien 2020 waren in einer Ausnahmesituation. Auf Anregung eines Pfarreiangehörigen haben wir eine «Ferienwoche für Daheimgebliebene», ein Sommertageslager, ausgeschrieben. Und siehe: Es waren über 40 Kinder und Jugendliche mit dabei im Alter von 6 bis 14 Jahre. Und seither hält sich die Zahl der Teilnehmenden stabil, dieses Jahr bereits zum 6. Mal. Das Angebot ist für die Kinder gratis.

Getragen wird das Lager von einem Leitungsteam, zu dem Mitarbeitende aus dem Pfarreiteam, die Katechetinnen und auch freiwillig Engagierte gehören.

Methodisch hat der alte Pfadi in mir durchgedrückt: Wir bilden jeweils altersgemischte Gruppen, und die ältesten Teilnehmenden werden Gruppenleiter:innen. «Junge führen Junge!» Die Kinder und Jugendlichen sollen im Lager viel und spassvoll erleben und dabei auch wertvolle Primärerfahrungen machen können. Sie sollen ihre Kreativität entfalten, Gemeinschaft erleben, miteinander Konflikte austragen und Verantwortung übernehmen. So auch dieses Jahr am ersten Lagertag:

Bei heftigem Regen gings in die Höhle zu den Steinzeitmenschen. Pflotschnasse Kleider lassen sich trocknen während des Wurstbrätelns, wenn alle einander dabei helfen. Die Kleinen sind noch hilflos überfordert, bekommen aber Unterstützung von den Älteren und wieder trockene Kleider.

Die Kreativität der Kinder und Jugendlichen ist unerschöpflich, man muss sie nur machen lassen. Die Ägypter und Römer haben uns dieses Jahr angeregt, kreativ zu werden: Pyramidenbau, Brettspiele, Mosaike erzählen von dieser Kreativität. Und Kinder schlüpfen gerne in Rollen. Das Mittelalter und der Ausflug ins Schloss Lenzburg luden ideal dazu ein:

Die Kinder absolvierten ihre eigene Ritterausbildung, und alle wurden am Schluss zu Ritterinnen und Rittern geschlagen.

Mit viel Fantasie begaben sich die Kinder auch in die Zukunft. Wunderbare Zukunftswesen aus einfachsten Kartonschachteln hatten ihren Theaterauftritt vor den Eltern.

Wir freuen uns auf das Sommerlager 2026.


16. Juli 2025 | Beat Niederberger