Muttergottes

Muttergottes-Statue – eine Frau sitzt und hält ihr kleines Kind auf dem Schoss.

Da Maria Jesus, den Sohn Gottes geboren hat, wurde sie im Griechischen Theotokos = Gottes-Gebärerin genannt. Im Deutschen setzte sich aber die Bezeichnung Muttergottes durch. Wie die Sterndeuter (die drei Könige) sollen wir das Jesuskind auf dem Schoss seiner Mutter anbeten.

Maria hat auf Gottes Anfrage, ob sie Mutter seines Sohnes Jesu werden möchte, aus ganzen Herzen ja gesagt. So wurde sie für uns Christen zum Vorbild, was Gottvertrauen und Leben aus dem Glauben für uns Mensch bedeuten könnte.

Die Bibel erzählt uns das im Lukas Evangelium, 1. Kapitel, Verse 28–38 (Lk 1,28–28) wie ein Engel von Gott zu Maria gesandt wird. Der Engel begrüsst Maria mit den Worten: «Sei gegrüsst, Gott hat dir seine Gnade geschenkt. Der Herr ist mit dir.» (Lk 1,28). Maria erschrickt und fragt sich, was das zu bedeuten hat. Der Engel scheint Gedanken lesen zu können, denn er erklärt Maria: «Fürchte dich nicht, Maria. Gott schenkt dir seine Gnade. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben.» (Lk 1,30–31) Maria denkt weiter nach und fragt den Engel: «Wie soll das möglich sein, ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen!» (Lk 1,34) Der Engel erklärt Maria wie das gehen soll: «Der Heilige Geist wird auf dich kommen. Die Kraft des Höchsten wird dieses Wunder bewirken. Deshalb wird das Kind, das du erwartest, heilig sein und ‹Sohn Gottes› genannt werden.» (Lk 1,35) Maria willigt in diese neue Aufgabe ein, wenn sie sagt: «Ich diene dem Herrn (= Gott). Es soll an mir geschehen, wie du gesagt hast.» (Lk 1,38).

Künstler
Bildhauer Josef Rickenbacher (1925–2004) aus Steinen (SZ).

Maria, das Jesuskind, der Thron, auf dem Maria sitzt und die Bodenplatte sind alle aus dem gleichen Metall, aus Messing gemacht. Alles bildet eine Einheit. Nichts wird speziell hervorgehoben. Maria hat verschattete Augenhöhlen, ihre Augen sieht man nicht. Von der Kopfhaltung her beurteilt, schaut Maria vor sich auf den Boden, ohne den Gläubigen oder die Gläubige anzublicken. Das Jesuskind selbst lehnt seinen Kopf an die Brust seiner Mutter und schaut auf die Seite in die Ferne. Maria hält ihren Sohn mit der linken Hand unten am Po, damit er nicht davon rutscht. Ihr rechter Arm legt sich fürsorglich um den Oberkörper des kleinen Sohnes. Jesus legt seine kleine rechte Hand auf das rechte Handgelenk seiner Mutter. Diese zarte Berührung weist auf die grosse Verbundenheit und Liebe zwischen den beiden Personen hin. Diese Madonna mit Kind hat nichts Liebliches oder strahlend Schönes an sich, wie die «schönen Madonnen» im Mittelalter. Nein, im Gegenteil: Diese Madonna mit Kind kennt die Schwierigkeiten des irdischen Lebens. Schwierigkeiten, welche Spuren auf dem Köper hinterlassen.

Passende Bibelstelle
Sie [die Sterndeuter] gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter. Sie warfen sich vor ihm nieder und beteten es an.  (Matthäus, 2 Kapitel, Vers 11 = Mt 2,11)

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