Die Zukunft der Wegbegleitung
ab 2026

Die Fachstelle Wegbegleitung bietet Hilfe zur Selbsthilfe.
Seit einigen Jahren ist Wegbegleitung ein Angebot des Pastoralraums Region Aarau und zweier Reformierter Kirchgemeinden in der Region Aarau. Die Vermittlungsstelle wird aktuell mit einem 50-Prozent-Pensum von Andrea Müller geführt. Im Jahr 2024 sind über 100 Anfragen eingegangen, und es konnten mit 20 engagierten Freiwilligen 36 Wegbegleitungen durchgeführt werden. Das Angebot hat eine hohe Nachfrage und eine grosse Wirksamkeit.
Die Wegbegleitung verfolgt das Ziel, Menschen in schwierigen Lebenssituationen durch geschulte freiwillige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zu unterstützen. Die Unterstützungen sind zeitlich begrenzt mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Wegbegleitung grenzt sich ab von Spitextätigkeiten, Entlastungs- oder Besuchsdiensten und gesetzlicher Sozialarbeit der politischen Gemeinden.
Menschen in einer Wegbegleitung verstärken ihr soziales Netz, sie erfahren konkrete Unterstützung bei der Lösung ihrer Probleme und erhalten Hilfe zur Selbsthilfe durch eine vorübergehende Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags. Sie lernen weitere mögliche Angebote zu ihrer Entlastung kennen und beurteilen das Eingehen auf ihre schwierige Lebenssituation als Gewinn von Lebensqualität.
Wegbegleitung ist also ein Angebot für Menschen in schwierigen Situationen, die wünschen, auf einem Stück Lebensweg begleitet zu werden. Es sind dies in der zehnjährigen Erfahrung Menschen in folgenden belastenden Lebensumständen: Armutsbetroffene, Arbeitslose, getrennt Lebende, sozial Isolierte, Migrantinnen und Migranten, Wohnungssuchende, physisch und psychisch Erkrankte, Jugendliche mit wenig Rückhalt.
Wegbegleitung ist ein sinnvolles Engagement von Freiwilligen. Die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter erhalten die Möglichkeit eines inhaltlich und zeitlich auf sie zugeschnittenen sozialen Einsatzes und können ihre Sach- und Sozialkompetenz einbringen. Sie werden durch den Einführungskurs und die jährliche Weiterbildung geschult. Sie knüpfen durch den regelmässigen Erfahrungsaustausch Kontakte zu anderen Freiwilligen.
Im August 2024 hat die Kreiskirchenpflege Aarau beschlossen, die Wegbegleitung per 1. Januar 2025 einzustellen. Einem Rückkommensantrag der Pastoralraum-Leitung wurde im August 2024 zugestimmt mit dem Auftrag, die Wegbegleitung strukturell anderswo anzubinden, sodass die Wegbegleitung ab Januar 2026 nicht mehr als übergeordnete Stelle im Pastoralraum geführt und finanziert wird.
Eine Arbeitsgruppe hat drei Varianten eingehend geprüft. Die Pastoralraum-Leitung hat im März 2025 auf Empfehlung der Arbeitsgruppe entschieden: Die Wegbegleitung wird ab 1. Januar 2026 strukturell einer Ortskirchgemeinde bzw. einer Pfarrei angegliedert.
Vor den Sommerferien 2025 haben Gespräche stattgefunden mit den vier Ortskirchenpflegen Buchs, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen, um die zukünftige Struktur und Finanzierung zu klären. Konsens ist ein auf 30 Prozent reduziertes Stellenpensum.
In den nächsten Wochen werden die strukturellen Fragen geklärt, so dass Wegbegleitung auch ab 1. Januar 2026 als diakonisches Angebot weitergeführt werden kann.
1. September 2025 | Beat Niederberger