Bericht des Präsidenten

Liebe Mitglieder im Pastoralraum Region Aarau,

unser Pastoralraum umfasst fünf Pfarreien mit insgesamt 19’500 Mitgliedern. 90 Mitarbeitende in Schöftland, Suhr-Gränichen, Buchs-Rohr, Entfelden und Aarau arbeiten für die Grundfunktionen des christlichen Lebens: den Dienst am Mitmenschen, die Verkündigung der Frohen Botschaft, das Feiern der Liturgie, und das gemeinschaftliche Unterwegssein. Dies ermöglichen Sie mit rund 8 Millionen Franken Kirchensteuern, von welchen fast 90 % unmittelbar vor Ort wirksam werden und weitere 9 % im Kanton Aargau verbleiben.

An dieser Stelle möchte ich zuerst Ihnen, liebe Mitglieder, für Ihre Unterstützung danken und ebenfalls all unseren Mitarbeitenden für ihren tatkräftigen Einsatz.

Rückblick
Als Kreiskirchenpflege sind wir 2023 in einer neuen Form gestartet. Sie setzt sich zusammen aus den fünf Präsidenten der Ortskirchenpflegen, der Pastoralraumleiterin und einem Pfarreileiter. Für dieses Jahr haben wir uns die Ziele gesetzt, dass wir als Team funktionieren, und dass wir Themen offen und transparent diskutieren, um so fundierte Entscheidungen treffen zu können. Nach 10 Monaten wage ich zu behaupten, dass wir gut unterwegs sind. Dies auch dank der Unterstützung der Geschäftsstelle, welche den Übergang in die neue Organisation mit grosser Geduld und Fachwissen begleitet hat.

Diesen Sommer durften wir nach Corona-bedingtem Unterbruch wieder ein Dankesessen für die Mitarbeitenden und Behördenmitgliedern feiern.  Die Pfarrei St. Martin Entfelden hatte dies wunderbar organisiert.

Im Herbst hat auch uns die Veröffentlichung die «Pilotstudie zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs» erschüttert und betroffen gemacht. Im Pastoralraum legen wir schon seit Jahren Wert auf umfassende Prävention.

Wie jedes Jahr wurde das Budget 2024 intensiv diskutiert. Nach mehreren Beratungen und ermuntert durch wichtige, mahnenden Worte der Finanzkommission konnten wir für 2024 den Sachaufwand um 17 % senken.

Ausblick
Schon seit Jahren schrumpft unsere Mitgliederzahl jährlich um 1,5 %, bedingt durch Verstorbene, Austritte und wenige Eintritte. Dieser Trend wird sich fortsetzen und zu sinkenden Kirchensteuereinnahmen führen.

Auch in der Kirche herrscht Fachkräftemangel. Die meisten unserer Seelsorgenden werden in den nächsten 10 Jahren pensioniert, und einige Stellen werden aus Personalmangel im Bistum eventuell nicht lückenlos wiederbesetzt werden können.

Nächstes Jahr wird sich die Kreiskirchenpflege deshalb noch intensiver darum kümmern, das künftige Bild unseres Pastoralraums zu erarbeiten und sich notwendige Massnahmen überlegen, damit die Pfarreien nachhaltig und lebendig bleiben können.

Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird. Zusätzlich zu den Kompetenzen unserer 90 Mitarbeitenden und 30 Behördenmitglieder entdecken wir immer wieder Menschen mit ausserordentlichen Fähigkeiten, langjähriger Berufserfahrung und mannigfaltigen Lebenshintergründen. Wenn wir dieses Potenzial ausschöpfen, wenn wir unkonventionelle und kreative Ansätze wagen, wird es uns gelingen, die Zukunft nachhaltig zu gestalten und zu sichern.

Denn die wichtige, gute Arbeit findet nicht in Sitzungen statt, sondern vor Ort in unseren Pfarreien. Wenn unsere Gemeindemitglieder dort fruchtbare Begegnung und gemeinsames Teilen erleben, wenn es Raum für Erzählungen gibt, und wenn Gespräche heilen können – dann hat die Kreiskirchenpflege ihre Arbeit im Hintergrund geleistet.

Herzliche Grüsse,

Markus Greiner, Präsident Kreiskirchenpflege Aarau


2. November 2023 | Markus Greiner ›