Das JA zu Gott. Nur die halbe Wahrheit?

Am Sonntag, 16. November um 10.15 Uhr empfingen 18 junge Menschen aus unserer Pfarrei in einer eindrücklichen Feier das Sakrament der Firmung durch den Domherr Dr. Peter Schmid. Die Firmanden haben sich nicht nur mit grossem Engagement in die Vorbereitung der Gottesdienstfeier eingebracht. Auf beeindruckende und jugendlich entspannte Art und Weise waren sie als Lektorinnen und Lektoren aktiv beteiligt an der Gestaltung der Firmfeier. Musikalisch und gesanglich wurde die Feier, von der ehemaligen ESC Schweiz Vertreterin (1998 in Birmingham) Gunvor Meyer (ehemals Guggisberg) und ihrem Mann Roland Meyer begleitet. Ihr stilistisch breites Repertoire, das von Skyfall (James Bond) über Leonard Cohens Hallelujah bis hin zum Gospelklassiker Oh happy Day reichte begeisterte Jung und Alt.

Der Firmspender Peter Schmid reflektierte in seinem Predigtwort in einer sehr verständlichen und zugleich beeindruckenden Weise, was es überhaupt bedeutet, wenn junge Menschen im Rahmen ihres Firmaktes JA zu Gott sagen. Es stimmt zwar, so Schmid, dass die Firmung ein Fest des freiwilligen JA zu zu Gott bedeutet. Dies sei aber nur die halbe Wahrheit. Denn, «Firmung bedeutet auch, dass Gott Ja sagt zu den Firmlingen, wie schon bei ihrer Taufe. Gott sagt noch einmal Ja zu den Firmlingen, die nun bewusst zu ihm Ja sagen.»

Dieses gegenseitige JA, so Schmid weiter, manifestiert sich zwar in einzelnen an sich einfachen kirchlichen Ritualen wie beispielsweise «Ein wenig Wasser über den Kopf» bei der Taufe, «Ein Wort der Versöhnung und alle Schuld ist vergeben» bei der Beichte oder «In einem kleinen Stück Brot» bei der Eucharistie. Diese Einfachheit der Rituale und Worte darf aber nicht über die eigentliche Implikation des JA im Leben eines Christen, einer Christin hinwegtäuschen. Denn nur einmal JA zu sagen als Teil eines schönen Rituals genügt nicht. Auch Menschen, so Schmid, «die sich gern haben, sagen auch nicht nur einmal in ihrem Leben Ja zueinander.» Die Gemeinschaft, ob zwischen zwei Menschen oder als Glaubensgemeinschaft lebt davon, «dass das gegenseitige Ja immer wieder bestätigt wird», indem die an sich einfach tönende Worte aus dem heutigen Evangelium nach Liebe zu Gott und zum Nächsten im täglichen Leben verfangen – sei es im Glauben, dass wir als christliche Gemeinschaft in der Kommunion mit Christus beschenkt werden oder sei es von Mensch zu Mensch. Ohne diese sich wiederholende Gegenseitigkeit bleibt das JA zu Gott ansonsten eine bloss ritualisierte halbe Wahrheit.

Es wurde viel applaudiert, wunderbar gesungen und gesprochen und viel gedankt in dieser Feier. Dem von vielen Seiten ausgesprochenen Dankesworten möchte auch mich sehr gerne anschliessen. Ich danke allen Mitwirkenden in der Vorbereitung und Durchführung dieses wunderschönen Firmgottesdienstes. Dem Pfarreiteam herzliches Dankeschön für die Organisation des Apéros.
Samuel Behloul
In Kürze wird hier ein Fotoalbum mit vielen schönen Foto-Eindrücken von der diesjährigen Entfelder Firmfeier aufgeschaltet.


