Fürbitt-Ständer

Ein edles Notenpult mit einem 3-Fuss aus Messing und einem Ständer, in dessen oberer Hälfte ein Vogel angetönt und an dessen Bauch eine kleine Ablage aus Glas angebracht ist.

Fürbitte halten bedeutet, für jemand anderen eine Bitte in Form eines Gebetes vor Gott tragen, damit er dieser Person beisteht.

Die Tradition, für andere zu beten findet, sich bereits in der Bibel (vgl. Lk 22,32). Seit der Liturgiereform von 2. Vatikanum (1962–1965) kennt die Kirche offizielle Fürbitt-Bücher. In diesen sind Fürbitten für unterschiedliche Gottesdienstformen zu den verschiedenen Festen im Kirchenjahr, aber auch für die einzelnen Sonntage formuliert. Diese Fürbitt-Bücher nehmen zum Teil auch Rücksicht auf die unterschiedlichen kulturellen Traditionen.

Leere Fürbitt-Bücher in der Nähe der Maria mit Kind aufzustellen, damit die Leute ihre private Bitte eintragen können, ist ein relativ neuer Brauch. Im Sonntags-Gottesdienst werden diese privat formulierten Fürbitten mit ins allgemeine Fürbittgebet aufgenommen und so noch einmal gemeinsam vor Gott hingetragen.

Künstler
Bildhauer Josef Rickenbacher (1925–2004) aus Steinen (SZ)

Die wahre Schönheit dieses Fürbitt-Ständers kommt zum Ausdruck, wenn man ihn dreht und als Ambo von vorne anschaut, so wie er in der Kapelle neben dem Altar ursprünglich gestanden hat.

Der Ständer steht auf einem Dreifuss-Sockel, und eine Dreifinger-Stütze hält das eigentliche Lesepult aus Buchenholz. Die Mitte des Messingständers wird von einem Kreuz markiert, das aus Löchern gebildet ist. Die beiden Löcher, welche den Kreuzesstamm bilden, liegen schön auf der Linie der Ständerstange. Die Löcher sind nicht rund, sondern erinnern an etwas verzogene Eier. Der Spitz des unteren Kreuzstamm-Eis schaut nach unten, der Spitz des oberen Kreuzstamm-Eis nach oben. Der Kreuzesbalken wird von zwei Löchern gebildet, die an etwas verzerrte Kegel erinnern. Die Kegelspitze schaut Richtung Ständermitte. Diese Löcher deuten ein gleicharmiges oder griechisches Kreuz an. Links und rechts der Balken-Löcher befinden sich zwei angedeutete Vogelflügel. Das Wort Gottes, welches vom Ambo verkündet wird, soll das Leben der Gläubigen beflügeln und bereichern. Das Wort Gottes ist nicht so starr, wie es der Dreifuss-Sockel und die Dreifinger-Stütze für das Lesepult suggerieren.

Das Motiv des Vogelflügels findet sich beim Opferkerzen-Ständer (mit der grösseren Steigung) ein zweites Mal in der Kirche wieder.

Passende Bibelstelle
«Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt.» (Matthäus, Kapitel 21, 22 = Mt 21,22)

«Ich [Jesus] habe für dich [Petrus] gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt.»(Lukas, Kapitel 22, Vers 32 = Lk 22,32)

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